IDC sieht bei den IT-Ausgaben das Tal der Tränen durchschritten

18.11.2002
Nach zwei Jahren der Stagnation oder sogar rückläufiger IT-Ausgaben sieht Marktforscher IDC für bestimmte Produkte wie Netzwerkausrüstung und Software das Tal der Tränen durchschritten. Bis 2006 sollen sogar wieder Wachstumszahlen möglich sein, die an die Zeit vor 2001 anknüpfen könnten. Das Schlimmste sei für die meisten Sektoren der IT-Industrie bereits überstanden. 2002 werden die weltweiten IT-Ausgaben wieder ansteigen, auch wenn Wachstumszahlen von 11,5 Prozent wie im Boomjahr 2000 noch lange ein Traum bleiben werden. Erst 2005 sei wieder mit einem weltweiten Plus von etwa zehn Prozent zu rechnen. Was die IT-Ausgaben in Lateinamerika und Europa betrifft, gibt sich IDC aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den Regionen aber immer noch vorsichtig. Schwierig wird es auch für die PC-Industrie bleiben, die sich weiterhin auf rückläufige Verkaufszahlen einstellen müsse. Hinzu kämen politische Unsicherheiten, ein möglicher drohender Krieg und die allgemein noch schwache Weltwirtschaftslage. Schlimmstenfalls müssten die Prognosen für eine Erholung der IT-Wirtschaft auf 2004 und weiter in die Zukunft verschoben werden. Die besten Aussichten, wieder auf den Wachstumszug zurückzufinden, hätten Software-Anbieter und entsprechende Beratungsdienstleister, wobei mit Front-Office- und Sicherheits-Software die größten Zuwächse zu erwarten sind. 2006 rechnet IDC für Software wieder mit Wachstumszahlen von zehn Prozent und mehr. Gleiches gilt auch für IT-Services, da Themen wie Server-Konsolidierung und Web-Services künftig sehr viel stärker vorangetrieben werden. Auch Storage-Hardware wird IDC zufolge wieder zu gesunden Wachstumsraten zurückfinden, allerdings sei das der einzige Lichtblick im Hardware-Sektor, der 2001 um 20 Prozent einbrach. 2002 war deutlich besser, aber laut IDC-Research-Director Stephen Minton wird das Minus immer noch zweistellig ausfallen. Der PC-Markt wird sich den Analysten mindestens bis 2006 nicht mehr wirklich erholen. Grund ist vor allem auch der Umsatzschwund. So erwartet IDC für 2003 zwar wieder wachsende Stückzahlen, aber noch geringere Umsätze als in diesem Jahr. Weiter an dem PC-Wachstumsbaum sägt auch die sich immer mehr verstärkende Marktsättigung, die den Anbietern 2004 erneut Absatzeinbußen von 12 Prozent bescheren könnte. Die höchsten Wachstumszahlen sieht IDC in naher Zukunft in Asien, und hier vor allem in China und Indien. Minton spricht hier von „Joker"-Regionen (Wild Card Regions), da es schwierig ist, in diese Märkte einzubrechen. Die IT-Ausgaben in Europa, Japan und Lateinamerika werden sich im Zuge der anhaltenden Rezession nicht so schnell erholen wie in den USA, so seine Prognose. Gute Karten hätten in Europa aber Anbieter von drahtlosen konvergierten Geräten wie Smart-Phones und Handhelds. Der Markt soll bis 2006 dreimal so stark wachsen wie in den USA. (kh)

Nach zwei Jahren der Stagnation oder sogar rückläufiger IT-Ausgaben sieht Marktforscher IDC für bestimmte Produkte wie Netzwerkausrüstung und Software das Tal der Tränen durchschritten. Bis 2006 sollen sogar wieder Wachstumszahlen möglich sein, die an die Zeit vor 2001 anknüpfen könnten. Das Schlimmste sei für die meisten Sektoren der IT-Industrie bereits überstanden. 2002 werden die weltweiten IT-Ausgaben wieder ansteigen, auch wenn Wachstumszahlen von 11,5 Prozent wie im Boomjahr 2000 noch lange ein Traum bleiben werden. Erst 2005 sei wieder mit einem weltweiten Plus von etwa zehn Prozent zu rechnen. Was die IT-Ausgaben in Lateinamerika und Europa betrifft, gibt sich IDC aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den Regionen aber immer noch vorsichtig. Schwierig wird es auch für die PC-Industrie bleiben, die sich weiterhin auf rückläufige Verkaufszahlen einstellen müsse. Hinzu kämen politische Unsicherheiten, ein möglicher drohender Krieg und die allgemein noch schwache Weltwirtschaftslage. Schlimmstenfalls müssten die Prognosen für eine Erholung der IT-Wirtschaft auf 2004 und weiter in die Zukunft verschoben werden. Die besten Aussichten, wieder auf den Wachstumszug zurückzufinden, hätten Software-Anbieter und entsprechende Beratungsdienstleister, wobei mit Front-Office- und Sicherheits-Software die größten Zuwächse zu erwarten sind. 2006 rechnet IDC für Software wieder mit Wachstumszahlen von zehn Prozent und mehr. Gleiches gilt auch für IT-Services, da Themen wie Server-Konsolidierung und Web-Services künftig sehr viel stärker vorangetrieben werden. Auch Storage-Hardware wird IDC zufolge wieder zu gesunden Wachstumsraten zurückfinden, allerdings sei das der einzige Lichtblick im Hardware-Sektor, der 2001 um 20 Prozent einbrach. 2002 war deutlich besser, aber laut IDC-Research-Director Stephen Minton wird das Minus immer noch zweistellig ausfallen. Der PC-Markt wird sich den Analysten mindestens bis 2006 nicht mehr wirklich erholen. Grund ist vor allem auch der Umsatzschwund. So erwartet IDC für 2003 zwar wieder wachsende Stückzahlen, aber noch geringere Umsätze als in diesem Jahr. Weiter an dem PC-Wachstumsbaum sägt auch die sich immer mehr verstärkende Marktsättigung, die den Anbietern 2004 erneut Absatzeinbußen von 12 Prozent bescheren könnte. Die höchsten Wachstumszahlen sieht IDC in naher Zukunft in Asien, und hier vor allem in China und Indien. Minton spricht hier von „Joker"-Regionen (Wild Card Regions), da es schwierig ist, in diese Märkte einzubrechen. Die IT-Ausgaben in Europa, Japan und Lateinamerika werden sich im Zuge der anhaltenden Rezession nicht so schnell erholen wie in den USA, so seine Prognose. Gute Karten hätten in Europa aber Anbieter von drahtlosen konvergierten Geräten wie Smart-Phones und Handhelds. Der Markt soll bis 2006 dreimal so stark wachsen wie in den USA. (kh)