Unter neuem Besitzer auf der Überholspur

Fritz & Macziol steigert Umsatz um 20 Prozent

21.03.2016 von Karl-Erich Weber
Das 2014 aufgekaufte Systemhaus hat nach eigenen Angaben wichtige Etappenziele bei der Digitalisierung erreicht. Mehr Umsatz, mehr Mitarbeiter, neue Ausrichtung.

Die in Ulm ansässige Fritz & Macziol Software und Computervertrieb GmbH, ein Teil des französischen Bau- und Mischkonzerns Vinci Energies, hat das Geschäftsjahr 2015 mit einem Wachstumsschub abgeschlossen und die organisatorische Neuausrichtung erfolgreich umgesetzt. Deutschlandweit wurde der Umsatz auf 342 Millionen Euro gesteigert, rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr.

Fritz & Macziol habe die operativen Ziele erreicht und sei strategisch bestens aufgestellt, stellen die Geschäftsführer Oliver Schallhorn (links) und Stephan Pawlowski fest.
Foto: Fritz und Macziol

Die Mitarbeiterzahl stieg um fünf Prozent auf fast 800 Beschäftigte an den 14 Standorten des Systemhauses. Auch die eigene digitale Transformation wurde forciert und das Angebot an Wachstumsthemen ausgerichtet. Zudem wird das Digitalisierungsportfolio durch die Spezialkompetenzen der Schwesterunternehmen Actemium und Omexom aus der Vinci-Gruppe in den Bereichen Industrie 4.0 und IoT ergänzt, heißt es aus Ulm.

Zuwachsraten im Datacenter-Geschäft konnten vor allem in den Bereichen Analytics und Data sowie IT Management und Betrieb erzielt werden. Weiteres Wachstum gab es bei IT-Sicherheit sowie SAP HANA. Die größte Nachfrage, so das IT-Haus, gab es bei Cloud-Themen. Das traditionelle IT-Geschäft sei weiterhin von großer Bedeutung, da es oft als Basis für neue Entwicklungen diene.

Attraktivität wurde gesteigert

"2015 haben wir unsere operativen Ziele erreichen können und, obwohl sehr viel umgestellt wurde, ein signifikantes Wachstum realisiert. Wir sind also auf dem richtigen Weg und unser Unternehmen hat nach der Übernahme durch Vinci wieder deutlich an Attraktivität und Durchschlagskraft gewonnen", betont Oliver Schallhorn, Geschäftsführer von F&M.

Profitabilität wichtiger als Umsatz

"Das Umsatzwachstum ist für uns nicht die entscheidende Kennzahl. Wichtiger ist die Profitabilität, und zahlreiche Kundenprojekte im Umfeld Digitalisierung und Industrie 4.0 zeigen, dass wir die richtigen Themen besetzen. Wir sind also mit unserem lösungsorientierten Geschäftsmodell, das die traditionelle IT mit den Werttreibern der Digitalisierung verbindet, auch strategisch auf der Überholspur und deshalb weiterhin auf Wachstumskurs", erklärt Schallhorn weiter.

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Digitale Tranformation ist weiterhin Trendthema

Bei Fritz & Macziol sehe man bei den Trendthemen wie Cloud Computing, Digitalisierung oder Industrie 4.0 zunehmenden Kundenbedarf. So sei die Cloud zur Unternehmensrealität geworden. Mit ihrer zentralen Plattform Cloud Service Broker können IaaS-Anbieter verglichen und SaaS-Dienste integriert werden.

Als weitere Kernaufgabe nennen die Schwaben Digitalisierung und Industrie 4.0. So stünden die Produktionsleiter im gehobenen Mittelstand unter großem Druck ihre Fertigungsprozesse effizienter zu managen. Laut Studien könnten deutsche Produzenten bei konsequenter Nutzung von Industrie 4.0 Effizienzgewinne von 90 bis 150 Milliarden Euro erzielen.

So ist man bei F&M überzeugt, dass Unternehmen unabhängig von Standard Hardware-Lösungen werden wollen und somit zukünftig verstärkt auf Software-Defined-Lösungen setzen. Diese versprechen neben Kosteneinsparungen auch höhere Agilität und bessere SLAs, weil hybride IT-Strukturen einfacher realisierbar würden.

Die größten Systemhäuser 2014 - Gesamtranking nach Umsatz

Die größten 10 Systemhäuser erwirtschafteten in Deutschland 2013 insgesamt 6,09 Milliarden Euro Umsatz (Vorjahr: 5,47 Milliarden Euro). Die Top 25 Systemhäuser hierzulande setzten rund 2,2 Milliarden Euro um. Somit steuerten die Top Ten rund drei Viertel zum Gesamtumsatz der 25 größten Systemhäuser bei.












Weitere zukunftsträchtige Geschäftsfelder sieht Fritz & Macziol im Management von Software-Lizenzen, bei der Erhöhung der IT-Sicherheit und in einer ganzheitlichen Lösung bei der Geschäfts- und IT-Strategie von Unternehmen. Hierbei seien insbesondere externe IT-Berater stärker gefordert. (rw)