Großaktionär Icahn erhöht Beteiligung an Motorola

08.05.2008
Carl Icahn, Großaktionär von Motorola, hat seine Beteiligung am Mobilfunkhersteller erhöht und den Rechtsstreit mit dem Unternehmen beigelegt. Icahn hatte Anfang 2008 die Aufspaltung des Konzerns gefordert und verlangte zwei Sitze in dessen Verwaltungsrat. Die Ausgliederung der Mobilfunksparte soll bis 2009 abgeschlossen sein.

Der US-Milliardär Carl Icahn hat seine Beteiligung am angeschlagenen Telekomausrüster Motorola von bislang 6,4 auf 7,6 Prozent erhöht und den Rechtsstreit mit dem Unternehmen beigelegt. Der Großaktionär hatte zwei Sitze im Verwaltungsrat gefordert und das Management wegen des schwachen Aktienkurses heftig kritisiert. Ob die Umstrukturierungen des Konzerns für die Anteilserhöhung entscheidend sind, bleibt für viele Analysten fraglich. Die von Icahn geforderte Aufspaltung von Motorola soll im kommenden Jahr abgeschlossen sein.

Nach Meinung des UniCredit-Analysten Roland Pitz heißt die Auslagerung der Mobilfunksparte nicht automatisch, dass sich auch ein "nachhaltiger buchhalterischer Effekt erzielen lässt". Um langfristig konkurrenzfähig zu sein, seien weitergehende Konsolidierungen notwendig. Motorola müsse sich Gedanken machen, mit welchem Hersteller eine Kooperation in Frage kommt. "Wenn man als Unternehmen in dieser Art plant, sollte man sich am Beispiel von Nokia Siemens Networks orientieren", sagt Pitz.

Die Handysparte von Motorola leidet seit über einem Jahr an schwachen Absatzzahlen und ist im weltweiten Vergleich hinter Samsung auf den dritten Rang gerutscht. Im ersten Quartal 2008 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 7,448 Milliarden US-Dollar, ein Jahr zuvor waren es 9,433 Milliarden US-Dollar. Zwar wurde der operative Verlust verringert, der Nettoverlust legte aber von 181 auf 194 Millionen US-Dollar zu. Im Bereich Mobile Devices brachen die Einnahmen um 39 Prozent auf 3,3 Milliarden US-Dollar ein, von Januar bis März wurden 27,4 Millionen Handys verkauft. Mit 22,3 Millionen Einheiten holte Sony Ericsson deutlich auf Motorola auf, bei LG waren es 24,4 Millionen Geräte. Marktführer Nokia lieferte 115,5 Millionen Handys aus. Wenn Motorola nicht aufpasst, rutscht das Unternehmen bis Ende 2008 vom derzeit 3. auf den 5. Platz im Absatz-Ranking.

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