OEM-Zahlen laut iSuppli

Globale CE-Ausgaben bügeln Delle von 2009 aus

06.12.2010
Die weltweiten Ausgaben für Consumer Electronics haben sich 2010 nach dem Rückgang vom Vorjahr wieder erholt und werden in den kommenden vier Jahren auf Wachstum gepolt sein, sagen die Analysten von iSuppli.

Die weltweiten Ausgaben für Consumer Electronics haben sich 2010 nach dem Rückgang vom Vorjahr wieder erholt und werden in den kommenden vier Jahren auf Wachstum gepolt sein, sagen die Analysten von iSuppli. Schon Anfang des Jahres waren sie für 2010 von einer Erholung ausgegangen. In Europa legte damals laut BITKOM schon Deutschland das Wachstum vor.

LCD-TVs sind 2010 unter anderem dank Fußball die Stars unter dem CE-Himmel.

Die Umsätze mit OEM/ODM-Auftragsfertigung (Original Equipment/Design Manufacturing) im Bereich Konsumelektronik werden bis Ende 2010 voraussichtlich um 6,2 Prozent von 320,7 auf 340,4 Milliarden Dollar ansteigen und das Vorjahresminus von 4,4 Prozent sogar ausbügeln, zeigen die Zahlen des Anfang November von IHS übernommenen Marktforschungsinstituts.

Für die kommenden vier Jahre rechnen die Analysten für CE mit jährlichen Umsatzzuwächsen von 3 bis 18 Milliarden Dollar, so dass 2014 am Ende ein OEM/ODM-Umsatz von 385 Milliarden Dollar herauskommen soll.

Jeder definiert CE anders, manche meinen damit nur reine Unterhaltungselektronik, andere zählen auch privat genutzte ITK-Hardware hinzu. In die Definition von iSuppli fallen Fernseher, DVD- und Blu-ray-Player, Set-top-Boxen (TV-Tuner oder Receiver), Digitalkameras, portable Media- oder MP3-Player, Projektoren, Videospielekonsolen, E-Book-Readers und generell Consumer-Geräte.

"Wie die ersten Zahlen für den Schnäppchenfreitag (Run auf die Geschäfte nach Thanksgiving in den USA) zeigen, ist das Konsumklima 2010 in allen Regionen weltweit besser als 2009, und die Kunden sind eher bereit, neue Geräte zu kaufen oder ihre alte Elektronik aufzurüsten", erklärt Jordan Selburn, iSuppli-Analyst für Consumer Electronics.

Fast alle CE-Produkte haben 2010 Wachstum erlebt, am meisten aber LCD-TVs und Blu-ray-Player. Bis Ende 2010 werden weltweit voraussichtlich 178 Millionen LCD-TVs verkauft, eine Million mehr als ursprünglich erwartet. Das globale Umsatzvolumen mit den Flat-TVs soll auf 95 Milliarden Dollar klettern. Selbst im Katastrophenjahr 2009 überraschten LCD-TVs noch mit einem Absatzplus von fast 40 Prozent. Wegen des starken Yen greifen gerade die japanischen TV-Riesen verstärkt zum Outsouring, wovon vor allem Foxconn und TPV profitieren.

Blu-ray-Player sollen 2010 nach Stückzahlen um 82,2 Prozent von 9,1 auf 16,4 Millionen zulegen und auch in den kommenden zwei Jahren noch um über 50 Prozent wachsen. 2014 sollen dann 68,9 Millionen Blu-ray-Player weltweit verkauft werden, was fast acht Mal so viele wären wie 2009. Langfristig gesehen wird die Blu-ray-Disk aber von verschiedenen Möglichkeiten des Video-Streaming überholt, weshalb die Blu-ray-Player sich nicht so lange durchsetzen werden wie ihre Vorgänger, die DVD-Player, meinen die Analysten.

Portable Media Player (PMPs) zählt iSuppli zu den schwächeren Gliedern im CE-Umfeld, ihre Verkaufszahlen fallen unter anderem deshalb hinter den Erwartungen zurück, weil sie immer mehr im Wettbewerb mit multimediafähigen Smartphones und anderen CE-Produkten stehen.

Insgesamt sieht iSuppli für den CE-Weltmarkt optimistisch in die Zukunft, es gibt laut Analyst Selburn aber Faktoren, die das Bild trüben könnten:

"Potenzielle Schwierigkeiten könnten voraus liegen, besonders wenn die fragile wirtschaftliche Erholung umkippt und die Konsumenten ihre Dollar lieber zurückhalten als sie auszugeben. Außerdem häufen sich im CE-Bereich bereits Lagerbestände auf. Und obwohl die Gesamtstückzahlen bei elektronischen Geräten in den vorausliegenden Jahren weiter wachsen werden, wird der anhaltende Preisverfall, der den CE-Markt auszeichnet, nach 2012 zu einer Verlangsamung der Umsatzzuwächse führen", so iSuppli-Analyst Selburn. (kh)