Gewinner und Verlierer auf dem Handy-Markt: Das Erste Quartal 2008 im Überblick

29.04.2008
Nachdem alle Hersteller ihre Geschäftszahlen für das Erste Quartal 2008 vorgelegt haben, veröffentlichen die Marktforscher IDG und ABI Research neue Analysen. Demnach befindet sich die Mobilfunkbranche weiter auf Wachstumskurs, steigende Konjunkturrisiken sorgen aber dafür, dass diese Prognose auf wackeligen Beinen steht. Als sicher gilt hingegen, dass die Absätze in Asien, Afrika und dem Mittleren Ostens stark anziehen und Nokia weiter vorn liegt.

Die Mobilfunkbranche befindet sich weiter auf Wachstumskurs, aber die steigenden Konjunkturrisiken sind 2008 ein großer Unsicherheitsfaktor. Zu diesem Schluss kommen die Marktforscher von IDC und ABI Research in ihren aktuellen Analysen. Zwar dominieren immer noch die Großen Fünf, Nokia, Samsung, Sony Ericsson, Motorola und LG. Aber innovative Hersteller wie RIM, HTC oder Apple drängen nach vorn und auch Lenovo, Aigo und Asus können durch ihre Internet Tablets stark wachsen. "Ein Absinken der Verkaufszahlen ist nicht erkennbar", sagt Kevin Burden von ABI. Für 2008 geht er von mehr als 1,28 Milliarden verkauften Mobiltelefonen aus, während es 2007 nur 1,14 Milliarden waren.

Von diesem Wachstum profitiert der Marktführer Nokia, der im 1. Quartal 2008 weiter zulegt. 39,9 Prozent aller weltweit verkauften Handys kamen nach Berechnungen von ABI Research von dem finnischen Hersteller (IDC: 39,6). Mit seinen gut ausgestatten Geräten 5310, 5610, der 6500er-Serie und der Nseries soll Nokia den meisten Umsatz generiert haben. Die Einsteiger-Handys finden vor allem in Entwicklungsländern reißenden Absatz. Auch Samsung und LG gehören zu den Gewinnern. Samsung konnte seine Verkäufe in den Wachstumsmärkten verstärken die Rentabilität verdoppeln. Die hochpreisigen Aushängeschilder von LG sind sogar so beliebt, dass die Koreaner durch das Viewty, den Voyager und die Venus gegenüber dem vorherigen Quartal kräftig zugelegen, während andere Hersteller mit einer saisonalen Abkühlung kämpfen mussten.

Diagramm: AMB (Daten: IDC) | Die Marktanteile im 1. Quartal 2008 im Überblick

Auf der Verliererseite steht nicht nur Motorola, deren Marktanteil sich in einem Jahr auf 9,4 Prozent halbiert hat. Auch Sony Ericsson fällt von 8,5 auf 7,6 Prozent. Anscheinend brauchen die Walkman- und die Cybershot-Reihe eine substantiellen Erneuerung, schreibt ABI Research. IDC zeigt, dass Sony Ericsson mit einer sinkenden Nachfrage für seine Mittelklasse und die Highend-Handys kämpft. Gleichzeitig gehe die steigende Nachfrage nach Billiggeräten in den armen Ländern Asiens an ihnen vorbei. Motorola hat schon wieder katastrophales Quartal hinter sich. Die Verkaufszahlen sind auf das Niveau von 2004 zurückgefallen. Nach Einschätzung von IDC fehlen vor allem Musik-Handys, Touchscreens und Geräte mit dem Schwerpunkt E-Mail. Eine Trendwende ist nicht in Sicht.

powered by AreaMobile