Verkaufsratgeber für Fachhändler

Headsets für den professionellen Einsatz

05.05.2014 von Horst Wierstraat
Viele Unternehmen benötigen für ihre zunehmend mobilen Mitarbeiter leistungsstarke Headsets, was die Margensituation gerade im Projektgeschäft spürbar verbessern kann. Bei der Kundenberatung im Vorfeld sollte man aber typische "Stolperfallen" vermeiden.

In vielen Unternehmen sind Headsets heute kaum noch wegzudenken. Überall dort, wo die Anwender häufig und dauerhaft telefonieren, sind sie eine echte Arbeitserleichterung im Vergleich zum "Telefonknochen". Dort, wo sie noch fehlen, sollten Händler die Hightech-Ohrstöpsel aktiv anbieten. Während Headsets früher hauptsächlich im Call Center-Bereich oder bei Vielfahrern gefragt waren, kommen sie zunehmend auch im normalen Büroalltag zum Einsatz.

Headsets für den Business-Einsatz -
Jabra BIZ 2300-Serie
Diese Serie ist für die Nutzung am Schreibtisch gedacht.<br>-als Mono- oder Duo-Version erhältlich.<br>- UC-Variante verfügt über eine im Kabel integrierte einfache Anrufsteuerung.<br>-Kevlar-Kabel für lange Lebensdauer<br>- Air-Shock-Mikrofon reduziert Atemgeräusche und verbessert die Sprachqualität<br>Preis: ab 129 Euro netto (UVP)
JabraMotion Office
Das Headset wurde für den Einsatz im Büro und unterwegs entwickelt.<br>- Bluetooth-Headset für alle Endgeräte (Festnetztelefon, Softphone, Smartphone, Tablet-PC).<br>- Basisstation mit Touchscreen für einfache Anrufsteuerung und Verwaltung; zugleich Ladestation und Hot-Desking-Unterstützung zum Aufladen.<br>- Power Nap-Modus hilft Energie zu sparen, wenn das Gerät nicht benutzt wird.<br>- Busylight-Anzeige informiert Kollegen darüber, ob der Nutzer gerade telefoniert.<br>Preis: 349 Euro netto (UVP)
Jabra Motion UC+
Das Motin UC+ eignet sich für alle Mitarbeiter im Unternehmen, die ständig auf Achse sind.<br>- Bluetooth-Headset für PC-Softphone, Smartphone und Tablet-PC.<br>- NFC-Technologie integriert.<br>- Intelligente Lautstärkeregelung passt die Lautstärke eingehender Anrufe automatisch an.<br>- Power Nap-Modus hilft Energie zu sparen.<br>- Die Busylight-Anzeige informiert Kollegen darüber, ob der Nutzer gerade telefoniert.<br>Preis: 179 Euro nett (UVP)
Jabra PRO 9400-Serie
Das Headset eignet sich für mobile Büroarbeiter.<br>-Branchenweit erstes schnurloses Office-Headset mit Touchscreen für einfache Anrufsteuerung.<br>- Das Modell 9470 verbindet sich gleichzeitig mit Festnetztelefon, Mobiltelefon und PC-Softphone<br>Preis: 329 Euro netto (UVP)
Plantronic Blackwire 725
Ein schnurgebundenes USB-Headset für das Management von Anrufen auf dem PC. Plantronics stellte es als sein erstes UC-Produkt mit integrierter Active-Noise-Cancelling-Technologie (ANC) auf der CeBIT 2015 vor, das es Nutzern ermöglicht, Umgebungsgeräusche bewusst auszublenden. <br>Preis: 179 Euro (UVP exkl. MwSt.)
Plantronics Savi 700
Die Modelle der Savi W700-Produktreihe sind in erster Linie für den Einsatz im Büro konzipiert.<br>- Anrufe lassen sich über den PC, das Festnetz- oder das Mobiltelefon steuern.<br>-Integriertes Noise Cancelling-Mikrofon sorgt für gute Sprachqualität<br>Preis: je nach Tragestil 349 Euro bis 379 Euro netto (UVP)
Plantronics Voyager Edge UC
Das zur CeBIT 2015 neu vorgestellte Voyager Edge UC Bluetooth-Headset soll das "smarte Management" von Telefonaten und Audioinhalten auf dem Smartphone, Tablet und PC ermöglichen. <br> Noise-Cancelling-Mikrofone, sollen störende Hintergrundgeräusche eliminieren und in jeder Umgebung für eine klare Sprachübertragung sorgen. <br>Preis: 149 Euro netto (UVP)
Sennheiser MB PRO
Diese Premium-Reihe wurde speziell für Nutzer entwickelt, die Wert auf eine gute Soundqualität legen und dabei gleichzeitig flexibel und mobil telefonieren möchten.<br>- Kopfbügel<br>-Sowohl in einseitiger als auch beidseitiger (binauraler) Variante erhältlich.<br>Preis: ab 189 Euro (UVP
Sennheiser Presence UC
Hier handelt sich um ein Bluetooth-Headset für Geschäftsleite, die viel unterwegs sind und dabei nicht auf eine gute Gesprächsqualität verzichten möchten - weder im Büro noch im Auto oder im Freien.<br>Preis: 201 Euro UVP
Sennheiser SC 660
Der Hersteller verspricht hier hohen Tragekomfort für lange Arbeitstage, sehr guten Klang dank der eingebauten Neodym-Lautsprecher und extreme Robustheit. Damit eignet sich das Modell selbst für eher laute Call Center-Umgebungen.<br>Preis: ab 236 Euro (UVP)
Sony SBH 50
Das Headset ist für den Einsatz am Arbeitsplatz komzipiert. Ein nettes Gimmick ist das integrierte UKW-Radio mit RDS.<br>Preis: 59 Euro (UVP)
Sony SBH 80
Das Stereo Bluetooth Headset SBH80 ist mit allen Smartphones, Tablets und Laptops kompatibel. Über die Multipoint-Funktion über Bluetooth kann das Gerät gleichzeitig mit zwei Geräten verbunden werden.

Dort, wo Unified Communications-Lösungen die Funktionalität der klassischen Kommunikationsplattformen ergänzen, sind Headsets ein ideales Add-on, das im Zusammenspiel mit UC-Lösungen oft mehr Funktionalität ermöglicht als der klassische Telefonhörer. So registrieren einige Headsets beispielsweise, ob sie gerade getragen werden oder nicht und übermitteln diesen Status via Präsenzanzeige den Kollegen im Team.

Wer Kunden vor der Anschaffung professioneller Headsets berät, sollte nicht nur die wichtigsten Stärken (Höhere Produktivität! Beide Hände frei!) und Schwächen (Inkompatibilitäten, schwache Akkus) dieses beliebten Telefonzubehörs nennen können. An erster Stelle muss im Kundengespräch die Frage stehen, wofür das Headset benötigt wird. Alle Anbieter im Profi-Segment richten ihre Produkte auf die gängigen, unterschiedlichen Anwendungsbereiche aus.

Das Einsatzszenario entscheidet

Immer mehr Arbeitskräfte sind heute flexibel sowohl im als auch außerhalb des Büros für ihr Unternehmen tätig. "Außerhalb" kann dabei ein Tag im Home Office sein. Oder der Mitarbeiter ist wegen mehrerer Kundentermine den Arbeitstag über immer wieder im PKW oder im Zug anzutreffen. Auch innerhalb des Unternehmens geht es heute längst nicht mehr nur um interne Call Center-Arbeitsplätze, die Headsets benötigen. In Frage kommt zum Beispiel auch der "Mobile Worker", der ständig zwischen stationärem Schreibtisch, Kundentermin, Dienstreise und Home Office pendelt.

Alle Hersteller, die Headsets für professionelle Anwender anbieten, berücksichtigen diese verschiedenen Einsatzszenarien. So differenziert man beispielsweise bei Plantronics zwischen dem "Mobile Professional" und dem "Office Professional". Beim "Office Professional" gibt es dabei noch unterschiedliche Produktempfehlungen für Mitarbeiter im Home Office oder in Call Center-Umgebungen.

Auch beim Wettbewerber Jabra nennt man vier Anwendungsbereiche: "Schreibtisch im Mittelpunkt", "Büro im Mittelpunkt", "Büro & unterwegs" sowie "ausschließlich unterwegs". Der Hersteller Sennheiser sieht das ganz ähnlich. Einzig der von uns befragte Produzent Sony weist zusätzlich auf mobile Nutzer hin, die ihr Headset häufig für den Musikgenuss in der Freizeit verwenden möchten. Dieses Auswahlkriterium dürfte in den meisten Unternehmen bei der Entscheidungsfindung aber nicht vorrangig sein.

Professionelle Vieltelefonierer wissen den Einsatz von Headsets zu schätzen.
Foto: habrda - Fotolia.com

Technische Aspekte klären

Headsets sind miniaturisierte Telefonhörer, die nicht einmal 20 Gramm auf die Waage bringen. Wichtigstes, technisches Unterscheidungsmerkmal ist die Schnittstelle zur Kommunikationsplattform. Sie ist entweder schnurgebundenen oder aber funkbasiert. Bevor man dem Kunden ein Modell schmackhaft macht, sollte man sicher sein, dass es einen entsprechenden Adapter für den Anschluss an das vorhandene Kommunikationssystem gibt. Bei den Funkmodellen muss man klären, ob sich der mobile Einsatz hauptsächlich auf das Firmengebäude oder Firmengelände bezieht, so dass - bei entsprechend vorhandener oder geplanter Infrastruktur - eine DECT-Lösung die passende Wahl ist. Wer das Headset hingegen unterwegs auf Reisen benötigt, wählt eine Bluetooth-Version. Zum Teil werden auch "Zwitter" angeboten, die Bluetooth und DECT kombinieren. Ebenfalls wichtig: Lässt sich das Headset mit der im Unternehmen eingesetzten Windows- oder Mac OS-Plattform verbinden?

Händler, die Bluetooth-Headsets anbieten, sollten auf mögliche Inkompatibilitäten achten. Steffen Grosch, Product Manager, Customer Services CU CE, bei Sony Mobile Communications warnt: "Bluetooth ist nicht immer gleich Bluetooth, da sich die Versionen im Bezug auf die Kompatibilität und Profile unterscheiden. In erster Linie ist es deswegen unabdingbar, dass die Bluetooth Profile der zu verbindenden Geräte übereinstimmen. Die neueste Bluetooth-Version auf Smartphones ist 4.1, wobei die Grundfunktionen heute jedoch fast immer funktionieren und abwärtskompatibel sind." Ein kurzer Test vorab sollte sämtliche Fragen und Zweifel klären. Ideal ist es, wenn das Headset an mehrere im Unternehmen verwendete Endgeräte angeschlossen werden kann.

Nicht vergessen sollten Reseller die angegebenen Standby- und Sprechzeiten des Headsets. Viele Unternehmen erwarten, dass das Headset einen durchschnittlichen Arbeitstag problemlos ohne Ladestation übersteht. Für "Heavy User" sollte gleich ein Ersatzakku mit angeboten werden.

Weitere Fragen:

Auf einen weiteren Aspekt weißt der Hersteller Jabra hin: "Bei Desktop-basierten Lösungen sollten sich Software, Firmware und Einstellungen von USB-Headsets zentral verwalten und konfigurieren lassen. Für USB-Lösungen und Unified Communications-Anwendungen ist die Plug-und-play-Funktion wichtig: Professionelle USB-Headsets sollten sich installationsfrei über Plug-and-play verbinden lassen und keine zusätzliche Software oder Treiber benötigen."

Die Ergonomie muss stimmen

Ein Headset für einen dreistelligen Betrag ist kein Wegwerfartikel. Lassen sie den Kunden deshalb ausprobieren, ob das vorgeschlagene Modell gut sitzt oder womöglich schon nach kurzer Einsatzzeit als unkomfortabel empfunden wird. Weisen sie die Interessenten auf die unterschiedlichen Tragevarianten hin, die viele Modelle bieten: Kopfbügel, Ohrbügel oder Hinter-Kopf-Bügel sind übliche Versionen bei den Profi-Modellen.

Auch die gebotene Klangqualität empfindet nicht jeder Anwender gleichermaßen als angenehm. Die Hersteller setzen vielfach auf Klangverbesserungstechnologien, die nicht jeder Nutzer gleichermaßen als angenehm oder gar "perfekt" empfindet.

Zu guter Letzt sollte man dem Kunden das Bedienkonzept des Headsets erklären. Wer sein Headset nach kurzer Eingewöhnung nicht intuitiv bedienen kann, wird mit dem Produkt unzufrieden sein und es nicht dauerhaft benutzen.