Plasma ist nicht tot

Hitachi arbeitet an Display-Verschlankung (2)

28.02.2008
Nach Einführung von superflachen LCD-Boliden will Hitachi 2009 auch Plasmabildschirme (PDPs) mit einer Bautiefe von nur 35 mm vorstellen. Die PDP-Entwicklung geht weiter und ist nicht tot, wie manche aus dem LCD-Lager behaupten.

Während manche schon das Totenlied für Plasmabildschirme (PDP) singen, halten die führenden japanischen Hersteller an der Technologie fest und versuchen, sie stetig zu verbessern.

Die Roadmap von Hitachi beziehungsweise Fujitsu Hitachi Plasma Display sieht vor, die Bautiefe von Plasma-TVs von derzeit 130 mm 2009 auf 35 mm zu reduzieren, in den Jahren 2010 bis 2012 sogar auf 10 mm.

Da PDPs selbst leuchten und kein Backlight brauchen, können sie mit neuer Fertigungstechnik theoretisch dünner gebaut werden als LCDs, zumindest solche mit herkömmlicher CCFL-Hintergrundbeleuchtung.

Denn mit LED-Backlight lassen sich heute schon Notebook-Panels mit Bautiefen von unter 4 mm fertigen. Beste Beispiele sind der "Portégé R500" von Toshiba und das neue Apple-Wunder "Mac Book Air".

Samsung hat im Herbst 2007 schon ein 40 Zoll großes LCD-TV-Panel mit LED-Backlight und einer Bautiefe von gerade mal 10 mm vorgestellt und damit gezeigt, dass eine Verschlankung auch bei großen Panels möglich ist.

Matsushita (ab Herbst 2008 offiziell unter dem Namen Panasonic firmierend) hat gerade Spekulationen ein Ende bereitet, dass der geplante Bau eines fünften PDP-Panel-Werkes in Zweifel stehe.

Der japanische Riese hat schon einen 50 Zoll großen Plasmafernseher vorgestellt, der mit 24,7 mm etwa ein Viertel so dünn ist wie vergleichbare PDPs und nur 22 kg wiegt.

Neue Plasmabildschirme erreichen Kontrastraten bis 100.000:1, die von LCDs maximal 5.000:1. Matsushita hat mit einem 42-Zoll-Prototypen auch schon bewiesen, dass die Leuchteffizienz und der Stromverbrauch von Plama-TVs halbiert werden kann.

Der angeblich höhere Verbrauch von PDPs gegenüber LCDs ist eh relativ. Enthält das Bild mehr Dunkelanteile sind PDPs genügsamer, denn dann muss weniger Plasma zum Leuchten gebracht werden.

Die Hintergrundbeleuchtung von LCDs ist dagegen immer aktiv. Bleibt das Problem, dass sich Senderlogos und andere statische Bilder auf PDPs schneller einbrennen können als auf CRTs oder LCDs.

Doch auch das haben die Hersteller durch unmerkliche Pixel-Bewegungen und andere Techniken mehr oder weniger in den Griff bekommen, so dass Plasma-TVs heute schon mit Lebensdauergarantien von bis zu 60.000 Stunden kommen.

Selbst wenn die Glotze sechs Stunden am Tag laufen würde, ließe sich damit über 27 Jahre lang fernsehen. So lange hat kaum ein Röhrengerät gehalten.

Für die Jahre 2010 bis 2012 sieht die Thin-Panel-Roadmap von Hitachi OLED-Displays mit nur einer Dicke von 3 mm vor. Mehr dazu lesen Sie im nächsten Newsletter.