EMS

Foxconn wird mit Apple immer größer

29.07.2010
Mit Apple wächst auch sein größter Produzent Foxconn. Industriebeobachter iSuppli zufolge dürfte das Taiwan-Unternehmen 2010 die Hälfte der globalen Umsätze mit Elektronik-Fertigungsdienstleistungen (EMS) machen. 2009 waren es 44,2 Prozent.

Mit Apple wächst auch sein größter Produzent Foxconn (Hon Hai Precision Industries). Industriebeobachter iSuppli zufolge dürfte das Taiwan-Unternehmen 2010 die Hälfte der globalen Umsätze mit Elektronik-Fertigungsdienstleistungen (Electronic Manufacturing Services, EMS) machen. 2009 waren es 44,2 Prozent.

Wikipedia.de zufolge hat iSuppli das EMS-Weltmarktvolumen 2008 auf 164,4 Milliarden Dollar geschätzt. Als zweitgrößter EMS-Anbieter gilt Flextronics aus Singapur, unter anderem Microsoft-Partner für die Xbox 360.

"Foxconns Kunden gehören zu den heißesten Unternehmen in der Elektronikbranche, allen voran Apple", sagt iSuppli-Partner Thomas Dinges. So wie Apple & Co. wachsen, habe auch Foxconn profitiert.

Hinter vielen Apple-Produkten steckt Foxconn, so auch hinter dem iPad.

Allein im ersten Quartal hat Foxconn, das Unternehmen, das hinter dem iPhone (auch das neuer 4er), dem iPod, dem iPad und anderer Apple-Produkte steht, 17,1 Milliarden Dollar umgesetzt und Flextronics mit 5,9 Milliarden Dollar weit hinter sich gelassen. Da die ersten drei Monate gewöhnlich schwach sind, dürfte Foxconn im Gesamtjahr gut den vierfachen Umsatz erzielen. Dazu tragen auch viele LCD-TVs bei, denn die Japaner lagern ihre Produktion immer mehr aus.

In den ersten drei Monaten des Krisenjahres 2009 hat Foxconn um 54,1 Prozent auf 11,1 Milliarden Dollar zugelegt, im Gesamtjahr 2009 um 3,4 Prozent. Es war damit das einzige Unternehmen im EMS-Weltmarkt, das keine Einbrüche erlebt hat. Der Juni 2010 war ein neuer Rekordmonat für das Unternehmen.

Wie iSuppli erfahren haben will, hat Apple den Partnern in Fernost gerade erst höhere Zielvorgaben für das iPad gemacht. Die Industriebeobachter gehen davon aus, dass 2010 schon rund 12,9 Millionen iPads verkauft werden, 2011 sollen es mit 36,5 Millionen fast dreimal so viele sein.

Um das zu erreichen, muss Apple seine Halbleitereinkäufe massiv aufstocken. 2011 könnte die Steve-Jobs-Firma direkt und indirekt schon zum zweitgrößten Kunden für Halbleiterprodukte werden, denkt iSuppli. Indirekte Kanäle schließen auch Auftragsfertiger wie Foxconn ein.

Das einzige Negativkriterium, das iSuppli bei Taiwans größten privaten Unternehmen feststellt, ist eine von 9,5 auf 8,7 Prozent gesunkene Bruttomarge im ersten Quartal 2010.

Nach mehreren Selbstmordfällen in chinesischen Fabriken (bis Juni waren es 11) sah sich Foxconn gezwungen, die Industrielöhne zu erhöhen. Gleichzeitig bemüht sich das Unternehmen um günstigere Produktionsstandorte.

Was in Taiwan derzeit für Aufsehen sorgt, ist ein Abrücken von immensen Investitionsversprechen auf der Insel. Acer-Gründer Stan Shih, der dem Unternehmen durchaus wohlwollend gegenüber steht, hat Foxonn deshalb aufgerufen, Taiwan verpflichtet zu bleiben.

Im ersten Quartal hat Foxconn in Erwartung einer steigenden Nachfrage und neuer Produkte von Kunden wie Apple massiv in den Ausbau der Lagerbestände gearbeitet. Allein im ersten Quartal soll der Warenwert um 400 Millionen Dollar gestiegen sein. Im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres sogar um 800 Millionen Dollar. (kh)