Nach dem Insolvenzantrag

Hoffnung auf Rettung bei Adveo

09.01.2019 von Armin Weiler
Beim Büroartikel-Distributor Adveo soll es auch nach der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens weitergehen. Derzeit wird mit potenziellen Investoren verhandelt.

Der durch die finanzielle Schieflage des spanischen Mutterkonzerns ebenfalls in Schwierigkeiten geratene Büroartikel-Grossist Adveo will nach einer Restrukturierung weitermachen.

Für Büroartikel-Distributor gibt es Aussicht auf Rettung: Mehrere Investoren seien interessiert, meinen die Sanierungsexperten.
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"Nach aktuellem Stand der Restrukturierungsanstrengungen sowie des Investorenprozesses erwarten wir, dass der Geschäftsbetrieb nach Eröffnung eines Insolvenzverfahrens Anfang Februar 2019 fortgeführt werden wird", erläutert der Generalbevollmächtigte Jan Metzner von Elsässer Restrukturierung. Er ist überzeugt, dass das die Firma "sanierungsfähig" und "im Kern ein gesundes und wettbewerbsfähiges Unternehmen" ist.

Mehr dazu: Adveo stellt Insolvenzantrag

Die Geschäftsführung von Adveo Deutschland hatte Mitte November 2018 beim zuständigen Amtsgericht in Gifhorn Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Der Antrag war geboten, nachdem die spanische Muttergesellschaft seit Mitte Oktober 2018 einem außergerichtlichen Gläubigerschutz nach spanischem Recht in Form eines Moratoriums zu deren weiteren Sanierung unterstand.

Mehrere interessierte Investoren

Auch Adveo-Deutschland-Geschäftsführer Sven Pelka ist optimistisch, dass es hierzulande weiter geht: "Die Restrukturierung ist auf einem guten Weg, die Verfügbarkeit und damit die Lieferfähigkeit unserer Waren haben wir wieder deutlich verbessert", betont er. Laut Pelka haben sich die Zahlen so gut entwickelt, dass nun "mit mehreren interessierten Investoren" verhandelt wird. Konkrete Angaben zur Zahl der Interessenten, zum Stand der Gespräche oder zu den möglichen Modellen zur Fortführung der Geschäfte will das Adveo-Management allerdings aufgrund der "jeweils vereinbarten Vertraulichkeit" und im "Interesse eines erfolgreichen Investorenprozesses" derzeit keine weiteren Angaben machen.

Rundgang mit dem Zoll auf der Paperworld 2015

Für Plagiate, Fälschungen und Schutzrechtsverletzungen durch Firmen mit Sitz außerhalb der Europäischen Union ist der Zoll zuständig.

In der Zolldienststelle auf der Frankfurter Messe bereiten sich Herstellervertreter und Zollmitarbeiter auf die Aktion vor.

Mit einem ganz speziellen "Einsatzfahrzeug" macht sich der Zoll auf den Weg.

Für die Messe ist das Zollamt Frankfurt am Main - Osthafen zuständig.

Um Produktpiraterie einzuschränken hat die Messegesellschaft das Programm "Messe Frankfurt against Copying" ins leben gerufen.

Ziel der Einsatzgruppe: Die Remanexpo, die die Aussteller aus den Bereichen Drucker-Verbrauchsmaterialien und Zubehör, Recycler-Industrie sowie OEM-Toner -Tintenkartuschen bündelt.

Vor dem Rundgang bespricht Stefan Pranzas, Sachbearbeiter Verbote und Beschränkungen beim Hauptzollamt Darmstadt, mit den Beteiligten die Verhaltensregeln.

Unter Leitung von Sachbearbeiter Stefan Pranzas werden verdächtige Messestände inspiziert.

Auch Listen und Kataloge werden kontrolliert.

Der Rundgang des Zolls durch die Halle 6.0 bleibt nicht unbemerkt.

Mancher Aussteller lässt die Plagiate schnell in den Schränken verschwinden, doch auch dort schaut der Zoll nach.

Auch im Reisegepäck können verdächtige Ausstellungsstücke versteckt sein.

Selbst eine Handtasche weckt das Interesse des Zolls.

Die Vertreter von Brother haben Plagiate entdeckt. Leider kann der Zoll nicht einschreiten, da eine Vertriebsniederlassung in der Europäischen Union existiert.

Hinter angeblicher Originalware verstecken sich oft geschickte Fälschungen.

Der Anwalt eines großen Kopiererherstellers inspiziert zusammen mit einem Zollbeamten ein verdächtiges Ausstellungsstück .

Den Standbesitzern wird die Sachlage erklärt.

In den Katalogen müssen alle Stellen mit den beanstandeten Produkten geschwärzt werden.

Das gilt auch für die Werbeplakate, die Pranzas und seine Kollegen entdeckt haben.

Entweder Abhängen oder übermalen - dieser Standbetreiber entscheidet sich für zweites.

Oberstaatsanwalt Weizmann wird hinzugezogen.

Auch hier könnten noch problematische Tonerkartuschen in den Schränken lagern.

Typenbezeichnungen werden genau mit Listen mit Verdachtsfällen verglichen, die schon im Vorfeld erstellt wurden.

Immer wieder verzögern lange Diskussionen mit den Standbetreibern den Rundgang.

Der Hersteller dieser Tonerkassetten hat wesentliche Designmerkmale von Brother kopiert.

Oberstaatsanwalt Weizmann lässt sich von den Brother-Spezialisten den Verdacht schildern.

Nun werden die verdächtigen Tonerkartuschen einer genauen Untersuchung unterzogen.

Alles wird für ein späteres Verfahren genau dokumentiert.

Die Kartuschen werden durch den Zoll sofort sichergestellt.

Die Aktivitäten des Zolls zeigen Wirkung: In den letzten Jahren wurden auf der Paperworld deutlich weniger Plagiate entdeckt.