FSC: IT-ler mit CE-Ambitionen

06.09.2005
Alle reden von Konvergenz und von den guten Marktchancen für CE-Produkte. Aber welcher Hersteller bietet in diesem Segment welche Produkte an? Und wer unterstützt den Fachhandel beim täglichen Kampf um die Kundengunst? ComputerPartner zeigt auf, wer die großen Player in diesem zukunftsträchtigen Markt sind.

Von Ulrike Goreßen

Jahrzehntelang agierte der Markt für Unterhaltungselektronik nach dem Whisky-Prinzip: Gut Ding will Weile haben. Die Produkte reiften über Jahre in einer sanften Evolution heran, und der Markt bewegte sich wie ein ruhiger Fluss in gewohnten Bahnen. Doch dann durchbrach die IT den Damm und überflutete den behäbigen UE-Markt mit revolutionären Innovationen, hektisch anmutenden Produktzyklen und rasantem Preisverfall. Und das Zeitalter des digitalen Home Entertainments wurde ausgerufen. Einer dieser IT-Revoluzzer war und ist Fujitsu Siemens Computers.

Vor mehr als zwei Jahren wollte der PC-Marktführer mit dem "Activy Media Center" auch im Markt für digitales Home Entertainment Fuß fassen. Doch in der ersten Zeit holte sich die CE-Fraktion im IT-Unternehmen mit dieser multimedialen "eierlegenden Wollmilchsau" eine blutige Nase nach der anderen.

Der Verkauf ging nämlich - charmant umschrieben - nur äußerst schleppend voran. Grund: Das Gerät bot mehr Leistung, als die meisten Verkäufer - anfangs vor allem in den T-Punkten oder Media Märkten - und letztendlich auch die meisten Kunden verkraften konnten. Das damals rund 1.400 Euro teure Gerät, das zur vollen Entfaltung seines Könnens auch noch einen DSL-Anschluss verlangte, wurde oftmals direkt neben genügsamen und billigen DVD-Rekordern oder gar DVD-Playern präsentiert. Beim oberflächlichen Vergleich hatte das FSC-Produkt kaum eine Chance.

Erst Ende des vergangenen Jahres griffen die intensiven Schulungen der Verkäufer, und der Absatz begann stetig und zufrieden stellend zu wachsen. Seit Oktober 2004 gibt es im größeren Stil LCD- und Plasma-TVs von FSC. Das CE-Angebot umfasst auch PDAs, Multimedia-Notebooks und Media-Center-PCs, Media-Adapter, DVB-T-Tuner bis hin zu Technologien, die den Einstieg ins digital vernetzte Heim vereinfachen sollen.

Denn für Sascha Hancke, Leiter Consumer Deutschland bei FSC, ist die Digitalisierung im Bereich CE nicht mehr aufzuhalten. Wie heute bereits in der PC-Industrie, wird man es seiner Ansicht nach schon bald auch in der CE mit sehr kurzen Entwicklungs- und Vertriebszyklen zu tun haben. Und aufgrund der jahrzehntelangen Erfahrung von FSC in der Entwicklung, Produktion und Vermarktung digitaler Produkte ist er sich sicher, dass man dem IT-Marktführer auch in diesem Umfeld eine entsprechende Kompetenz zutraut. Gewohnt selbstbewusst bezeichnet er FSC deshalb als "Speerspitze" der Konvergenz. Das Engagement in der CE sei auch keineswegs ein halbherziger Probelauf, sondern ein ernsthafter Ausbau des Geschäfts. Die FSC-interne CE-Hymne wurde deshalb von der deutschen Band "Wir sind Helden" übernommen: "Wir sind gekommen, um zu bleiben!" Und bei der Erreichung dieses Ziels setzt das Unternehmen auf die enge Zusammenarbeit mit Intel und Microsoft sowie auf den Fachhandel als "natürlichen Partner".

Anders als traditionelle UE-Hersteller trennt FSC weder intern die Bereiche IT und CE noch in Bezug auf die Fachhandelspartner. Seit dem 1. April 2005 wurde aus Gründen der Konvergenz der Außendienst für braune Ware und der für IT zusammengelegt und auf nunmehr zehn Mitarbeiter aufgestockt.

FSC adressiert den kompletten Wiederverkäufermarkt, neben den großen Flächenmärkten auch den Facheinzel- und den Versandhandel sowie Handelsverbünde. In der Distribution arbeiten die Bad Homburger mit Ingram Micro, Tech Data und Actebis zusammen.