G Data-Studie zur CeBIT

Hälfte der PCs ungeschützt

05.03.2008
47 Prozent der heimischen PC-Anwender surfen im Internet ohne wirkungsvollen Virenschutz, dies ergab eine Umfrage des Security-Anbieters G Data.
47 Prozent der heimischen PC-Anwender surfen im Internet ohne wirkungsvollen Virenschutz, hat G Data heraus gefunden.

47 Prozent der heimischen PC-Anwender surfen im Internet ohne wirkungsvollen Virenschutz, dies ergab eine Umfrage des Security-Anbieters G Data. Der Hersteller interviewte dazu im Februar dieses Jahre 500 User persönlich. Das Ergebnis war schockierend: Entgegen vieler Prognosen nehmen viele Anwender das Thema IT-Security trotz zunehmender Bedrohungen immer noch auf die leichte Schulter. Fast die Hälfte der befragten Computernutzer surfen gänzlich ohne oder nur mit veralteter Virenschutz-Technik. Die Mehrheit von 96 Prozent der befragten Anwender setzt bei ihren Heim-PCs auf Windows-Betriebssysteme. Der Rest nutzt Linux oder MacOS.

Von allen Befragten gab fast ein Drittel (29 Prozent) zu, ganz ohne Antiviren-Software zu arbeiten. Bei weiteren 18 Prozent der von G Data interviewten Anwender waren die Antiviren-Signaturen älter als zwei Wochen; damit bliebe deren Rechner gegen aktuelle Bedrohungen weitestgehend ungeschützt.
Die Bedrohung durch Malware wird von den Befragten zwar eingeräumt, aber in der Regel doch deutlich unterschätzt: Hier ein paar Statement der unbedarften User:

"Ich weiß nicht, ehrlich gesagt habe ich überhaupt keinen Virenschutz wahrscheinlich. Ich hatte aber bisher keine Probleme."
"Ich hatte eine Testversion vom Internet herunter geladen - die ist wohl abgelaufen."
"Die Firewall, die bei Microsoft mit dabei ist, die hab ich schon drauf, aber einen zusätzlichen Schutz nicht."

Die Konsequenzen des mangelhaften Schutzes waren den meisten Befragten unklar: Fast drei Viertel (73 Prozent) der Interview-Partner, die überhaupt keinen Virenschutz verwenden, gaben sogar an, Online-Banking von diesem Rechner aus zu betreiben. Dass im Schadensfalle die Bank, die sonst bei Online-Betrug oft den Schaden ersetzt, bei fahrlässigen Kunden ohne Security-Software den Schadensersatz verweigert, erstaunte die Mehrheit der Befragten.

"Wir haben mit einer großen Anzahl ungeschützter PCs gerechnet. Die Ergebnisse übertrafen unsere Erwartungen bei weitem", so Ralf Benzmüller, Leiter G Data Security Labs. Dass 47 Prozent der Umfrage-Teilnehmer ihre Rechner nicht effektiv vor Malware absichern, hat ihn sehr überrarscht. Es lag daher für Benzmüller auf der Hand, dass viele dieser ungeschützten Rechner bereits mit Malware verseucht sind. Und in der Tat war es so: Stichproben zeigten: in acht von elf Fällen war der Computer bereits infiziert.

Auch die Leichtfertigkeit in Umgang mit dem Thema erschreckte G Data: Aussagen wie "Ich hatte nie Probleme" zeugen von Unwissen. Schließlich machen infizierte Rechner keine "Probleme" - die kriminellen Aktionen erledigt die Malware meist völlig unbemerkt im Hintergrund. "Derart fahrlässige Anwender werden ungewollt zu Komplizen von Online-Kriminellen, so der Security-Experte von G Data. "Sie tragen ihren Teil dazu bei, dass das Internet ein so gefährlicher Ort geworden ist. Virenschutz sollte an sich selbstverständlich sein und die gesamte Internet-Community vor der Verbreitung von Malware schützen - aber davon sind wir scheinbar meilenweit entfernt."

Die Umfrage hat G Data den ganzen Februar hindurch in 20 deutschen Großstädten durchgeführt. Das Research-Team hat in den Einkaufszonen wahllos Passanten im Alter zwischen zwölf und 75 Jahren persönlich angesprochen. Die Kriterien für Umfragekandidaten beschränkten sich auf den Besitz eines Computers und die Nutzung des Internets. Die Fragestellung wurde neben einem demagogischen Profil bewusst weitestgehend auf zwei Kernfragen reduziert:
1. Haben Sie Virenschutz-Lösungen auf Ihrem System installiert?
2. Ist Ihr Virenschutz noch aktuell?
Anschließend hat G Data mit den Studienteilnehmern über die Gründe und Konsequenzen aus ihrem Verhalten individuell diskutiert. (rw)