Trotz LG Displays 55-Zoll-Plänen

Hohe Kosten behindern Durchbruch von OLED-TV noch auf Jahre

22.08.2011
Obwohl LG Display für die zweite Hälfte 2012 schon ein OLED-TV-Panel mit 55 Zoll Bilddiagonale angekündigt hat, halten Branchenkenner die als überlegen verheißene Technologie noch auf Jahre für zu teuer für den Massenmarkt.

Obwohl LG Display für die zweite Hälfte 2012 schon ein OLED-TV-Panel mit 55 Zoll Bilddiagonale angekündigt hat, halten Branchenkenner die als überlegen verheißene Technologie noch auf Jahre für zu teuer für den Massenmarkt.

Oled-info.com zufolge hat LG Displays CEO Kwon Young-soo unlängst gesagt, dass das Unternehmen nicht weiter in die Produktion von kleinen und mittelgroßen OLED-Panels für Smartphones und andere mobile Geräte investieren wolle und stattdessen auf die eigenen AH-IPS-LCD-Panels (Advanced High Performance In-Plane Switching) und OLED-TVs setze.

Auf der IFA 2008 hat Sony den ersten massenmarktfähigen OLED-Fernseher vorgestellt. Das Bild war wirklich überzeugend, allerdings war der XEL-1 nur 11 Zoll groß und kostete anfangs über 4.000 Euro.

Superschick und superschlank, LGs erster OLED-Fernseher, aber nur mit 15 Zoll Bilddiagonale.

LG Electronics folgte 2010 mit einem deutlich günstigeren 15-Zöller, wenn 1.400 Euro für die Größe des 15EL9500 günstig zu nennen sind. Das Unternehmen hat auch schon einen 31 Zoll großen Prototypen gezeigt, aber je größer das Panel, desto höher der Ausschuss, desto teurer wird die Produktion.

Die Pläne von LG Display für ein 55 Zoll großes OLED-TV-Panel sehen ab der zweiten Jahreshälfte anfangs auch nur monatliche Kapazitäten von 30.000 Stück vor. Allein schon angesichts des geringen Skaleneffekts kann man sich mühelos ausrechnen, dass so ein OLED-Fernseher das Vielfache eines vergleichbar großen LCD-Fernsehers kosten dürfte.

Gerüchten zufolge hat Apple schon bei dem Unternehmen angeklopft und Pläne in der Tasche, die OLED-Panels für den eigenen Start in den TV-Markt zu nehmen.

Größter Hersteller von OLED- beziehungsweise AMOLED-Panels (Aktivmatrix-OLED) ist Samsung, auch das Unternehmen hat Berichten zufolge schon einen 40 oder sogar 46 Zoll großen Prototypen vorgestellt und diesen ständig verbessert, hält sich aber mit Plänen für die Massenmarktreife zurück. Stattdessen bleibt der koreanische Riese bei dem Segment kleinerer und mittelgroßer OLED-Panels für Smartphones wie das eigene Galaxy S II als mit Abstand immer noch führende Anwendung für OLED-Displays.

AU Optronics (AUO), Taiwans zweitgrößter Hersteller großer LCD-Panels, ist zwar 2010 in die Produktion von AMOLED-Panels eingestiegen, denkt dabei aber auch mehr an die Hauptanwendungen Smartphones und Digitalkameras.

Wie AUO-Vize Paul Peng nun von ‚Digitimes‘ zitiert wird, denkt er wegen des hohen Produktionsausschusses und anderer Probleme, dass OLED-TV erst frühestens 2014 massenmarktfähig wird.

David Su, Chairman von Lextar Electronics, rechnet auch nicht damit, dass OLED-TVs sobald zur echten Bedrohung für LCD- oder andere Fernseher werden, da die Produktionsprozesse für große OLED-Panels noch gar nicht dem Massenmarkt angepasst sind und auf absehbare Zeit entsprechend kostenintensiv bleiben. (kh)