Für Kunden, die überall "on" sind

Fünf Tipps für die digitale Reisesicherheit

30.07.2012 von Kerstin Vierthaler
Damit die mobilen Begleiter Ihrer Kunden auch im Urlaub sicher genutzt werden, hat F-Secure fünf Tipps zusammengetragen, die die digitale Reisesicherheit erhöhen.
Foto: Kaspersky Lab

Viele Urlauber kommen ohne Smartphone, Tablet, Notebook und Co. auch in fernen Ländern nicht mehr aus. Laut Prosper Mobile Insight nutzen sogar 84,5 Prozent der Reisenden ihre mobile Geräte zum Mailcheck während ihres Urlaubs.

Damit Ihre Kunden auch im Urlaub sicher mit Hardware und Internet umgehen können, gibt F-Secure fünf Ratschläge, die die digitale Reisesicherheit erhöhen:

1. Update vor der Abreise

Wer verreist, sollte vorher seinen PC, Notebook, Smartphone oder Tablet bereits zu Hause sicherheitstechnisch reisefertig machen. Das Update auf dem heimischen Netzwerk ist schneller und bequemer und zudem kostengünstiger. Wer das Update erst im Ausland macht, bringt sich nicht nur um wertvolle Erholungszeit, sondern tappt schnell durch das zu übertragende Datenvolumen in die Kostenfalle. Das Herunterladen von Updates sollte unterwegs auch auf keinen Fall über Wi-Fi-Verbindungen erfolgen. So warnte der FBI jüngst davor, dass Cyberkriminelle drahtlose Internetzugänge in Hotels für die Infektion mit Malware missbraucht haben. Gerade ungefragt zugesendete Uploads oder angeblich notwendige Video-Codecs können gefährlich sein.

2. Festplatten-Backup und Smartphone-Sperre im Fernzugriff

Wer mit dem Notebook oder Laptop gleichzeitig die einzige Sicherung digitaler Daten mit sich nimmt, packt seinen Reisekoffer gefährlich. Die Verlustgefahr bei mobilen Geräten ist einfach zu groß. Vor Reiseantritt sollen alle Festplatten lokal gesichert werden und die Backups sicher zuhause verwahrt bleiben. Wenn diese Möglichkeit nicht besteht, können kostenlose freie Online-Backup-Tools benutzt werden. Außerdem sollten auf den Smartphones Softwarelösungen nicht nur zur Sperrung des Geräts, sondern auch zur Löschung gespeicherter Daten installiert sein.

3. Direkte DSL-Verbindungen oder Kabelverbindungen bevorzugen

Für die Internetnutzung unterwegs sollten direkte DSL-Verbindungen oder Kabelverbindungen bevorzugt werden. Drahtlose Wireless-Netzwerke sollten nur mit einem VPN verbunden werden. Lässt sich der Zugang über freie Wi-Fi Verbindungen nicht vermeiden, sollte man sich auf jeden Fall beobachtet fühlen. Dienste wie Facebook oder Hotmail unterstützen ihre Nutzer in ihrer Sicherheit durch Einmalpassworte. Wer Bankgeschäfte und Online-Shopping in öffentlichen Hot-Spots betreibt, handelt grob fahrlässig.

IT-Sicherheits-Tipps für die Reise vom BSI
Während der Reise - Kommunikation über Mobiltelefone
Aktivieren Sie die vierstellige PIN zum Schutz der SIM-Karte und die Display-Sperre.
Während der Reise - Schutz der Kinder
Überprüfen Sie vorab die Geräte, auf denen Ihr Kind surft, auf ungeeignete Inhalte.
Während der Reise - Schutz der Kinder
Denken Sie daran, dass an fremden Computern in der Regel keine kindgerechten Filterprogramme installiert sind. Sprechen Sie deshalb vorab mit Ihrem Kind über Gefahren im Internet.
Während der Reise - Online-Shopping und -Banking
Vereinbaren Sie mit Ihrer Bank ein Limit für Geldbewegungen beim Online-Banking.
Während der Reise - Online-Shopping und -Banking
Überprüfen Sie Ihre Bankkontobewegungen regelmäßig und in kurzen Abständen.
Während der Reise - Online-Shopping und -Banking
Sichern Sie Daten, die Online-Einkäufe oder -Buchungen betreffen, auf einem externen Speichermedium oder drucken Sie sie aus.
Während der Reise - Online-Shopping und -Banking
Achten Sie darauf, dass Ihre Daten verschlüsselt übertragen werden, erkennbar etwa daran, dass die Adresse der Seite mit "https://" beginnt.
Während der Reise - Online-Shopping und -Banking
Geben Sie Internetadressen immer manuell in der URL-Zeile ein und verfolgen Sie niemals Links zu Bank- oder anderen Geschäftsseiten aus E-Mails heraus.
Während der Reise - Online-Shopping und -Banking
Informieren Sie sich vorab beim Anbieter, wie es um die Aktualität der Firewall und der Virenschutzsoftware steht. Haben Sie Zweifel bezüglich der Sicherheit, verzichten Sie auf Online-Shopping und -Banking.
Während der Reise - Mobile Netzwerke (Hotspots)
Passen Sie Ihre Firewall-Einstellungen auf ein höheres Sicherheitsniveau an. In aktuellen Windows-Betriebssystemen sollten Sie laut Empfehlung von Microsoft beim Verbindungsaufbau angeben, dass es sich um einen öffentlichen Ort handelt.
Während der Reise - Mobile Netzwerke (Hotspots)
Konfigurieren Sie Ihr Betriebssystem, Ihren Webbrowser und Ihre E-Mail-Programme restriktiv: Richten Sie ein Benutzerkonto mit eingeschränkten Zugriffsrechten ein. Keinesfalls sollten Sie bei der Nutzung von Hotspots Benutzerkonto mit Administrationsrechten verwenden. Deaktivieren Sie die Datei- und Verzeichnisfreigaben für Netzwerke.
Während der Riese - Mobile Netzwerke (Hotspots)
Verwenden Sie ein aktuelles Virenschutzprogramm und eine Personal Firewall, halten Sie Ihr Betriebssystem aktuell. Aber: Achten Sie hierbei auch auf die Kosten. Wird nach Datenmenge abgerechnet, kann das Einspielen eines datenintensiven Updates teuer werden. Sind Ihre sicherheitsrelevanten Systeme nicht aktuell und die Aktualisierung zu teuer, verzichten Sie besser auf das Surfen über einen Hotspot.
Während der Riese - Mobile Netzwerke (Hotspots)
Schalten Sie die WLAN-Funktion Ihres Laptops und Smartphones nur bei Gebrauch ein.
Während der Riese - Mobile Netzwerke (Hotspots)
Informieren Sie sich über das Sicherheitsniveau des Hotspots. Lesen Sie die Beschreibungen des Hotspot-Leistungsangebotes oder fragen Sie – etwa in einem Café – den Besitzer. Sollte der Hotspot über eine schwache Verschlüsselung (etwa ein kurzes Passwort) oder gar keine Sicherheitseinstellungen verfügen, verzichten Sie besser auf die Nutzung.
Während der Reise in Internetcafés und öffentlich zugänglichen PCs
Löschen Sie Informationen, die bei Ihrer Nutzung auf öffentlich zugängliche Computer (zwischen-)gespeichert werden, sorgsam. Das gilt auch für die Verlaufshistorie des Browsers.
Während der Reise in Internetcafés und öffentlich zugänglichen PCs
Wenn Sie auf fremden Geräten wichtige Dateien bearbeiten, so speichern Sie diese öfter (auch während der Bearbeitung) auf externen Medien, wie USB-Sticks, ab. Auf die Bearbeitung sensibler Informationen sollten Sie verzichten.
Während der Reise in Internetcafés und öffentlich zugänglichen PCs
Schließen Sie USB-Sticks, externe Festplatten etc. nur dann an, wenn Sie sicher sind, dass die Computer über aktuelle Virenschutzsoftware verfügen.
Während der Reise in Internetcafés und öffentlich zugänglichen PCs
Vermeiden Sie die Eingabe vertraulicher Daten an öffentlich zugänglichen Computern und verzichten Sie auf Online-Banking und Online-Einkäufe in Internetcafés und an anderen öffentlichen Computern.
Während der Reise - Laptop und Internet
Eine Aktualisierung der sicherheitsrelevanten Programme sollten Sie auch während Ihrer Urlaubsreise vornehmen, wenn Sie mit Ihrem Laptop das Internet nutzen wollen. Beachten Sie dabei aber, dass Aktualisierungen zum Teil datenintensiv sind und damit im Ausland je nach Verbindungsart teuer werden können.
Während der Reise - Laptop und Internet
Stellen Sie sicher, dass Virenschutzsoftware und Personal Firewall auf Ihrem Laptop auf dem aktuellen Stand sind.
Vor der Reise
Informieren Sie sich bei Ihrem Surfstick- oder UMTS-Karten-Anbieter über die Kosten im Ausland. Sind diese zu hoch, besteht die Möglichkeit, einen Surftstick zu kaufen, der simlock- und netlock-frei ist. Dieser kann mit beliebigen SIM-Karten betrieben werden. Das ermöglicht Ihnen, eine SIM-Karte eines (deutschen) Anbieters zu kaufen, der einen günstigen Tarif für das jeweilige Ausland anbietet.
Vor der Reise
Konfigurieren Sie Ihr Smartphone so, dass es im Ausland keine Datenverbindungen aufbaut. Bedenken Sie, dass viele Apps ohne Online-Verbindung nur eingeschränkt funktionieren, und sehen Sie sich ggf. nach Alternativen um.
Vor der Reise
Durch den Einsatz von Wert-/Prepaid-Karten statt Vertragshandys ist eine automatische Kostendeckelung gegeben. Sie können aber auch bei vielen Mobilfunkanbietern ein Kostenlimit einrichten lassen.
Vor der Reise
Innerhalb der EU sind die Preise für Kommunikationsverbindungen reguliert, Kostenfallen entstehen vor allem im Nicht-EU-Ausland. Beachten Sie, dass nicht alle europäischen Reisezielländer Mitglieder der EU sind, und informieren Sie sich vor der Reise über die Roaming- und Auslands-Gebühren Ihres Mobilfunkanbieters.
Vor der Reise
Schalten Sie Ihr Heim-WLAN während Ihres Urlaubs aus – der beste Schutz gegen Eindringlinge.


Quelle: www.bsi.bund.de
Vor der Reise
Aktivieren Sie die Passwort-Abfrage für alle Benutzerkonten Ihres Laptops und Smartphones, sodass sich der Nutzer bei Neustart des Geräts bzw. beim Wechseln vom gesperrten in den aktiven Modus authentisieren muss.
Vor der Reise
Verschlüsseln Sie alle darauf gespeicherten Dateien mit sensiblen Informationen.



Quelle: www.bsi.bund.de
Nach der Reise
Machen Sie alle eventuellen Einschränkungen, die Sie vor dem Urlaub vorgenommen haben – zum Beispiel das Abschalten des WLANs – wieder rückgängig.
Nach der Reise
Gehen Sie alle E-Mails aufmerksam durch und löschen Sie alles, was Ihnen verdächtig vorkommt.
Nach der Reise
Installieren Sie eventuell verpasste Sicherheitsupdates für Ihr Betriebssystem, Ihr Virenschutzprogramm, Ihre Firewall oder Anwendungssoftware gleich nach Rückkehr von der Urlaubsreise.
Während der Reise - Kommunikation über Mobiltelefone
Deaktivieren Sie in Ihrem Smartphone den Aufbau von Datenverbindungen im Ausland. Sollten Sie Datenverbindungen aufbauen wollen, bedenken Sie, dass Smartphones und darauf installierte Apps im Hintergrund Daten versenden und empfangen können, sodass unbemerkt ein hohes Transfervolumen entstehen kann.
Während der Reise - Kommunikation über Mobiltelefone
Aktivieren Sie alle drahtlosen Schnittstellen wie Bluetooth, WLAN und Infrarot nur für die Zeit, in der Sie sie brauchen.
Vor der Reise
Nehmen Sie nur die IT-Geräte mit, die für Sie im Urlaub unverzichtbar sind.



Quelle: www.bsi.bund.de

4. Clickverbot für nicht erwartete Links oder Attachments auch im Urlaub

Dieser Hinweis gilt natürlich auch in den eigenen vier Wänden oder in der Arbeit. Aber gerade unterwegs sollte er besonders beachtet werden. Gerade auf einem Smartphone wirkt ein Phishing einer Bank oft noch viel authentischer und offizieller als vor dem heimischen Rechner.

5. Location basierte Dienste und Anwendungen können gefährlich sein

Ein großer Teil der Angst vor Online Location Diensten rührt vom Hörensagen her, dass die Wohnungen von Reisenden während ihrer Abwesenheit von vermeintlichen Facebook-Freunden ausgeraubt wurden. Generell gilt hier: Erzählen sie nur solchen Personen online, dass sie verreisen werden, denen sie es auch im "wirklichen" Leben erzählen würden. Solche Meldungen gehören nicht in ihr soziales Netzwerk. Besser ist es hier auf die digital schon fast altmodische E-Mail zurückzugreifen.

(kv)