Gute Job-Aussichten, aber Mangel an qualifizierten Bewerbern in 2007

08.12.2006
Unternehmen möchte im kommenden Jahr zwischen 100 und 500 neue Mitarbeiter einstellen. Gleichzeitig sehen sie für die nächsten fünf Jahre eine Knappheit an qualifizierten Bewerbern.

Die 1.000 größten deutschen Unternehmen blicken bei der Geschäftsentwicklung optimistisch in das Jahr 2007. Das ist ein Ergebnis der neuen Studie "Recruiting Trends 2007", die die Universitäten Frankfurt am Main und Bamberg sowie das Online-Karriereportal Monster Worldwide jetzt präsentiert haben.

Über ein Drittel der Befragungsteilnehmer möchte im kommenden Jahr zwischen 100 und 500 neue Mitarbeiter einstellen. Gleichzeitig sehen die befragten Unternehmen mit einer Perspektive von fünf Jahren eine Knappheit an qualifizierten Bewerbern - Professionals und Young Professionals - über alle Branchen hinweg.

"Es ist sehr erfreulich, dass die Großunternehmen in Deutschland optimistisch in die Zukunft blicken", sagte Davide Villa, CEO Monster Worldwide Deutschland GmbH. "Allerdings bedeutet die zunehmende Knappheit an qualifizierten Bewerbern für die Unternehmen steigende Anstrengungen bei der Personalbeschaffung. In der Folge dürfte es zu deutlichen Zuwächsen im internationalen Recruiting und zum verstärkten Einsatz von elektronischen Bewerbermanagementsystemen zur besseren Unterstützung des gesamten Bewerbungsprozesses kommen."

Die Befragung der jeweils 300 größten Unternehmen aus den Branchen Handel, Pharma/Medizintechnik und Maschinenbau/Elektrotechnik bestärkt die Einschätzungen der TOP-1.000-Unternehmen. Die Unternehmen in der Handelsbranche werden in den kommenden Jahren bei den Neueinstellungen einen besonderen Fokus auf Professionals und Facharbeiter legen, die Branchen Maschinenbau/Elektrotechnik und Pharma/Medizintechnik suchen eher Professionals und Young Professionals. Alle drei Branchen erwarten in einer Fünfjahresperspektive einen Mangel an entsprechenden Bewerbern am Arbeitsmarkt.

Diese Erwartungen führen dazu, dass Unternehmen Maßnahmen ergreifen müssen, um qualifizierte Bewerber schneller als Wettbewerber identifizieren und eingehende Bewerbungen effizienter bearbeiten zu können. Hier äußern die Unternehmen zunehmend deutlich eine Präferenz für elektronische Bewerbungen: Erstmals seit Durchführung der Studie gibt mit 56,8 Prozent mehr als die Hälfte der antwortenden Großunternehmen an, elektronische Bewerbungen den klassischen, papierbasierten Bewerbungsmappen vorzuziehen. Diese Präferenz entspricht offensichtlich den Bedürfnissen der Bewerber: Der Anteil der elektronischen Bewerbungen steigt weiter und mit 51,3 Prozent ist nun mehr als jede zweite eingehende Bewerbung elektronisch. Außerdem schalten Großunternehmen mit 59 Prozent fast sechs von zehn Anzeigen in Online-Stellenbörsen, was einem Zuwachs von fünf Prozent innerhalb eines Jahres entspricht. Anzeigen in Printmedien blieben 26,6 Prozent auf Vorjahresniveau.

"Die Digitalisierung von Kandidatenansprache und Bewerbungseingang entwickelt sich immer mehr zu einem wichtigen Grundstein für die Personalbeschaffung und das integrative Personalmanagement der Zukunft", sagte Prof. Dr. Tim Weitzel von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. "Wir erwarten, dass die kleinen und mittelständischen Unternehmen die aktuellen Entwicklungen im E-Recruiting der Großunternehmen mit nur etwa drei bis fünf Jahren Verzögerung nachholen werden". (mf)