DisplaySearch

Flat-TV-Besitzer kaufen eher Zweitgerät

09.05.2011
In entwickelten Ländern gibt es zwar mehr TV-Geräte pro Haushalt, aber die Ersatz- oder Zweitbeschaffung ist nicht unbedingt höher als in Entwicklungs- und Schwellenländern, zeigt eine Replacement-Studie von DisplaySearch.
Flat-TV-Besitzer neigen eher zum Kauf eines neuen oder zweiten Fernsehers, zum Beispiel diesem von HannSpree.

In entwickelten Ländern gibt es zwar mehr TV-Geräte pro Haushalt, aber die Ersatz- oder Zweitbeschaffung ist nicht unbedingt höher als in Entwicklungs- und Schwellenländern, zeigt eine Replacement-Studie von DisplaySearch.

Demnach ist die Zahl der Fernseher pro Haushalt in reichen Ländern 28 Prozent höher als in den ärmeren Ländern. DisplaySearch hat aber herausgefunden, dass die Besitzer von Flachbildfernsehern unabhängig vom Herkunftsland eher zur Anschaffung eines Zweit- oder gar Drittgeräts neigen als die Besitzer herkömmlicher Röhrengeräte.

In Schwellenländern wie China und Indien war die Neigung zum Zweitgerät bei Flat-TV-Besitzern sogar höher, was DisplaySearch auch damit erklärt, dass dort die Einkommensschere teils weiter auseinander geht als in den entwickelten Industrieländern.

Paul Gagnon, Direktor für die TV-Marktanalyse in Nordamerika nennt konkrete Zahlen: In entwickelten Ländern verfügen Haushalte mit Flat-TVs im Schnitt über 30 Prozent mehr TV-Geräte als die, die noch in die Röhre schauen. In Entwicklungs- und Schwellenländern soll der Anteil sogar bei 37 Prozent liegen.

Unter entwickelte Länder fallen in der DisplaySearch-Studie unter anderem die USA, Großbitannien, Japan, Italien, Frankreich und Deutschland, als Entwicklungs- und Schwellenländer werden China (urban und ländlich), Indien, Brasilien, Mexiko, die Türkei, Russland und Indonesien aufgeführt.

In einigen entwickelten Ländern mit den USA als das Land mit der höchsten TV-Dichte pro Haushalt geht der Trend schon zu einem TV-Gerät pro Person, was natürlich mit dem größeren Wohlstand erklärt wird. Aber es gibt auch Schwellenländer mit einer überraschend hohen Zahl von TV-Geräten pro Haushalt. So zum Beispiel Mexiko auf Platz 4 in der Studie. Mexiko zählt allerdings im Schnitt 3,8 Personen pro Haushalt, während es in den USA nur gerade mal 2,9 Personen pro Haushalt sind.

Überraschend auch, wie wenig die ökonomische Situation des Landes und die Replacement-Häufigkeit zusammenhängen. Am häufigsten tauschen die Briten und die Japaner ihre Geräte aus, bei den Japanern spielt allerdings auch eine Rolle, dass die Regierung die nationalen LED-TV-Käufe durch sogenannte Öko-Punkte nach Ausbruch der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise zu stützen versucht hat.

In großen Teilen Europas werden auch Neugeräte gekauft, weil das Ende des analogen TV-Zeitalters bevorsteht, was einen Fernseher mit Digitaltuner erfordert.

In Indonesien und dem urbanen (städtischen) China werden aber auch viele Geräte ausgetauscht. Die staatlichen Subventionen für den von Haushaltselektronik, die den chinesischen Markt beflügelt und damit den Weltmarkt viel am Leben erhalten haben, galten nur für Käufe in ländlichen Regionen. (kh)