Freenet: Umsatzrückgang durch sinkende Kundenzahl

09.05.2008
Die Freenet AG hat im ersten Quartal 1,32 Millionen Kunden verloren, vor allem im Schmalband-Geschäft war die Entwicklung negativ. Zusammen mit sinkenden Minutenpreisen führte das zu einem Umsatz- und Gewinnrückgang. Im Mobilfunksegment legte Freenet deutlich zu, Ende März 2008 betreute das Unternehmen über 13 Prozent mehr Handy-Kunden als im Vorjahr.

Sinkende Kundenzahlen und Minutenpreise führten beim Service-Provider Freenet im ersten Quartal 2008 zu einem Umsatzrückgang und wirkten sich negativ auf das Konzernergebnis aus. In den Monaten von Januar bis März erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 442,3 Millionen Euro und lag damit 10,1 Millionen Euro hinter dem Vorjahresergebnis. In Folge dessen ging auch der Gewinn von 49,9 Millionen Euro im ersten Quartal 2007 auf knapp 12,3 Millionen Euro zurück. Auf den Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) hatte die Entwicklung des Umsatzes keine Auswirkungen, er stieg im Jahresvergleich um 3,5 auf 69 Millionen Euro.

Das Mobilfunksegment war trotz steigender Kundenzahlen rückläufig. Freenet erzielte in diesem Bereich einen Umsatz von 276,7 Millionen Euro, ein schwaches Minus von 2,3 Millionen Euro verglichen zum ersten Quartal 2007. Hingegen stieg die Zahl der Mobilfunkkunden um 13,6 Prozent auf 5,82 Millionen, besonders das Prepaid-Segment legte im Jahresvergleich zu (plus 470.000 Kunden). Der Marktanteil wurde damit zwar behauptet, sinkende Gebührenpreise führten jedoch zu geringeren Einnahmen. "Der Mobilfunkmarkt gewinnt aufgrund des mobilen Internets an Wachstumsdynamik, und ich kann mir gut vorstellen, dass wir hier schon im nächsten Jahr eine Trendwende sehen", sagte der Freenet-Vorstandsvorsitzende Eckhard Spoerr. Die Gesamtkundenzahl von Freenet ging um 1,32 au 11,36 Millionen zurück.

Das Zerschlagungsszenario um das Unternehmen wirkte sich negativ auf die Neukundenakquisition aus: So gingen Vertriebspartner verloren, da diese im Zuge ihrer Jahresauftaktplanungen Kooperationen mit anderen Unternehmen suchten. Nach zahlreichen Störungen bei der Freischaltung neuer Festnetzkunden war das erste Quartal nach eigenen Angaben durch anhaltende Stornierungen geprägt. Entsprechend war die Zahl der DSL-Kunden rückläufig (minus 90.000) und lag bei 1,19 Millionen Teilnehmern. Im Bereich Hosting und Portal zahlte Freenet mehr Kunden als im Vorjahr. Die Anzahl der Webhosting-Kunden stieg auf 1,2 Millionen Kunden, die Teilnehmerzahl in den Bezahldiensten im Portal nahm von 540.000 auf 570.000 zu.

Die Freenet AG steht derzeit wegen der Übernahme von Debitel in den Medien, allerdings haben Drillisch und United Internet etwas dagegen. Als Großaktionäre von Freenet AG sind sie selbst an der Übernahme des Service-Providers interessiert (mehr).

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