Herzgewebe aus dem Drucker

19.08.2004

Wissenschaftlern der Clemson University im US-Bundesstaat South Carolina soll es gelungen sein, mit herkömmlichen Tintenstrahlern organisches Zellgewebe zu erzeugen. Alles, was sie dafür brauchten, waren ausrangierte Modelle der Marken HP und Canon, eine modifizierte Treibersoftware, tierische Zellen statt Tinte, eine spezielle Trägerfolie sowie eine gewöhnliche CAD-Software für die Entwicklung der Zellstrukturen. Ähnlich, wie verschiedene Farbtropfen einen neuen Farbton bilden, verbinden sich die Zellen auf der Trägerfolie zu neuem Gewebe. Thomas Boland, Assistent für Biotechnik, zufolge ist es den Forschern bereits geglückt, Herzgewebe zu erzeugen, das "in der Petri-Schale tatsächlich schlägt". Für viele herzkranke Patienten könnte das die Rettung sein. Auch Brandwunden ließen sich heilen. Sogar das Knochengewebe von Mäusen wollen die Forscher in einem Experiment bereits nachgebildet haben. Nächstes Ziel sei das "Drucken" ganzer Organe. Dazu müssten allerdings mehrere Lagen von Gewebe übereinander gedruckt werden.

Klaus Hauptfleisch