Samsung-Chef

"Galaxy S5 auch ohne bahnbrechende Technologie gefragt"

22.05.2014
Das Samsung Galaxy S5 ist wieder ein Verkaufsschlager, obwohl keine bahnbrechende Technologie zum Einsatz kommt. In einem Interview verrät Samsungs CEO J. K. Shin, was das Flaggschiff auszeichnet und wie die Zukunft des Unternehmens aussehen könnte.

"Obwohl keine bahnbrechende Technologie zum Einsatz kommt, scheint die Verbesserung von essenziellen Features ansprechend zu sein", begründet Samsungs Chef der Smartphone-Sparte, J. K. Shin, den Verkaufserfolg des neuen Hersteller-Flaggschiffs Galaxy S5 gegenüber dem Wall Street Journal. Das Auslieferungsvolumen hat dasjenige des Vorgängermodells Galaxy S4 vor allem in den USA deutlich übertroffen - ein wichtiger Markt für die Südkoreaner, der sich ja insbesondere durch die hohe Verbreitung von Apple-Produkten auszeichnet. Dort prüft Samsung laut Shin seine Marktanteile wöchentlich und scheint mit dem Zuwachs recht zufrieden zu sein.

Shin verteidigte das Top-Gerät gegen die Vorwürfe, das Galaxy S5 weise kaum innovative Features auf: "Das Galaxy S5 ist das einzige wasserdichte Smartphone mit einer abnehmbaren Rückseite." Dafür habe man neue Materialien eingesetzt und Komponenten wie den USB-Port, die Antenne oder die Kopfhörerbuchse umbauen müssen. Außerdem sei der Ultra-Power-Saving-Modus, in dem die Inhalte auf dem Smartphone nur noch in Schwarz-Weiß dargestellt werden und so Energie gespart wird, nur mit Samsungs OLED-Technologie möglich. Verbessert habe man das Galaxy S5 auch durch neue Kamera-Sensoren und -Prozessoren sowie den Pulsmesser.

Galaxy S5
Samsung Galaxy S5: IP67
Der USB-Port auf der Unterseite des Geräts ist durch eine Klappe vor Wasser geschützt.
Samsung Galaxy S5: IP67
Erst wenn Sie das S5 öffnen, also die Rückseite entfernen, sehen Sie auf ihr die Gummidichtung, durch die der Akku und etwaige Slots sowie die inneren Bauteile geschützt werden.
Samsung Galaxy S5: Display
5,1 Zoll misst der Super-AMOLED-Screen des Galaxy S5 in der Diagonale und zeigt dabei seine Inhalte in Full-HD (1920 x 1080 Pixel) an. Daraus errechnen wir eine hohe Pixeldichte von 432 ppi - einzelne Bildpunkte können wir nicht erkennen.
Samsung Galaxy S5: Rückseite
Samsung zeigt sich vor allem bei der Optik wenig einfallsreich, denn wie lange kennen wir jetzt schon dieses Design? Lange genug. Wer nicht gerade das Galaxy S4 zum Vergleich neben das S5 hält, wird die Geräte von vorne kaum unterscheiden können - es ist lediglich größer und etwas kantiger.
Samsung Galaxy S5: Herfrequenzmesser
Unter der Kamera auf der Rückseite befindet sich ein Herzfrequenzmesser. Wählen Sie in der Anwendung ...
Samsung Galaxy S5: Herzfrequenzmesser
... S-Health „Herzfrequenz“ aus, scannt das Smartphone Ihren Herzschlag, wenn Sie einen Finger auf den Pulsmesser legen.
Samsung Galaxy S5: Fingerabdruckscanner
Zum Entsperren und Einkaufen in Online-Shops können Sie Ihren Fingerabdruck im Gerät hinterlegen.
Samsung Galaxy S5: TouchWiz
Das Benachrichtungsmenü ist deutlich überarbeitet, genau wie die ...
Samsung Galaxy S5: TouchWiz
... Einstellungen. Nur im ersten Moment ist das neue Design etwas unübersichtlich.
Samsung Galaxy S5: Einhand-Bedienung
Weil der Screen so groß ist, können Sie ihn nicht mit einer Hand bedienen. Dafür können Sie jetzt das Bild verkleinern, um leichter mit einer Hand zu arbeiten.
Samsung Galaxy S5: Ultra-Energiesparmodus
In den Einstellungen unter "Schnelleinstellungen -> Energiesparmodus" aktivieren Sie den Ultra-Energiesparmodus, wenn die Akkuladung knapp wird, Sie aber noch erreichbar sein müssen. Dabei schaltet das S5 eine Sparansicht ein, die nur noch in Schwarz/Weiß angezeigt wird.

Eher beiläufig bestätigt Shin, dass Samsung auf dem New-York-Event am 12. Juni neue Premium-Tablets vorstellen wird - das bereits durchgesickerte Galaxy Tab S mit 10,5 Zoll großem AMOLED-Display wird dort dann wohl offiziell präsentiert werden. "Wir haben uns ein ambitioniertes Ziel für dieses Jahr gesetzt, und wir arbeiten hart daran, es auch zu erreichen", sagt Shin in Anspielung auf die 100 Millionen Tablets, die Samsung allein in diesem Jahr absetzen möchte.

Des Weiteren nimmt der Samsung-Chef die Hoffnung auf ein baldiges Erscheinen eines Smartphones oder Tablets mit dem Tizen-Betriebssystem. Zunächst will das Unternehmen andere Geräte wie die Smartwatch Gear 2 oder Kameras mit Tizen herausbringen, um eine Verbreitung voranzutreiben. Künftig will Samsung den Markt mit flexiblen Geräten aufmischen und weitere biometrische Sensoren in Smartphones und Tablets einbauen. Um im langsamer wachsenden Geschäft mit Smartphones auch weiterhin profitabel sein zu können, wird auch Samsung seine Aufmerksamkeit auf die weniger entwickelten Länder in Afrika richten.

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