Persistent Memory in ProLiant Gen 9

HPE-Server mit nichtflüchtigem Arbeitsspeicher

06.04.2016 von Thomas Hafen
Hewlett Packard Enterprise bringt NVRAM (Non-Volatile RAM) für seine ProLiant Gen9-Server auf den Markt. Die mit einer Batterie gepufferten Bausteine lagern bei Stromausfall den RAM-Inhalt in einen Flash-Bereich aus.

Noch immer ist Arbeitsspeicher (RAM) die mit Abstand schnellste Storage-Technologie. Unabhängig davon, ob es sich dabei um die dynamische (DRAM) oder statische Variante (SRAM) handelt. Herkömmlicher Arbeitsspeicher ist allerdings "flüchtig", verliert also seinen Inhalt, sobald er nicht mehr von einer Stromquelle unter Spannung gehalten wird.

Die nichtflüchtigen RAM-Module (NVDIMM) von HPE fassen 8 GB.
Foto: HPE

Für Standardanwendungen ist dieses Verhalten kaum ein Problem, In-Memory-Datenbanken wie SAP HANA oder auch andere Big-Data-Analysetools halten aber große Datenmengen im RAM vor, was beim Ausschalten der Energiezufuhr zu erheblichem Datenverlust führen kann. Die Industrie forscht deshalb an verschiedenen Technologien, die den Spannungsabfall bei Verlust einer Stromquelle verhindern oder zumindest so lange verzögern sollen, bis der Inhalt des RAM in einen nichtflüchtigen Speicher wie Flash überführt wurde. ine davon ist die Kopplung von RAM-Bausteinen mit einer Batterie, wie sie Hewlett Packard Enterprise (HPE) nun im "NVDIMM"-Format (Non-volatile Dual Inline Memory Module) mit 8 GB Kapazität zunächst in seinen ProLiant-Gen9-Servern anbietet.

Die Notstromzufuhr kann bei Stromausfall bis zu 16 NVDIMMs so lange in Betrieb halten, bis die Daten in den integrierten Flash-Speicher überführt sind. Ist die Stromzufuhr wieder hergestellt, transferiert das System die Inhalte wieder in den RAM-Bereich. Der Baustein wurde nach dem Industriestandard NVDIMM-N des Industriegremiums JEDEC und dem Branchenverband SNIA (Storage Networking Industry Association) entworfen. Anders als in der F-Variante gibt es in der N-Spezifikation keinen direkten Zugriff vom Betriebssystem auf den Flash-Speicher.

Weitere Neuerungen für Gen9-Server

Neben den Persistent-Memory-Modulen bietet HPE nun herkömmlichen DRAM (DDR4) mit Kapazitäten bis zu 128 GB für die Gen9-Server an. Neue Intel-Xeon-Prozessoren (E5-2600 v4) mit bis zu 22 Kernen und Transferraten von 2.400 MT/s (Megatransfers pro Sekunde) sollen für eine Leistungssteigerung um bis zu 25 Prozent sorgen. Als herkömmlicher nichtflüchtiger Speicher kommen SSDs im NVMe-Format (Non-Volatile Memory Express) zum Einsatz. Sie bieten bis zu 2 TB Speicherplatz.

Manager bei Hewlett Packard (HP) Deutschland
Angelika Gifford
Angelika Gifford ist Vice President Software Deutschland, Hewlett Packard Enterprise. Davor war sie über 20 Jahre bei Microsoft tätig.
Jan Riecher
Jan Riecher war bis zum 14. November 2015 General Manager, EMEA Solutions Business, bei HP Inc. und agiert seit dem 15. November 2015 als General Manager & Managing Director, Germany & Austria bei HP Deutschland.
Michael Eberhardt
Michael Eberhardt leitet bei Hewlett Packardt Enterprise Deutschland die Service-Abteilung.
Jochen Erlach
Jochen Erlach war bis zum 31. Juli 2015 Chef der deutschen PPS-Organisation bei Hewlett-Packard, anschliesßend General Manager & Managing Director, Germany & Austria bei der abgespaltenen HP (Inc.) Deutschland GmbH und am 15. November 2015 übernahm er eine neue Position im Global System Integrator Team von HP.
Thomas Beyer und Ulrich Seibold
Thomas Beyer (l.) übernimmt die Verantwortung für den Großkunden-Vertrieb für Personal Systems bei HP PPS Deutschland.<br> Ulrich Seibold übernimmt bei HP Enterprise die Leitung des indirekten Vertriebs.
Aron Precht
Seit dem 1. November 2014 leitet Aron Precht als Vice President Local Account Sales den Vertrieb für alle lokalen Kundensegmente der HP Enterprise Group in Deutschland.
Volkhard Bregulla
Volkhard Bregulla führt bei Hewlett Packard Enterprise Deutschland die Global-Accounts-Vertriebsorganisation.
Thomas Beyer
Thomas Beyer übernahm Ende 2014 bei HP Deutschland die Verantwortung für den Großkunden-Vertrieb für Personal Systems.
Ulrich Seibold
Ulrich Seibold leitet alle indirekten Vertriebskanäle von Hewlett Packard Enterprise Deutschland.

Die ProLiant-Gen9-Server werden außerdem mit einem Trusted Platform Module (TPM) 2.0 ausgestattet. Es soll unautorisierte Zugriffe auf den Server verhindern und unterstützt BitLocker von Microsoft, das Authentifizierungselemente wie etwa Passwörter und Verschlüsselungscodes sicher speichert. HPE bietet zudem eine Referenzarchitektur, die Kunden helfen soll ihre Anwendungen in eine private Cloud zu überführen.

Preise und Verfügbarkeit

Die neuen HPE-Proliant-Gen9-Optionen sind ab sofort verfügbar. Die Preise variieren je nach Modell des ProLiant Gen9 und der Kundenkonfiguration. Nach Angaben der IT-Fachhandels-Vergleichsplattform ITscope beginnen die HEKs für den DL360 Gen9 bei rund 1.100 Euro. Er ist unter anderem bei everIT, Ingram Micro und Tech Data verfügbar. Der DL380 Gen9 ist ab zirka 1.300 Euro unter anderem bei Also, everIT, Hyrican und Tech Data zu haben. Die NVDIMM-Module sind erst ab Mai 2016 für die mit Intel-E5-2600 v4-Prozessoren ausgestatteten HPE ProLiant DL360 und DL380 verfügbar. (rw)