Branchenkenner

Große AMOLEDs noch nicht reif für den Massenmarkt

26.07.2011
Entgegen Berichten, dass Apple bei LG Display wegen 55 Zoll großen AMOLED-Panels für Fernseher angeklopft hat, halten Hersteller auf Taiwan die Technologie noch nicht für reif genug, sie auf große Bildschirme zu übertragen.
Könnte so bald Apples erster Fernseher auf Basis der AMOLED-Technologie aussehen. Das Bild zeigt natürlich einen iMac.

Entgegen Berichten, dass Apple bei LG Display wegen 55 Zoll großen AMOLED-Panels für Fernseher angeklopft hat, halten Hersteller auf Taiwan laut 'Digitimes' die Technologie noch nicht für reif genug, sie auf große Bildschirme zu übertragen. Von den LCD-Herstellern der Insel weiß man, dass BenQ-Schwester AU Optronics (AUO) in die AMOLED-Produktion eingestiegen ist. Kritik an den geplanten 55-Zöllern könnte also von dort kommen.

AMOLED steht für Active Matrix Organic Light Emitting-Diode, sprich für Aktivmatrix-OLEDs, wie sie Samsung und verschiedene Hersteller für höherwertige Smartphones und Digitalkameras einsetzten.

Tatsächlich sind Handys und Kameras noch immer mit Abstand die führenden Einsatzbereiche für OLED-Displays, auch wenn die Technologie auch in Automobilkonsolen zunehmend Einzug hält.

Samsung und LG haben schon verschiedene Prototypen größerer OLED-Displays gezeigt, diese aber wegen der hohen Schwundraten und Preise sowie wegen der Kurzlebigkeit bestiummter Farben mit Blau als größten Schwachpunkt die Massenfertigung immer weiter zurückgehalten.

LG Display fertigt unter anderem die Panels für Apples Retina-Display. Der Unternehmenschef Kwon Young-soo hat zwar gerade kritisiert, dass die von Samsung eingesetzten AMOLED-Displays wesentlich schlechter für den Einsatz in Smartphones und Tablets geeignet seien, gleichzeitig hat er aber in Aussicht gestellt, in der zweiten Jahreshälfte 55 Zoll große OLED-Panels für Fernseher in die Massenproduktion zu schicken.

Sony war 2008 der erste Anbieter eines massenmarktfähigen OLED-Fernsehers, allerdings war der "XEL-1" nur 11 Zoll groß, sollte aber anfangs über 4.000 Euro kosten. LG Electronics folgte mit einem weit günstigeren 15-Zöller. Anfang 2011 legte Sony einen 24,5 Zoll großen Studio-Monitor nach, der allerdings über 30.000 Dollar kosten sollte. (kh)