Browser-Anleitungen

Flash Player so sicher wie möglich nutzen

26.08.2015 von Bernhard Haluschak
Der Adobe Flash Player arbeitet als Wiedergabeplattform von Multimedia-Inhalten in Webbrowsern wie Internet Explorer, Google Chrome oder Mozilla Firefox. Umstritten ist dieses Tool wegen der häufig gemeldeten Sicherheitslecks. Wir zeigen, wie Sie Sicherheitsrisiken mit Adobe Flash vermeiden.

Der Adobe Flash Player ist als Plugin aus den Webbrowsern wie Internet Explorer, Firefox oder Chrome kaum mehr wegzudenken. Er arbeitet als Wiedergabesystem für Videos und Animationen im Internet und beherrscht das Streaming von Audio- und Videoinhalten. Mit dieser über Jahre entwickelten Funktionalität erreichte Adobe mit dem Flash Player eine gewisse Vormachtstellung, die auch nicht durch alternative Lösungen anderer Hersteller ersetzt werden kann. Diese Monopolstellung der Softwarelösung und die weite Verbreitung rufen unweigerlich Hacker und Cyber-Kriminelle auf den Plan, die versuchen, den Flash Player als bevorzugtes Angriffsziel ins Visier zu nehmen.

Sicherheitsrisiko: Der Adobe Flash Player steht im Fokus von Hackern und Cyber-Kriminellen und wird deshalb häufig durch Sicherheitslecks für Malware-Attacken missbraucht.

In den ersten Wochen des Jahres 2015 erreichten die Angriffe einen neuen Höchststand in der "dunklen" Geschichte von Flash. So wurden in diesem Zeitsraum gleich mehrere gravierende Sicherheitslücken in Flash entdeckt und nur unter großen Mühen gestopft. Der Hersteller Adobe selbst empfahl aus Sicherheitsgründen sogar, den Flash-Player zu deaktivieren, bis ein geeigneter Patch die Sicherheitslücken schließen konnte.

Die Problematik mit Flash Player ist darin begründet, dass ihn sowohl der Microsoft Internet Explorer als auch Google Chrome fest eingebaut haben. Mozilla Firefox wird ohne vorinstalliertes Flash-Plugin ausgeliefert. Doch Flash existiert mittlerweile so lange, dass es sich als ein Quasi-Webstandard etabliert hat und unzählige Webseiten ohne Flash nicht mehr richtig funktionieren.

Adobe Flash sicher nutzen

Nichtsdestotrotz können Sie Vorsichtsmaßnahmen treffen, um die Risiken auf ein Minimum zu reduzieren, und Flash trotzdem weiteWnutzen. Die wichtigste ist, Adobe Flash immer auf dem neuesten Stand zu halten - bei neueren Internet Explorer und Chrome kümmern sich Microsoft und Google darum, Updates kommen über Microsoft Update respektive die Hintergrundaktualisierung des Google-Browsers. Man kann den Flash Player aber auch gänzlich abschalten oder die Flash-Wiedergabe nur bei Bedarf aktivieren. Wir haben kleine How-to-Anleitungen für die gängigsten Browser wie Internet Explorer, Firefox und Chrome ausgearbeitet:

Adobe Flash unter dem Internet Explorer deaktivieren oder Click-to-Play-Funktion nutzen

Diese Anleitung gilt für den Microsoft Internet Explorer 11. Als Unterbau dient eine Windows-7-basierte Plattform. Anders als Chrome oder Firefox hat der Internet Explorer keine dedizierte Click-to-Play-Funktion. Bei diesem Browser hilft aber ein kleiner Trick, als Alternative zum bloßen Deaktivieren von Flash.

IE
Flash-Konfiguration unter Internet Explorer
Das Zahnradsymbol im Internet Explorer ist die erste Anlaufstelle, um Einstellungen am Browser vorzunehmen oder zu verändern. Um in die Konfiguration der Add-Ons zu gelangen wie zum Beispiel Adobe Flash, muss der Anwender den Menüpunkt "Add-Ons verwalten" aktivieren.
Flash-Konfiguration unter Internet Explorer
In der Add-On-Veraltung lassen sich alle geladenen Add-Ons übersichtlich auflisten beziehungsweise suchen. So ist der Flash-Player (Shockwave Flash Object) schnell gefunden.
Flash-Konfiguration unter Internet Explorer
Mehr Details zum Shockwave Flash Object, erfährt der Anwender durch ein Mausklick auf das entsprechende Element.
Flash-Konfiguration unter Internet Explorer
Mit der rechten Maustaste öffnet sich ein Menüauswahlfenster zum Plug-in. Unter dem Eintrag "Weitere Informationen" lassen sich dann weitere Infos abrufen.
Flash-Konfiguration unter Internet Explorer
Weitere Informationen zum Shockwave-Flash- Object-Add-On.
Flash-Konfiguration unter Internet Explorer
Unter "Anzeigen" lassen sich alle Add-Ons nach ihrem Status kategorisieren.
Flash-Konfiguration unter Internet Explorer
Um zu verhindern, dass der Flash-Player automatisch gestartet wird, muss dieser unter der Option "Ohne Berechtigung ausführen" deaktiviert werden
Flash-Konfiguration unter Internet Explorer
Zusätzlich muss im Fenster "Weitere Informationen" die Ausführungsoption für die Websites geändert werden.
Flash-Konfiguration unter Internet Explorer
Soll die Ausführung des Flash-Players auf Rückfrage manuell erfolgen, muss der Status von "Auf allen Sites zulassen" auf "Alle Sites entfernen" geändert werden
Flash-Konfiguration unter Internet Explorer
Auf dieser Seite wird die Ausführung von Flash unter IE blockiert.
Flash-Konfiguration unter Internet Explorer
Auf dieser Seite wird die Ausführung von Flash unter IE erlaubt.
Flash-Konfiguration unter Internet Explorer
Auf dieser Seite wird die Ausführung von Flash unter IE abgefragt und manuell erlaubt oder blockiert.
Flash-Konfiguration unter Internet Explorer
Welchen Webseiten eine automatische Ausführung von Flash erlaubt ist, kann der Nutzer im Add-On Fenster "Weitere Informationen" nachprüfen.

Adobe Flash unter Firefox deaktivieren oder Click-to-Play-Funktion nutzen

Diese Anleitung gilt für Mozilla Firefox 35.0.1. Als Unterbau kommt, wie schon beim Internet Explorer, eine Windows-7-Plattform zum Einsatz.

Firefox
Flash-Konfiguration unter Firefox
Den Zugang zu den weiteren Funktionen von Firefox finden Sie nach dem aktivieren des Funktionssymbols rechts oben.
Flash-Konfiguration unter Firefox
Die Konfiguration der Add-Ons finden Sie hinter dem Puzzle-Symbol mit der Beschriftung "Add-ons".
Flash-Konfiguration unter Firefox
Die Funktionsweise der Plugins kann der Anwender hier individuell festlegen. Zur Auswahl stehen drei Modi: "Nie aktivieren", Immer aktivieren" und "Nachfragen, ab aktiviert werden soll". Letztere Option entspricht der Click-to-Play-Funktion.
Flash-Konfiguration unter Firefox
Der Flash-Player ist in dieser Konfiguration für alle Webseiten blockiert.
Flash-Konfiguration unter Firefox
Um weitere Konfigurationen durchzuführen, muss der Nutzer in die Adressleiste "about:config" eingeben.
Flash-Konfiguration unter Firefox
Die Sicherheitsmeldung muss bestätigt werden, um mit der erweiterten Konfiguration fortzufahren.
Flash-Konfiguration unter Firefox
In diesem Fenster werden alle verfügbaren Konfigurationsoptionen aufgelistet.
Flash-Konfiguration unter Firefox
Mit der Eingabe "click_to_play" im Suchfeld, gelangt der Anwender schnell und bequem zur gesuchten Funktion.
Flash-Konfiguration unter Firefox
Per Mausdoppelklick kann der "Wert" der Funktion zwischen "true" und "false" gewechselt werden. Steht der Wert auf "true" kann der Anwender die Option "click_to_play" nutzen. Der Button "Nachfragen, ob aktiviert werden soll" ist jetzt im Plugins-Fenster nutzbar.
Flash-Konfiguration unter Firefox
Die "click_to_play"-Funktione ist jetzt verfügbar. Der Button "Nachfragen, ob aktiviert werden soll" ist aktiv.
Flash-Konfiguration unter Firefox
Der Flash-Player lässt sich bei Bedarf individuell vom Anwender (Click-to Play) aktivieren.
Flash-Konfiguration unter Firefox
Der Flash-Player in Aktion.
Flash-Konfiguration unter Firefox
Der Flash Player wird vom Browser blockiert und eine alternative Abspielweise der Animation gewählt.

Adobe Flash unter Chrome deaktivieren oder Click-to-Play-Funktion nutzen

Diese Anleitung gilt für den Webbrowser Google Chrome 40.0. Als Unterbau dient ein aktueller Windows-7-basierter Rechner.

Chrome
Flash-Konfiguration unter Chrome
Der Funktionsknopf des Chrome-Browsers führt den Anwender zu weiteren Konfigurationsmöglichkeiten "Einstellungen".
Flash-Konfiguration unter Chrome
Um die Chrome-Plug-ins zu finden, geben sie in die Adresszeile des Browsers "chrome:plugins" ein.
Flash-Konfiguration unter Chrome
In diesem Fenster werden alle aktivierten und deaktivierten Plug-ins aufgelistet.
Flash-Konfiguration unter Chrome
Um den Adobe Flash Player zu deaktivieren, klicken Sie auf den Link "Deaktivieren". Das Plug-in wird dann ausgegraut markiert.
Flash-Konfiguration unter Chrome
Die Click-to-Play-Funktion findet der Anwender über den Funktionsknopf oben rechts im Browser und weiter über den Menüoption "Einstellungen". Auf der nun geöffneten Seite "Einstellungen" ist der Text "Click-to-Play" in das Suchfeld "Einstellungen suchen" ein.
Flash-Konfiguration unter Chrome
Um die Click-to-Play-Funktion zu aktivieren, muss man in den Inhaltseinstellungen nach den Plug-Ins suchen.
Flash-Konfiguration unter Chrome
Der Anwender kann Individuell entscheiden, ob er den blockierten Flash-Player starten will oder erst untersuchen möchte.
Flash-Konfiguration unter Chrome
Per Mausklick (Click-to-Play) kann die Flash-Animation sofort abgespielt werden.
Flash-Konfiguration unter Chrome
Die Flash-Animation unter Chrome in Aktion.

Fazit und Ausblick

Adobe Flash ist in der Vergangenheit immer wieder Ziel von Hacker-Angriffen geworden, und das wird auch so bleiben. Denn die installierte Basis ist einfach sehr groß und somit ein lohnenswertes Ziel für die Cyber-Kriminellen. Um das Sicherheitsrisiko zu minimieren und den Angreifern die Arbeit zu erschweren, kann man allerdings bestimmte Vorkehrungen treffen. So kann der Anwender ganz auf Flash verzichten oder aber manuell Flash auf jeder Webseite mit der Click-to-Play-Funktion freigeben.

Auf Adobe Flash aktuell zu verzichten ist nahezu unmöglich. Denn viele Webseiten und auch webbasierte Managementplattformen arbeiten noch explizit damit. Doch langfristig wird die Nutzung von Flash sicherlich zurückgehen. Seit 2012 gibt es beispielsweise für Googles Android-Betriebssystem keine Flash-Unterstützung mehr, und Apple hat von Anfang an auf seinen iOS-Geräten auf die Software verzichtet. Aufgrund des rapiden Wachstums der Mobiltechnologien in den vergangenen Jahren ist es nicht verwunderlich, dass sich bereits viele Webseiten von Flash abwenden und stattdessen auf HTML5 setzen - mit steigender Tendenz.