Anwender, die auf Google Nexus-Geräte setzen, können bereits jetzt Android M auf den Endgeräten installieren und testen. Allerdings sollten Sie hier auch beachten, dass es sich bei Android M immer noch um eine Testversion handelt. Das heißt, es können noch einige Instabilitäten und Probleme vorliegen. Derzeit werden vor allem Google Nexus 5, Nexus 6, Nexus 9 und Nexus Player unterstützt. Sony bietet für einige Xperia-Geräte ebenfalls schon eine Testversion von Android M an.
Foto: Thomas Joos
System für Android M vorbereiten
Bevor Sie Ihr Gerät mit Android M neu installieren, sollten Sie wissen, dass es sich auch dieses Mal nicht um eine Aktualisierung handelt, sondern um eine komplett neue Installation. Das heißt, nach der Installation sind alle Apps und Einstellungen erst einmal weg. Sie sollten zuvor also eine Sicherung Ihrer Daten durchführen.
Danach können Sie sich an die Vorbereitung Ihrer Installation machen. Um Ihr Gerät zu aktualisieren, benötigen Sie zunächst die neuste Version des Android Studios. Laden Sie sich die Installationsdatei auf Ihren Rechnern.
Zusätzlich benötigen Sie noch das Android M-Image, welches Sie auf Ihrem Smartphone/Tablet installieren wollen. Dieses laden Sie ebenfalls aus dem Internet:
Damit Sie Ihr Nexus-Gerät in Windows einbinden können, müssen Sie dieses per USB mit dem Rechner verbinden und den dazugehörigen Treiber installieren. Haben Sie alle notwendigen Dateien heruntergeladen, installieren Sie zunächst das Android Studio auf dem Rechner, den Sie für die Aktualisierung nutzen wollen.
Nachdem Sie das Android Studio installiert haben, startet der Android SDK Manager. Hier müssen Sie noch notwendige Aktualisierungen auswählen und aus dem Internet herunterladen lassen. Wir haben die Aktualisierung auf einem Rechner mit Windows 10 und einem Nexus 5 vorgenommen. Sie können aber auch auf Windows 7/8/8.1 setzen. Im SDK Manager wählen Sie jetzt die Komponenten Platform-Tools, Build-Tools, Android M und Android 5.1.1 zum Download und Installation aus. Sobald diese heruntergeladen und installiert sind, können Sie mit der Aktualisierung Ihres Smartphones fortfahren.
Nexus für Android M vorbereiten
Für die Aktualisierung zu Android M benötigen Sie auch in Android 5 noch den Entwickler-Modus (Developer-Modus). Um diesen zu aktivieren tippen Sie auf Einstellungen\Über das Telefon und tippen dann 7x auf Build-Nummer. Sie erhalten die Meldung, wann der Entwickler-Modus aktiviert wurde. Die zusätzlichen Optionen erscheinen danach über Einstellungen\Entwickleroptionen.
Im ersten Schritt müssen Sie bestätigen, dass Sie die Installation durchführen wollen, Danach müssen Sie in den Entwickleroptionen die Einstellung USB debugging aktivieren. Danach trennen Sie das Android-Gerät zunächst vom PC, da Sie den PC zunächst für die Aktualisierung vorbereiten müssen.
Damit Sie Ihr Nexus-Gerät in Windows einbinden können, müssen Sie dieses per USB mit dem Rechner verbinden und den dazugehörigen Treiber installieren. Nach der Installation des Treibers erscheint das Nexus im Geräte-Manager. Der Treiber funktioniert auch mit Windows 8.1 und Windows 10. Sie finden Ihr Gerät über den Bereich Android Device.
Foto: Thomas Joos
Wenn das Gerät in Windows angezeigt wird, schalten Sie es aus und starten es im Fastboot-Modus. Schalten Sie dazu das Gerät zunächst aus. Danach müssen Sie beide Lautstärketasten gedrückt halten und den Ein-/Ausschalter festhalten. Sobald sich das Gerät im Fastboot-Modus befindet, erhalten Sie einen Hinweis.
Das Gerät darf dazu nicht mit USB verbunden sein. Danach startet das Nexus in diesem Modus und zeigt das auch auf dem Bildschirm an. Nach dem Start wird es wieder in den Geräte-Manager eingebunden. Überprüfen Sie die Anzeige, damit Sie fortfahren können.
Verbinden Sie danach das Gerät wieder mit dem PC und überprüfen Sie im Geräte-Manager die erfolgreiche Integration des Treibers.
Befehlszeile für Verbindung zum Android-Gerät
Nachdem das Nexus an Windows angebunden und im Fastboot-Modus gestartet ist, öffnen Sie eine Befehlszeile mit Admin-Rechten. Navigieren Sie in das Verzeichnis in das Sie die Platform-Tools von Android installiert haben. In unserem Beispiel befinden sich diese im Verzeichnis C:\Users\Thomas\AppData\Local\Android\android-sdk\platform-tools. Im Verzeichnis muss sich das Programm fastboot.com befinden. Geben Sie in diesem Verzeichnis den Befehl fastboot oem unlock auf der Kommandozeile ein.
Es muss eine erfolgreiche Rückmeldung erscheinen, Sie müssen den Vorgang auf dem Nexus aber zuerst aktivieren. Auf dem Nexus-Gerät müssen Sie mit den Lautstärke-Tasten und der Einschalt-Taste den Fastboot-Modus bestätigen. Wenn Sie alles richtig gemacht haben, erscheint eine Rückmeldung in der Eingabeaufforderung.
Android M installieren
Entpacken Sie nach der Bestätigung des Fastboot-Modus das Archiv mit dem Android M-Image (bis zu 2x) in das Verzeichnis mit den Platform-Tools. Das Verzeichnis muss die verschiedenen Systemdateien von Android M enthalten. Auch die Zip-Datei des Images sollte sich in diesem Verzeichnis befinden.
Im Verzeichnis befindet sich eine Batchdatei mit der Bezeichnung flash-all.bat. Führen Sie diese in der Eingabeaufforderung aus. Alle Daten und Android-Installationen auf dem Smartphone/Tablet werden jetzt gelöscht und durch Android M ersetzt. Beim Ausführen der Datei flash-all.bat erscheinen ab und zu Fehler, auch dann wenn der Bootbereich entsperrt ist. In diesem Fall geben Sie die Befehle einfach manuell ein:
fastboot flash bootloader bootloader-hammerhead-HHZ12h.img
fastboot flash radio radio-hammerhead-M8974A-2.0.50.2.26.img
fastboot reboot-bootloader
fastboot flash recovery recovery.img
fastboot flash boot boot.img
fastboot flash system system.img
fastboot flash cache cache.img
fastboot flash userdata userdata.img
fastboot reboot
Sie sehen den aktuellen Status auch auf Ihrem Endgerät. Der Vorgang kann mehrere Minuten dauern, Sie erhalten in der Eingabeaufforderung eine Rückmeldung. Nachdem der Windows-PC seine Arbeit erledigt hat, muss das Android-Gerät aber noch einige Aufgaben durchführen, startet neu und zeigt Ihnen den Anmeldebildschirm. Das kann allerdings bis zu 15 Minuten dauern. Den aktuellen Zustand sehen Sie auf dem Display Ihres Smartphones/Tablets. Wie bei vorhergehenden Android-Versionen können Sie auch bei Android M die Version über Einstellungen\Über das Telefon\Tablet anzeigen lassen.
Google empfiehlt den Bootbereich von Android nach der Installation von Android M wieder zu sperren. Dazu verwenden Sie in der Konsole den Befehl fastboot oem lock. Die Vorgehensweise zur Ausführung des Befehls entspricht im Grunde genommen der Entsperrung des Bootbereiches.
Die Google-Entwickler wollen regelmäßig neue Updates für Android M veröffentlichen. Diese können Sie aber direkt über das Smartphone installieren, genauso wie bei herkömmlichen Aktualisierungen für Android 4/5.
Android M - Die Neuerungen im Überblick
In Android M haben die Google-Entwickler vor allem die Einstellungen in den verschiedenen Menüs überarbeitet und verbessert. Auch der Nicht-Stören-Modus funktioniert in der neuen Version besser und lässt mehr Einstellungen zu.
Was generell zuerst auffällt, ist die neue Sortierung und Anzeige der installierten Apps. Diese werden in der neuen Version nicht mehr auf verschiedene Seiten aufgeteilt, sondern sind wieder auf einer Seite zusammengefasst. Generell funktioniert die Suche nach Apps jetzt ähnlich wie in Windows Phone oder Windows 10 Mobile. In diesem Fenster können Anwender nach den installierten Apps auch suchen lassen. Häufig verwendete Apps erscheinen im oberen Bereich des Fensters.
Foto: Thomas Joos
Um Anwendungen zu deinstallieren, mussten Sie in Android 5 noch in die Alle-Apps-Ansicht wechseln. Das ist ab Android M nicht mehr notwendig. Sie können Apps jetzt auch direkt auf der Startseite deinstallieren. Die Option zum Entfernen einer App aus dem Startmenü steht weiterhin parallel zur Verfügung.
Nutzen Sie Ordner für verschiedene Apps auf der Startseite, können Sie in diese jetzt mehr Apps integrieren. Reicht die Ansicht nicht aus, können Sie innerhalb des Ordners scrollen.
Auch die Widgets wurden verbessert und lassen sich jetzt anzeigen wie die Apps. Neu ist auch die Zusammenfassung aller Widgets einer App.
Haben Sie die Entwickleroptionen in Android M aktiviert, können Sie über die Option SystemUI-Tuner anzeigen auch die Schnelleinstellungen der Oberfläche anpassen. In den Entwickleroptionen können Sie außerdem das Farb-Theme von Android M zwischen Hell und Dunkel wechseln.
Mehr Sicherheit und Einstellungen für Apps
Mit Android M gehen die Entwickler auch wieder mehr in Richtung "optimaler Sicherheit". In den Einstellungen finden Anwendern jetzt deutlich schneller wichtige Informationen zum Datenverbrauch und können Einstellungen bezüglich der Benachrichtigungen ändern.
Außerdem lassen sich für einzelne Apps Berechtigungen festlegen und steuern, welche Apps als Standard auf dem Gerät verwendet werden sollen.
Google will Android M im Laufe des dritten Quartals 2015 in der finalen Version veröffentlichen. (cvi)