IDC zum Server-Markt: Fujitsu stürzt ab

HP vor IBM und Dell

09.06.2011 von Andreas Schaffry
Die weltweiten Umsätze aus Server-Verkäufen stiegen im ersten Quartal 2011 stark an. Am meisten profitierte davon IBM, doch HP bleibt nach wie vor an der Spitze.
Die Server-Umsätze legten im ersten Quartal 2011 deutlich zu, weil Unternehmen wieder mehr Geld für die Erneuerung ihrer Infrastrukturen ausgeben.
Foto: T-Systems

Im ersten Quartal 2011 haben Server-Hersteller weltweit mit dem Verkauf von Server-Hardware 11,9 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Das bedeutet im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres ein Umsatzwachstum von 12,1 Prozent.

1,9 Millionen Server verkauft

Im selben Vergleichszeitraum stieg die Anzahl der verkauften Server um 2,5 Prozent auf 1,9 Millionen. Das ist das zweitbeste je in einem ersten Quartal erzielte Ergebnis bei den abgesetzten Stückzahlen.

Das berichtet das US-Marktforschungsinstitut IDC im Rahmen seines Worldwide Quarterly Server Tracker. Nach Auffassung von IDC-Analyst Matt Eastwood ist der Aufschwung im Server-Markt darauf zurückführen, dass Firmen außer Standard-Servern auf Basis von x86-Architekturen inzwischen verstärkt Midrange-Unix- sowie High-End-Server nachfragen.

Fujitsu stürzt ab

Im Gesamtmarkt hat HP weiter die Nase vorn - mit einem Marktanteil von 31,5 Prozent bei einem Umsatz von 3,75 Milliarden Dollar. Der IT-Konzern verlor gegenüber dem Vorjahr 0,3 Prozent Marktanteil, obwohl die Serverumsätze im gleichen Zeitraum fast elf Prozent nach oben kletterten. Dicht auf den Fersen von HP ist inzwischen IBM, das seinen Marktanteil um 2,7 Prozent auf jetzt 29,2 Prozent erhöhen konnte. Die Umsätze schossen um mehr als 22 Prozent nach oben, auf jetzt 3,48 Milliarden Dollar.

Hinter den beiden Platzhirschen landet Dell auf Platz drei, mit einem Marktanteil von 15,6 Prozent bei 1,86 Milliarden Dollar Serverumsatz. Platz vier belegt Oracle (Sun) mit 773 Millionen Dollar Umsatz und einem Marktanteil von 6,5 Prozent. Als einziger der Top-5-Server-Hersteller musste Fujitsu kräftig Federn lassen. Der Umsatz stürzte um 15,6 Prozent auf 578 Millionen Dollar ab.

Unix- und Mainframe-Server auf dem Vormarsch

Zwar steigerte IBM seine den Server-Umsätze kräftig, doch (noch) führt kein Weg an HP vorbei.
Foto: IDC

Nach wie vor dominieren x86-Standard-Server den Markt mit einem Anteil von knapp 38 Prozent und einem Umsatz von 7,9 Milliarden US-Dollar. Das sind zwölf Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die Verkaufszahlen gingen in den ersten drei Monaten 2011 um 2,6 Prozent auf 1,9 Millionen nach oben.

In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres stiegen die Umsätze mit Nicht-x86-Servern um 12,3 Prozent auf vier Milliarden Dollar. Wachstumstreiber in diesem Bereich waren vor allem Unix-Server sowie IBM System z-Mainframe-Plattformen. Verglichen mit dem Vorjahr legten die Umsätze von HP, IBM und Oracle bei Unix-Servern um 12,5 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar zu. Das entspricht mehr als einem Fünftel des Umsatzes der im ersten Quartal 2011 verkauften Server.

Bei IBM zog das Geschäft mit Mainframe-Servern der z-Serie im Jahresvergleich sogar um mehr als 41 Prozent und damit auf einen Erlös von einer Milliarde Dollar an. Der Anteil von Mainframe-Servern am Gesamtmarkt liegt jetzt bei 8,8 Prozent Auch die Nachfrage nach Linux-Servern ist unvermindert hoch. Der Umsatz stieg im ersten Quartal 2011 um 16,6 Prozent auf zwei Milliarden Dollar. Das bedeutet aktuell einen Marktanteil von 16,9 Prozent.

HP dominiert das Blade-Segment

In der Kategorie Blade-Server - davon sind fast 90 Prozent mit x86-Prozessoren ausgestattet - registrierten die IDC-Analysten mit einem Umsatzplus von knapp 24 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar ein überdurchschnittliches Marktwachstum. Die Verkaufszahlen kletterten im Vergleich zum ersten Quartal 2010 um 5,4 Prozent. Wie schon im Gesamtmarkt ist HP auch bei den Blade-Servern die Nummer eins, denn auf den Konzern entfällt knapp die Hälfte am Gesamtumsatz in diesem Segment. In weitem Abstand folgen IBM mit einem Umsatzanteil von rund einem Fünftel sowie Cisco (9,4 Prozent) und Dell (8,4 Prozent). (cio/so)

Autor: Andreas Schaffry.