Hier ist der Fachhandel gefragt: Neue TV-Formate verwirren die Kunden

27.11.2007
Alle reden von hoch auflösendem Fernsehen – aber nur sehr wenige Konsumenten wissen wirklich Bescheid. Hier ist der beratende Fachhandel dringend gefragt.

HDTV (High Definition Television) gilt als das Fernsehen der Zukunft. Die höhere Auflösung mit ansprechenden und detailreichen Bildern verspricht noch mehr Fernsehgenuss als der bisherige Standard PAL. Doch die Entwicklung steckt in einem Dilemma. Vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender zögern mit dem Angebot von HDTV-Inhalten, weil sie glauben, bislang nur eine kleine Minderheit an Haushalten mit ihren Programmen zu erreichen. Folglich sehen auch die Konsumenten wenig Grund, Neuanschaffungen im HDTV-Bereich zu tätigen.

Aus diesem Grund startete die GfK in diesem Sommer eine Konsumentenstudie zur TV-Empfangssituation, bei der jeweils 1.000 Personen in sieben europäischen Ländern (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Niederlande und Belgien) befragt wurden.

Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache. Zeigen sie doch, dass ein Großteil der Konsumenten unsicher ist, was moderne Schlagworte der Unterhaltungselektronik wie HD-ready oder das neue DVD-Nachfolgeformat Blu-Ray anbelangt. Danach gefragt, ob sie ein Fernsehgerät besitzen, das HD-ready und somit HDTV tauglich ist, konnten 22 Prozent der in Deutschland befragten Haushalte keine Aussage machen.

Auch dass für den HDTV-Empfang eine entsprechende Settop-Box benötigt wird, scheint so manch einem Konsumenten nicht klar vermittelt zu sein. Ebenso stößt die Frage nach dem TV-Empfang, also der Art des Empfangs von Fernsehsignalen, bei jedem zehnten Haushalt auf Unverständnis. Insgesamt wusste ein Drittel der Befragten nicht, ob sie analoges oder digitales Fernsehen empfangen.

Dabei ist der Anteil analoger Empfangswege in deutschen Haushalten nach wie vor bedeutend. Denn immer noch sind viele Wohnzimmer hierzulande nicht an die digitale TV-Welt angeschlossen. In vier von fünf deutschen Haushalten steht bislang noch mindestens ein Röhrengerät. Allerdings werden diese Fernseher der alten Generation zunehmend von den neuartigen Flachbildgeräten verdrängt.

Wie die Studie ermittelte, ist der Vormarsch des LCD- und Plasma-TV nicht mehr aufzuhalten. Bereits etwa 18 Prozent der deutschen Haushalte besitzen mindestens ein Flachbildgerät. Wie die GfK in ihrer Studie feststellen konnte, hat der Technologiewandel bei Video-Abspielgeräten dazu geführt, dass Videorecorder mittlerweile nur noch in weniger als einem Drittel der Haushalte benutzt werden. DVD-Player haben sich in fast zwei Dritteln der deutschen Wohnzimmer als Nachfolger der analogen Videotechnik durchgesetzt.

Meinung der Redakteurin:

Diese Unsicherheit und Unwissenheit der Konsumenten schreit doch geradezu nach einem beratenden Fachhändler. Denn dieser kann nicht nur dem Kunden Sicherheit bieten, er kann ihm auch das richtige Equipment verkaufen und bei Bedarf einrichten. (go)