Nach der Übernahme durch Freenet

Gravis enttäuscht 2013 beim Umsatz

03.03.2014 von Matthias Hell
Die Übernahme durch Freenet sollte Gravis aus der Beschränkung auf Apple befreien und den Weg zum Digital-Lifestyle-Anbieter ebnen. Doch wie die Zahlen von Freenet von 2013 zeigen, geht die Rechnung bislang nicht auf. Stattdessen gab es einen Umsatzrückgang.
Die Anzahl der Gravis-Stores hat Freenet 2013 gesteigert, nicht jedoch den darin erzielten Umsatz
Foto: Gravis

Dass der stationäre Handel kein einfaches Geschäft ist, trifft auch für die Apple-Welt zu, in der sonst gerne andere Gesetze gelten. Deshalb sorgte auch die Übernahme der Apple-Kette Gravis durch den Mobilfunk-Konzern Freenet/Mobilcom für Aufsehen. Nachdem das Unternehmen 2011 einen leichten Umsatzrückgang von 1 Prozent auf 160 Millionen Euro verzeichnete, gelang Firmengründer Archibald Horlitz 2012 noch einmal eine Steigerung auf 180 Millionen Euro. Doch hatte Horlitz schon seit längerem signalisiert, dass er eine Fortführung des Wachstumskurses aus eigener Kraft nur schwer möglich hielt.

In dieser Situation erfolgte Anfang 2013 die Übernahme der Handelskette durch Freenet. Der Mobilfunk-Konzern hatte für den Apple-Händler große Pläne. Das Leitbild war es, Gravis – analog zur Freenet/Mobilcom-Strategie – als "Home of Digital Lifestyle" neu zu positionieren. Zudem begann der neue Eigner damit, Gravis sukzessive von der reinen Fixierung auf Apple zu lösen und bot in den Filialen auch Produkte u.a. von Sony und Samsung an. Gleichzeitig wurde die Filialexpansion vorangetrieben und wuchs das Standortnetz von Gravis 2013 von 28 auf 34.

Vorjahresumsatz wohl nicht erreicht

Die vorläufigen Zahlen von Freenet für 2013 zeichnen allerdings kein rosiges Bild für den Erfolg der Neuausrichtung von Gravis: Die Erstkonsolidierung der Handelskette seit dem 31. Januar 2013 habe rund 131 Millionen Euro zum Jahresumsatz von Freenet/Mobilcom beigetragen, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Damit weist der Mobilfunkkonzern zwar kein volles Geschäftsjahr für Gravis aus, doch ist davon auszugehen, dass die 2012 erzielten 180 Millionen Euro nicht erreicht wurden.

Einblicke liefern die Freenet-Zahlen auch in die Entwicklung bei dem Online-Händler Motion TM, an dem der Mobilfunkkonzern seit vergangenem Jahr ebenfalls eine Mehrheitsbeteiligung hält: So heißt es, Motion TM, das seit 20. März 2013 mitkonsolidiert wurde, habe rund 108 Millionen Euro zum Jahresumsatz von Freenet beigetragen. Der Online-Spezialist stammt aus dem Dunstkreis der TK-Kooperation Aetka und betreibt nicht nur Endkundenshops wie Handytick.de, Mediaversand.de und Studentenvertraege.de, sondern beliefert über die Plattform MOON auch Fachhändler. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums 2012 sprach Motion TM von einer Kundenbasis von rund 1.800 Fachhändlern sowie 300.000 Endkunden.

Freenet-Konzern entwickelt sich stabil

Dynamischer als die zugekauften Gravis-Läden entwickelte sich das Kerngeschäft des Freenet/Mobilcom-Konzerns. Das börsennotierte Unternehmen erwirtschaftete 2013 einen Konzernumsatz von 3,193 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,085 Milliarden Euro) sowie ein EBITDA in Höhe von 357,4 Millionen Euro (Vorjahr: 357,4 Millionen Euro) "Wir haben im letzten Jahr erfolgreich die strategischen Weichen für die weitere Entwicklung der freenet Gruppe zum echten Digital-Lifestyle-Anbieter im Zeitalter der mobilen Kommunikation gestellt", sagt Christoph Vilanek, Vorstandsvorsitzender der freenet AG. "Im laufenden Geschäftsjahr werden wir darauf aufbauen und unser Profil im dynamischen Wettbewerbsumfeld weiter schärfen."

Tipps für den Aufbau eines Online-Shops -
Die Auswahl der Domain
Der Domain-Name hat einen Bezug zum Firmennamen oder / und zu den Verkaufsartikeln.
Die Domain ist kurz, einprägsam, beschreibend und verfügbar.
Die Domain verletzt keine Markenrechte Dritter.
Die Top-Level-Domain ist an Ihre Zielgruppe angepasst.
Die Auswahl des Webhosting-Pakets
Für kleine Shop-Auftritte mit wenigen Artikeln (100 oder 200) reicht ein kleines Webhost-Paket.
Größere Shop-Auftritte verlangen einen eigener Server.
Vergleichen Sie die Angebote der Webhoster hinsichtlich Preis und Features.
Mindestens eine Datenbank und PHP-Unterstützung sind bei Web-Shops unerlässlich.
Webhostlist.de bewertet und analysiert die Hosting-Angebote.
Die Auswahl des Shop-Systems (I)
Wenn Sie Wert legen auf Flexibilität und die Einbindung von Programmen, sollten Sie zu einem Kauf-Shop greifen.
Vorteile eines Kauf-Shops: relativ geringe laufende Kosten, hohe Anpassbarkeit, Administration offline, Providerwechsel möglich
Nachteile eines Kauf-Shops: hohe Anschaffungskosten, Programmierkenntnisse erforderlich
Die Auswahl des Shop-Systems (II)
Möchten Sie es möglichst einfach und "alles aus einer Hand", ist ein Miet-System besser.
Vorteile eines Miet-Shops: immer auf dem neuesten Stand, keine Programmierkenntnisse nötig, einfache Administration
Nachteile eines Miet-Shops: relativ hohe Kosten, keine individuelle Anpassung, kein Providerwechsel möglich, lange Vertragslaufzeit
Die Auswahl des Shop-Systems (III)
Folgende Fragen müssen im Vorfeld geklärt werden:
Welche Produktanzahl ist mit dem System machbar?
Welche Schnittstellen bietet der Online-Shop?
Welches programmiertechnische Know-how ist notwendig?
Wie viele Artikel und Kategorien möchten Sie anlegen?
Was kosten die Software und der laufende Betrieb?
Welches technische Know-how benötigen Sie?
Welche Zahlungsmöglichkeiten möchten Sie anbieten?
Lässt sich die Shop-Software erweitern und ist der Shop damit zukunftssicher?
Ist der Shop mit suchmaschinenfreundlichen Features ausgestattet?
Zu welchen Social-Media-Anbietern benötigen Sie Schnittstellen?
Die Auswahl des Shop-Systems (IV)
Weitere Fragen im Vorfeld:
Welches technische Know-how benötigen Sie?
Welche Zahlungsmöglichkeiten möchten Sie anbieten?
Lässt sich die Shop-Software erweitern und ist der Shop damit zukunftssicher?
Ist der Shop mit suchmaschinenfreundlichen Features ausgestattet?
Zu welchen Social-Media-Anbietern benötigen Sie Schnittstellen?
Die richtigen Inhalte eines Shop-Systems (I)
Artikel: Präsentieren Sie Ihre Artikel übersichtlich, nutzerfreundlich, mit Bildern; orientieren Sie sich dabei an großen Shops.
Kontaktdaten: Mit Firmenanschrift und Kontaktdaten geben Sie sich Ihren Kunden zu erkennen.
Länderliste: In die Länderliste tragen Sie alle Länder ein, in die Sie liefern wollen; damit die richtige Umsatzsteuer berechnet wird, sollte für jedes Land der Steuersatz eingetragen werden.
Die richtigen Inhalte eines Shop-Systems (II)
Steuerinformation: Bei Geschäften mit ausländischen Firmen müssen Sie Ihre Umsatzsteuer-Identifikationsnummer angeben; alle Daten speichern Sie am besten über Belegnummernkreise. Die fortlaufenden Nummern stellen sicher, dass die erstellten Beleg einmalig sind.
Firmenlogo und Homepage: Mindestens auf der Startseite sollte das Firmenlogo zu sehen sein, zudem können Sie hier Kunden über Angebote und Aktionen informieren.
Bestellabwicklung: Informationen zur Bestellabwicklung erhält der Kunde per E-Mail; sie sollten aber als Standardtext vorformuliert bereit stehen.
Welche Bezahlsysteme sollen angeboten werden?
Überlegen Sie, welche Zahlungsart zu Ihrer Zielgruppe passt.
Prüfen Sie, ob die Zahlungsart einfach über eine Schnittstelle eingebaut werden kann.
Prüfen Sie die Kosten für jedes Bezahlverfahren.
Zeigen Sie die Logos der Zahlungsarten prominent an.
Welche rechtlichen Aspekte sind zu beachten?
Informieren Sie den Kunden über den Gesamtpreis der Bestellung und die Liefer- und Versandkosten.
Das Impressum mit den notwendigen Angaben sollte leicht auffindbar und von jeder Seite zugänglich sein.
Bauen Sie Hinweise auf die AGB und das Widerrufs- und Rückgaberecht ein.
Wollen Sie ganz sicher gehen, sollten Sie Ihren Shop juristisch prüfen lassen – z.B. durch eine Zertifizierung.
Welche Marketingmaßnahmen sind ratsam?
Bringen Sie Ihren Shop mit Suchmaschinen-Optimierung und -Marketing auf Vordermann.
Ziehen Sie für die Suchmaschinen-Optimierung gegebenenfalls einen SEO-Experten hinzu, der Sie dabei unterstützt.
Schalten Sie bei Bedarf Werbung mit Google Adwords.
Die Kooperation mit Preissuchmaschinen hilft, den Verkauf von Waren anzukurbeln.
Im Affiliate Marketing können Sie Ihre Produkte bei Partnern anbieten.
Wie binde ich Social Media Aktivitäten ein?
Starten Sie zunächst mit einem einzigen Social-Media-Dienst und erweitern Sie die Kanäle später.
Bleiben Sie immer am Ball, pflegen Sie den Service täglich, horchen Sie, was die Community spricht.
Gestalten Sie den Content abwechslungsreich und nutzwertig, pure Werbebotschaften sollten nicht gestreut werden.
Wie baue ich ein vertrauensvolles Umfeld auf?
Vertrauen beginnt beim Design des Shops: Es sollte seriös und nicht verspielt sein.
Vertrauensbildende Maßnahmen sind Zertifikate, Kundenbewertungen, sichere Bezahlverfahren und ein guter Kundenservice.
Sagen Sie klar, welche Sicherheitsvorkehrungen Sie treffen.
Erklären Sie genau, wie der Bestellvorgang abläuft, mit welchen Lieferzeiten zu rechnen ist etc.
Was bringen Gütesiegel im E-Commerce?
Gütesiegel und Kundenbewertungen sorgen für Vertrauen.
Gütesiegel sind für den Shop-Anbieter teuer, geben dem Kunden aber ein gutes Gefühl und sorgen für mehr Umsatz.
Unter den vielen Anbietern von Gütesiegeln sind besonders Trusted Shops und TÜV Süd zu empfehlen.
Ist Ihre Kundschaft älter? Dann sollten Sie auf Gütesiegel setzen.
Jüngere Kunden vertrauen eher Kundenbewertungen.