Gizmondo: Mobile Spielekonsole für alle Ansprüche

20.05.2005
Drei Monate vor der PSP im Handel und mit einem größeren Funktionsumfang ausgestattet, könnte der Gizmondo von Tiger Telematics für Furore sorgen. Das Problem dabei: Nur wenige wissen überhaupt, dass es ihn gibt!

Alle Welt wartet auf die Einführung von Sonys portabler Spielkonsole PSP am 1. September dieses Jahres. Doch warum so lange warten? Voraussichtlich Ende Mai wird der "Gizmondo" der Firma Tiger Telematics auf dem europäischen Markt eingeführt. Dabei handelt es sich um ein echtes Multimedia-Talent, das dem Anwender außer Spielen noch eine Vielzahl an nützlichen Funktionen bietet - und zwar deutlich mehr, als die beiden Platzhirsche Sony PSP oder Nintendo DS beherrschen.

Das Gerät im Überblick: Der Gizmondo wird von einem Samsung-ARM9-Prozessor angetrieben, der mit 400 MHz getaktet ist. Ein Nvidia-Go-Force-3D-4500-Grafikchip sorgt für eine - zur PSP durchaus konkurrenzfähige - Grafik (siehe Screenshot) auf einem 2,8-Zoll (240 x 320 Pixel)-TFT-Farbdisplay. Die Steuerung funktioniert wie bei fast allen Hand-Spielkonsolen: Links steht ein Acht-Wege-Steuerkreuz zur Verfügung, rechts befinden sich vier Aktions-Knöpfe. Zwei weitere Links-Rechts-Knöpfe kommen an der Oberseite des Geräts hinzu.

Multiplayer-Spaß kommt ebenfalls auf, da dank Bluetooth mehrere Gizmondos vernetzt werden können. Der Gizmondo beherrscht MP3-Wiedergabe und kann MPEG-4-Videodateien abspielen. Die Akkulaufzeit beträgt je nach Anwendung bis zu zwölf Stunden.

Funktionen im Überfluss

Bis hierhin unterscheidet sich der tragbare Unterhaltungskünstler kaum von der PSP. Mit Letzterer kann man aber zum Beispiel nicht telefonieren - mit dem Gizmondo sehr wohl. Er ist nämlich ein vollwertiges GSM-Tri-Band-Mobiltelefon, beherrscht SMS und MMS sowie WAP 2.0, um ins Internet zu gehen. Darüber hinaus verfügt er über eine integrierte Digitalkamera - mit nicht mehr zeitgemäßen 300.000 Pixeln - und kann MMC- sowie SD-Karten auslesen. Doch damit nicht genug: Der Gizmondo besitzt ein eingebautes GPS-System samt Antenne, das dem Anwender auf einer Karte zeigt, wo er sich gerade befindet.

Absolut neu ist die Verknüpfung von GPS und Gizmondo-Spielen. Das eigens programmierte Spiel "Colors" benutzt als Spielfläche die Stadt beziehungsweise den Stadtteil, in der sich der Spieler gerade befindet. Wechselt er seinen Standort, generiert das Spiel via GPS eine neue, der realen Umgebung entsprechende Spielkarte. Mehrere Gizmondo-Spieler können so in ihrer ganz individuellen Spielwelt gegeneinander antreten. Zur Einführung des Geräts wird es mindestens zwölf Spiele geben. Zum Jahresende soll die Anzahl der Titel auf rund 90 anwachsen.

Für die reichhaltige Palette an Funktionen ist der Preis von 349 Euro nicht hoch. Aber auch hier hat sich der Hersteller etwas einfallen lassen, um das Gerät an Menschen mit kleineren Geldbeuteln zu bringen.

Für 189 Euro kann man den Gizmondo im so genannten "Smart Add"-Paket erwerben. Dafür empfängt das Gerät Werbung in Form von Videoclips. Wichtig hierbei ist, dass die Werbung laufende Anwendungen nicht unterbricht, sondern erst erscheint, wenn der Benutzer ins Home-Menü wechselt. Für 289 Euro gibt es ein "Value-Pack" der Smart-Add-Version. Der Käufer erhält hier ein Zubehörpaket, bestehend unter anderem aus Hi-Fi-Kopfhörern, einer 128-MB-SD-Karte und einem Spiel. Allerdings ist der Anwender bei den Smart-Add-Versionen an eine Pre-Paid-Handykarte des Tiger-Telematics-Partners Vodafone gebunden. Wer eine vorhandene SIM-Karte mit dem Gizmondo nutzen möchte, muss die 349 Euro-Version kaufen.

Fachhändler können den Gizmondo unter anderem bei Playcom (www.playcom.de) und Vitrex (www.vitrex.de) beziehen. (bb)