Gartner: Deutscher PC-Markt legt um 3,9 Prozent zu - Vista-Effekt nicht so bald

07.02.2007
Im vierten Quartal 2006 wurden in Deutschland laut Marktforscher Gartner 3,2 Millionen PCs verkauft, ein Plus von 3,9 Prozent dem Vorjahresquartal. Während die Notebook-Verkäufe um 17,1 Prozent zulegten, war im Desktop-Segment ein Minus von 7,8 Prozent zu verzeichnen.

Im vierten Quartal 2006 wurden in Deutschland laut Marktforscher Gartner 3,2 Millionen PCs verkauft, ein Plus von 3,9 Prozent dem Vorjahresquartal. Während die Notebook-Verkäufe um 17,1 Prozent zulegten, war im Desktop-Segment ein Minus von 7,8 Prozent zu verzeichnen.

Im Gesamtjahr 2006 ist der deutsche PC-Gesamtmarkt einschließlich Notebooks gerade mal um 1,9 Prozent gewachsen. Notebooks, vor allem bei den Endverbrauchern immer beliebter, kamen im vierten Quartal 2006 auf einen PC-Marktanteil von 53 Prozent.

Auch Gartner-Analystin Meike Escherich zeigt sich überrascht von den Verkäufen mobiler Rechner: "Die Nachfrage nach Notebooks im vierten Quartal war deutlich stärker als erwartet." Und weiter sagte sie: "Nach der Flaute in der ersten Hälfte des Jahres (2006) zeigt der (deutsche) Gesamtmarkt endlich wieder Wachstum, liegt aber weiterhin unter dem westeuropäischen Durchschnitt von plus 7 Prozent."

Der deutsche Marktführer Fujitsu Siemens hat mit minus 0,76 Prozent im Gesamtmarkt und minus 5 Prozent im Desktop-Segment abermals Marktanteile verloren. Als größte Herausforderung für den Heimspieler bezeichnet Gartner den Preiskampf.

Davon profitiert hat unter anderem der Marktzweite Hewlett-Packard (HP), der im vierten Quartal mit 31,06 Prozent und im gesamtjahr 2006 mit 18,9 Prozent das größte Wachstum hinlegen konnte. Vor allem im Notebook-Segment hat HP mit günstigen Angeboten seine Marktposition ausbauen können. Was HP auch geholfen habe könnte, ist die Tatsache, dass sich der amerikanische Hersteller von seiner strikten Trennung nach Business- und Consumer-Produkten verabschiedet hat, womit die Kunden eine größere Auswahl haben als bisher.

Acer, laut Gartner im vierten Quartal und im Gesamtjahr 2006 auf Platz drei im deutschen PC-Markt, geht indes genau den umgekehrten Weg einer klareren Trennung zwischen Business- und Consumer-Produkten und ist damit auch erfolgreich. Mit 19,5 Prozent Wachstum im vierten Quartal ist das taiwanesische Unternehmen an Dell vorbeigezogen, wie der amerikanische Direktanbieter auch europaweit Marktanteile verloren hat.

Größter Verlierer im deutschen PC-Markt war aber der deutsche Anbieter Medion nach einem 50-prozentigen Rückgang des Geschäftsvolumens mit seinem Hauptabnehmer Aldi.

Wie manche anderen Branchenkenner rechnet Gartner-Analaystin Escherich nicht mit einem so baldigen Vista-Effekt und sagt: "Viele Hersteller hoffen jetzt, dass Dual Core und Microsoft Vista im nächsten Quartal den Markt weiter antreiben werden. Wir erwarten den Anschub allerdings erst Mitte nächsten Jahres, wenn die Testphase für Vista mit erneuten PC-Käufen im Großkundengeschäft zusammenfällt." Sollte der Dollar weiterhin fallen, könnte es in der Zwischenzeit für europäische Hersteller noch mal besonders schwer werden, sich gegen die Dollar-basierten Marken im Preiskampf zu behaupten." (kh)