Spitzenreiter

Hamburg hat bei Digitalisierung Nase vorn - NRW macht Fortschritte

21.06.2023
Hamburg hat seinen Spitzenplatz in Sachen Digitalisierung gegenüber den anderen Bundesländern verteidigt. Das geht aus einem aktuellen Deutschland-Index der Digitalisierung hervor, den das Fraunhofer-Institut FOKUS erstellt hat.

Analysiert wurden dafür etwa Daten zur Mobilfunkabdeckung sowie zur Internetnutzung der Bürgerinnen und Bürger. In den Index, der alle zwei Jahre erstellt wird, fließen unter anderem auch Daten zu digital verfügbaren Verwaltungsleistungen ein und zur Zahl der neu gegründeten IT-Firmen im jeweiligen Bundesland.

Hamburg zeigt, wie man digitalisiert.
Foto: canadastock - shutterstock.com

Auf den Plätzen zwei und drei sieht der Deutschland-Index derzeit die Stadtstaaten Berlin und Bremen, gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Hessen. Nordrhein-Westfalen hat sich demnach vor allem wegen guter Werte bei der digitalen Verwaltung und im Themenfeld "Digitales Leben" um zwei Plätze verbessert. Unter "Digitales Leben" fassen die Forscher etwa Daten zur Nutzung von Online-Lernangeboten und Telemedizin sowie zum Online-Shopping zusammen.

Über dem Durchschnitt liegen im aktuellen Index demnach Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Knapp unter dem Durchschnitt befinden sich den Angaben zufolge das Saarland, Sachsen sowie Rheinland-Pfalz, das laut Index mit Defiziten bei der digitalen Infrastruktur zu kämpfen hat.

Schlusslicht Sachsen-Anhalt

Zu den Nachzüglern gehören demnach Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. Das Schlusslicht bildet diesmal Sachsen-Anhalt. Mecklenburg-Vorpommern, das zwei Jahre zuvor den letzten Platz belegt hatte, habe sich vor allem aufgrund von Fortschritten im Bereich der Infrastruktur um zwei Plätze verbessern können, heißt es in dem Bericht.

Bei den zehn Verwaltungsleistungen, die für den Index untersucht wurden, konnten laut der Auswertung 53 Prozent online über die Webportale der Kommunen abgewickelt werden - und damit etwa 28 Prozentpunkte mehr als zwei Jahre zuvor. Insgesamt bleibe dennoch "eine erhebliche Lücke", die sich auch im 18. Platz für Deutschland in der Sparte E-Government unter den 27 Staaten der Europäischen Union widerspiegele.

Den stärksten Anstieg gab es laut Deutschland-Index bei den Gewerbeanmeldungen. Diese seien in 84 Prozent der untersuchten 302 Kommunen online verfügbar gewesen. Auch bei den Kfz-Zulassungen und der Beantragung von Wohngeld seien erhebliche Steigerungen zu verzeichnen. Bei Baugenehmigungen und der Melderegisterauskunft gehe es, was die Online-Verfügbarkeit angeht, langsamer voran. (dpa/ad)