Unsichere ökonomische Perspektive

Gartner senkt PC-Markt-Prognose für 2010

31.08.2010
Die unsichere ökonomische Perspektive für die USA und Westeuropa hat das Marktforschungsunternehmen Gartner dazu bewegt, seine Prognose für den weltweiten PC-Markt 2010 zu korrigieren.

Die unsichere ökonomische Perspektive für die USA und Westeuropa hat das Marktforschungsunternehmen Gartner dazu bewegt, seine ursprüngliche Prognose für den weltweiten PC-Markt 2010 zu korrigieren. Die Prognose geht von insgesamt 367,8 Millionen verkauften PCs aus, was einem Wachstum von 19,2 Prozent entspräche, im Vergleich zu 303,3 Millionen verkauften PCs 2009. "Der tatsächliche Belastungstest wird erst jetzt kommen. Wir haben unsere Wachstumsvorhersage für die zweite Jahreshälfte 2010 auf 15,3 Prozent reduziert, ungefähr zwei Prozent unter unserer vorherigen Prognose, in Hinblick auf die unsichere ökonomische Perspektive für die USA und Westeuropa", sagt Ranjit Atwal, Research Director bei Gartner.

Laut Atwal bestehe kein Zweifel, dass die Nachfrage nach Consumer- und wohl auch Business-PCs bedingt durch die Erwartungen in den entwickelten Märkten zurückgeht. Er geht auch davon aus, dass die aktuellen drastischen Änderungen in der PC-Supply-Chain zu einem nicht unbeachtlichen Teil eine Reaktion auf eine befürchtete, stark verlangsamte Nachfrage in den entwickelten Märkten waren.

Die Gartner-Analysten glauben, dass Unternehmen ihre PC-Ersatzbeschaffungen nur schwer noch weiter hinauszögern können. Das Alter der in Firmen installierten PCs sei noch nie so hoch gewesen.

Mini-Notebooks haben den Zenit erreicht

Der Einfluss der Mini-Notebooks auf den PC-Markt habe laut Gartner-Analyst Raphael Vasquez seinen Höhepunkt erreicht und ist am abnehmen. Der Anteil von Mini-Notebooks am Mobile-PC-Markt werde zurückgehen und auf unter 18 Prozent fallen. In den Glanzzeigen, Ende des vergangenen Jahres, lag deren Anteil bei fast 20 Prozent am Markt für mobile PCs. Vasquez geht davon aus, dass der Mini-Notebook-Anteil bis Ende 2014 bis auf rund 10 Prozent absinken wird.

"Wir glauben nach wie vor, dass Mini-Notebooks im Markt für mobile PCs einen Platz haben, aber nicht als Ersatz für Standard-Notebooks. Tatsächlich reflektiert der Rückgang der Marktanteile die Tatsache, dass Käufer nun realisieren, dass sich diese Geräte eben nicht mit Low-end-Notebooks vergleichen lassen", sagt Vasquez. Käufer, die sich als einziges mobiles Gerät ein Mini-Notebook aufgrund des günstigen Preises gekauft hätten, seien zunehmend geneigt, ein Low-end-Standard-Notebook zu erwerben. "Mini-Notebooks sind langsam, sie haben sich als mobile Begleiter allerdings eine Nische geschaffen. Die derzeit zunehmenden Tablet-PC-Vorstellungen sind eine zunehmende Bedrohung für diese Geräte", sagt Vasquez.

Gartner definiert einen Tablet-PC als Gerät mit Touchscreen und einer Größe von mindestens 5 Zoll. Er soll mit einem Betriebssystem wie Windows 7, Windows Vista, Windows XP oder Mac OS X ausgstattet sein. Das Marktforschungsunternehmen integriert Tablet PCs in die PC-Verkaufszahlen, während Media-Tablets nicht mitgezählt werden. "Unabhängig davon werden Media-Tablets den PC-Markt beeinflusse, vor allem das Segment der Mini-Notebooks. Und unser Forecast reflektiert diesen Einfluss"", sagt George Shiffler, Research Director bei Gartner. Apples iPad habe den Mini-Notebook-Markt bisher allerdings nur wenig beeinflusst, da es im Preis wesentlich höher als die meisten Mini-Notebooks liegt. (bw)