Händlerschelte? PC-Notdienste sind häufig sehr teuer - viele Hotlines inkompetent

16.04.2007 von dpa dpa
Bei vielen technischen Geräten kündigen sich Probleme vorher an. Spätestens dann ist es Zeit, sich über eine Reparatur Gedanken zu machen. Anders ist es bei Computern: Sie stürzen von jetzt auf gleich ab oder zeigen den Blue-Screen. PC-Laien bleibt das Problem oft verborgen, sie sind auf Hilfe angewiesen. Doch viele PC-Notdienste lassen sich ihren Service teuer bezahlen.

Bei vielen technischen Geräten kündigen sich Probleme vorher an. Spätestens dann ist es Zeit, sich über eine Reparatur Gedanken zu machen. Anders ist es bei Computern: Sie stürzen von jetzt auf gleich ab oder zeigen den Blue-Screen. PC-Laien bleibt das Problem oft verborgen, sie sind auf Hilfe angewiesen. Doch viele PC-Notdienste lassen sich ihren Service teuer bezahlen, berichten unsere Kollegen der PC-Welt.

Wer mit seinem Rechner noch ins Internet kommt, kann in einem der zahlreichen Fachforen sein Problem schildern. "Meist erhält man schon nach kurzer Zeit recht kompetente Antworten", sagt Thomas Zehetner, vom Portal "pcfreunde.de" aus Bad Schallerbach in Österreich.

Daneben besteht häufig die Möglichkeit, eine Hersteller-Hotline anzurufen. Die Stiftung Warentest in Berlin testete die Service-Nummern großer Notebookhersteller ("Test", Ausgabe 4/2005). Der Test zeigte ein düsteres Bild: Keine der 14 Hotlines erhielt ein "Gut", dafür wurden fünf "Mangelhaft" vergeben. Neben hohen Kosten fielen inkompetente Aussagen negativ auf. Fazit der Tester: "Falls Sie einen Computerfreak kennen, hegen und pflegen Sie ihn."

Daneben bieten eigenständige Hotlines Hilfe an. "Bei kleineren Problemen ist die telefonische Beratung durchaus sinnvoll", sagt Zehetner. Der größte Nachteil: Wenn das Problem nicht sofort gefunden werden kann, summieren sich die Telefongebühren zu hohen Beträgen.

Wer eine Ferndiagnose scheut, kann den PC zu einem Händler am Ort bringen. Grundsätzlich gilt beim Kauf eines neuen Computers eine zweijährige Gewährleistungsfrist. Lag beim Kauf des PCs ein Mangel vor, kann der Kunde ihn innerhalb dieser Zeit zum Händler zurückbringen. Dieser muss den Mangel kostenlos beheben. "Gewährleistung bedeutet aber keine Rund-um-Betreuung", erklärt Bernd Ruschinzik, Jurist bei der Verbraucherzentrale Berlin. "Wird der PC wegen eines Virus' langsam, ist der Hersteller nicht verantwortlich."

In den ersten sechs Monaten der Frist muss der Händler beweisen, dass der PC beim Kauf in Ordnung war. Anschließend dreht sich diese Beweislast um, so Ruschinzik. Die Händler reparieren in der Regel nicht selbst, sondern schicken defekte Geräte zum Hersteller.

Hilfe von PC-Notdiensten ist teuer

Schnellere Hilfe bekommt der Kunde bei einer Werkstatt um die Ecke oder bei so genannten PC-Notdiensten, die nach Hause kommen. Dieser Service hat jedoch seinen Preis: Nach Angaben der PC-Freunde nehmen Notdienste bis zu 140 Euro pro Stunde.

"Es ist schwierig vorher herauszufinden, ob jemand seriös ist", nennt Alfred Odenwald-Dal Médico, der bei der Verbraucherzentrale Berlin eine PC-Beratung anbietet, ein Problem. Sinnvoll sei, mehrere Angebote zu vergleichen und vorab eine verbindliche Preisabsprache zu treffen - sowohl für den erfolgreichen, als auch den misslungenen Reparaturversuch. Nicht immer ist das allerdings möglich.

Für eine seriöse Preiskalkulation muss der PC-Notdienst möglichst viele Informationen bekommen. Dazu gehören Marke, Hersteller und Infos zum Betriebssystem. Daneben sollte der Kunde das Problem genau beschreiben: Wann tauchte es zum ersten Mal auf, was wurde vorher gemacht und wie lässt es sich reproduzieren? Fragen, die auch bei der Beratung am Telefon oder bei einem Foreneintrag wichtig sind.