HP TouchSmart

HPs Erlebnis-PC

30.06.2008
Ab Oktober will HP mit einem völlig neuen Computer-Erlebnis die Wohnzimmer erobern.

Touch-Technik auf Computern ist nichts Neues. Allerdings fristen mit solcher Technologie ausgestattete Rechner, meist Tablet PCs, bislang eher ein Nischendasein. Wenn es aber nach führenden Herstellern wie Apple oder HP geht, wird ein Finger auf dem Bildschirm schneller als gedacht die normale Art sein, einen Computer zu bedienen - das iPhone lässt grüßen.

HPs Touchsmart kommt im Oktober 2008. Erobert seine Touchtechnik das Wohnzimmer?
Foto: Hewlett-Packard

Jetzt ist HP an der Reihe: "TouchSmart" heißt das Gerät, das ab Herbst die deutschen Wohnzimmer erobern soll. Mitte dieses Monats stellte der Hersteller das Produkt in Berlin offiziell vor - Branchenbeobachter, darunter auch ChannelPartner, durften sich schon einmal nach Belieben durch seine Funktionen durchklicken. Fazit: Das Gerät, richtig in Szene gesetzt, ist ein echter Hingucker. Eine beeindruckend einfache und familienfreundliche Software auf den Rechnern, der günstige Preis von circa 1.300 Euro und die angekündigte Marketingkampagne inklusive mitreißender Fernsehspots sind Argumente, dass sich HPs Traum von einem durchschlagenden Erfolg erfüllen wird. Doch die neue Art des "Finger-Computerns" hat ihre Grenzen.

"Light"-Variante für Deutschland

HP plant zwei Varianten des mit Intel-Chips ausgestatteten TouchSmart ("IQ504" und "IQ506"). Die "Light"-Version IQ504 soll im Oktober in Deutschland auf den Markt kommen und zwischen 1.300 und 1.400 Euro kosten, wie Deutschland-Chef Martin Kinne ankündigte. Die Distributionswege stehen allerdings noch nicht fest. Das hierzulande erhältliche Modell wird mit kabelloser Tastatur und Maus ausgeliefert und verfügt über ein 22-Zoll-Display und etliche Consumer-PC-Features wie Webcam, DVD-Brenner, Kartenleser, Bluetooth, Mikrofon, WLAN, Lautsprecher, Fernbedienung und einen eingebauten TV-Tuner. Auf Wunsch beleuchtet eine Lampe an der Unterseite des Monitors die Tastatur.

Beide Geräte bieten 4 GB Arbeitsspeicher und sind mit Windows Vista Home Premium 64 Bit ausgestattet. Während der IQ506 mit einem Intel Core-2-Duo-Prozessor mit 2,16 GHz, einer Nvidia Geforce-9300-Grafikkarte und 500 GB Festplattenspeicher arbeitet, bietet das "deutsche" Modell nur eine Core-2-Duo-CPU mit 2 GHz, den Intel-Grafikchip GMAX3100 und eine 320-GB-Festplatte.

Wie beim iPhone kann der Anwender, dank Multitouch-Technik, die Modelle mit mehreren Fingern gleichzeitig bedienen. Grundlegend kann zwischen der Vista-Oberfäche und einem Menü für die "Touch"-Anwendungen gewechselt werden. Hier finden sich Programme, mit denen sich per Finger Musik-Playlisten erstellen, Bilder bearbeiten, Videos hochladen oder Kalender einrichten lassen. Die Bedienung erfolgt intuitiv: Schnelle gefühlte Erfolgserlebnisse auf Anwenderseite scheinen sicher.

Praktisch: Über eine Tablet-PC-Funktion inklusive Schrifterkennung können alle Texteingaben per Handschrift getätigt werden. Das bietet sich allerdings nur für kürzere Texte an, denn die Eingabebox bietet zu wenig Platz.

So ist auch der Anteil der textintensiven Touch-Anwendungen eher gering, hier muss wohl vorerst noch herkömmlich mit Tastatur und Maus gearbeitet werden. Auch das Surfen ist, trotz des speziellen Browsers, noch wenig fingergerecht. Das ist aber nicht HPs Schuld: Solange Webseiten nicht entsprechend designt sind, bleibt es oft schwer, mit der Hand Links zu erwischen, Objekte zu speichern oder neue Fenster zu öffnen. Aber dafür gibt es ja immer noch die Vista-Oberfläche. (aro)