Zusammen mit Changhong

Foxconn will in 8.5G-LCD-Werk investieren

29.06.2010
Foxconn (Hon Hai Precision Industry) betritt laut einem Bericht von eeo.com.cn Neuland. Der Apple-Auftragsfertiger plant demnach zusammen mit dem kleinen LCD-Hersteller Changhong den Bau eines 8.5G-Panel-Werkes in China.

Foxconn (Hon Hai Precision Industry) betritt laut einem Bericht von eeo.com.cn Neuland. Der Apple-Auftragsfertiger plant demnach zusammen mit dem kleinen LCD-Hersteller Changhong den Bau eines 8.5G-Panel-Werkes in China. Das Unternehmen aus der Provinz Sichuan (bekannt aus "Der gute Mensch von Sechuan" von Berthold Brecht und dem Drei-Schluchten-Staudamm) wollte sich dazu nicht äußern.

Wie der chinesische Newsservice schreibt, rechnet der Panel-Hersteller mit einer Investitionssumme von 27,2 Milliarden Yuan, umgerechnet über 3,41 Milliarden Euro. Demnach wäre das abgesehen von dem Drei-Schluchten-Staudamm das größte Vorhaben im Westen des Milliardenreiches.

Ob der geplante Bau von den chinesischen Behörden genehmigt wird, ist allerdings noch nicht sicher, denn diese wollen aus jeder Region beziehungsweise jedem Land nur zwei hochmoderne LCD-Panel-Werke zulassen. Ursprünglich war sogar nur von einem pro Land die Rede, womit die Wahl zwischen Samsung und LG Display stand, aber das wurde mittlerweile geändert. Beide koreanische Riesen sind noch im Rennen.

Ebenso natürlich Chinas größter Panel-Hersteller BOE Technology aus Beijing (Peking), der schon seit 2009 an einer solchen Fabrik baut und gerade erst die Kapitalausgaben dafür erhöht hat.

Nachdem Taipei Anfang 2010 grünes Licht signalisiert hat, wollen sich auch Taiwans Panel-Hersteller AU Optronics (AUO) und Chimei Innolux (CMI) bewerben.

Über Foxconn

Unter anderem durch massive Zukäufe zu einem 40-Milliarden-Dollar-Konzern und als Nummer 1 bei Electronic Manufacturing Services (EMS) zum weltgrößten ITK-Auftragsfertiger geworden, hat Foxconn 2009 die Notebook-Industrie in Taiwan aufgewühlt mit den Plänen, in die Riege der Top-OEM/ODM-Hersteller (Original Equipment/Design Manufacturer) aufzusteigen.

Durch eine Reihe von Suizidfällen unter Fabrikarbeitern in China ist das Unternehmen Anfang 2010 weltweit in die Negativschlagzeilen geraten. Nach dem 11. Selbstmordfall Mitte Mai hat Foxconn zunächst eine Lohnerhöhung von 30 Prozent in Aussicht gestellt und diese für den 1. Oktober dann auf 100 Prozent oder 2.000 Yuan, umgerechnet 244 Euro, erhöht.

Kritik über unmenschliche Arbeitsbedingungen bei der Fertigung von Apples iPod hat 2006 schon die britische "Mail on Sunday" erhoben. (kh)