Im Sog der Fußball-WM

28.04.2006
Am 27. April empfing Ingram Micro zum siebten Mal seine Fachhandelskunden zur IM.Top. Der Distributor hat außerdem ein Konzept entwickelt, das der gesamten Handelskette vom Hersteller bis zum Händler zukünftig nicht nur Zeit, sondern auch Geld sparen soll.

Von Beate Wöhe

Unter dem Motto "Steilpass für Ihren Erfolg" lud Ingram Micro am vergangenen Donnerstag seine Fachhandelskunden nach Poing bei München ein. 2.300 Kunden folgten nach Angaben des Distributors der Einladung und informierten sich in der 4.000 Quadratmeter großen Halle bei 160 Ausstellern über die Trends der kommenden Monate. Natürlich nutzten fast alle Hersteller die bevorstehende Fußballweltmeisterschaft, um ihre Produkte damit in Zusammenhang zu bringen.

Auf Fußball getrimmt wurden die Besucher bereits, als sie sich mit dem Mannschaftsbus des FC Bayern von der S-Bahn oder von einem nahe gelegenen Ausweichparkplatz zur Messe kutschieren ließen. Und schon war der unangenehme Regen nur noch halb so nass.

In der Messehalle gaben vor allem die großen Hersteller ihr Bestes, um die Händler auf die kommenden Monate einzustimmen. Hersteller von LCD- und Plasma-TVs, von Monitoren und Beamern sowie allem, was man rund um die Fußball-WM verkaufen kann, warteten bereits im Eingangsbereich der Messe. Doch auch die klassischen IT-Themen, von Komponenten über Software bis hin zur Netzwerktechnik kamen auf der IM.Top nicht zu kurz.

In den Wachstumsmärkten stärken

"Für unsere Kunden möchten wir uns als 1-Stop-Shoping-Plattform präsentieren - vor allem in den Wachstumsmärkten", verkündete Gerhard Schulz, Sprecher der Geschäftsführung bei der Ingram Micro Distribution GmbH. Als Wachstumssegmente der nächsten Jahre definiert Ingram die Segmente Mobility, Security, Connectivity, Digital Imaging und Consumer Electronics. Händler, die sich auf diese Bereiche konzentrieren, will Ingram aktiv unterstützen, damit sie entsprechende Lösungen anbieten können. Der Broadliner greift dazu auf seine Kundendatenbank zurück, um Händler mit dem entsprechenden Potenzial zu identifizieren.

Wo ist die Ware?

Zusätzlich zur verbesserten Unterstützung der Fachhändler hat Ingram Micro Deutschland mit "iLogX" (gesprochen: Eilogix) ein System entworfen, das die Supply-Chain-Kette zu den Herstellern schon fast revolutionieren könnte. In absehbarer Zeit wird es auch dem Fachhandel zugute kommen.

An diesem vorerst als Pilotprojekt gestarteten Verfahren nehmen derzeit 24 Top-Lieferanten von Ingram Micro teil. Auf einer Online-Plattform soll sich die aktuelle Position jedes einzelnen bestellten Produktes verfolgen lassen. Ingram erhält bereits beim Verlassen einer Bestellung beim Hersteller einen digitalen Lieferschein und kann die Bestellung sofort überprüfen und eventuell noch eingreifen. Auch die Frachtunternehmen werden in iLogX mit einbezogen.

Dieses neue System wird vor allem ausländischen Herstellern den Vorteil bringen, ihren Produktions- und Warenfluss besser zu regeln und nicht auf Halde produzieren zu müssen. Und der Fachhandel wird dadurch zukünftig in die Lage versetzt werden, seinen Kunden auf den Tag genau feste Liefertermine zusagen zu können. Echte Zeit- und Geldersparnis wird das System iLogX dann bringen, wenn sich möglichst viele Hersteller diesem System anschließen. Innerhalb der nächsten zwei Jahre will Ingram 90 Prozent des Produktvolumens über dieses Verfahren abwickeln.

"Damit wird es uns gelingen, eine Win-Win-Win-Situation herzustellen", sagt Schulz. Warum dreimal Win? Schulz: "Wir wollen natürlich auch gewinnen."