Mobile Unternehmensstrategien

In diese mobilen Technologien wird investiert

01.04.2010
Zehn Mobiltechnologien hat das Marktforschungsunternehmen Gartner identifiziert, die sich bis zum Jahr 2011 nicht nur stark weiterentwickeln werden sondern die auch im Fokus vieler Unternehmen stehen werden.

Zehn Mobiltechnologien hat das Marktforschungsunternehmen Gartner identifiziert, die sich bis zum Jahr 2011 nicht nur stark weiterentwickeln werden sondern die auch im Fokus vieler Unternehmen stehen werden. "Wir haben zehn Mobiltechnologien aus verschiedenen Gründen ausgewählt: Sie werden sich so weiterentwickeln, dass sie Unternehmensstrategien beeinflussen; ein bedeutende Zahl von Verbrauchern und Mitarbeitern werden diese entweder einsetzen oder erwarten, dass Unternehmen sie einsetzen; und schließlich adressieren diese Technologien bestimmte Herausforderungen, denen sich Unternehmen bis zum 2011 gegenüber stehen", sagt Gartner Analyst Nick Jones.

Die 10 wichtigsten Mobiltechnologien für 2010 und 2011

Bluetooth (3 und 4)
Im Jahr 2011 werden zwei neue Bluetooth-Versionen herauskommen: Bluetooth 3 wird 802.11 als einen Träger schnellerer Datenübertragung vorstellen und Bluetooth 4 wird einen neuen Niedrigenergiemodus (low energy = LE) vorstellen, der die Kommunikation mit externer Peripherie und Sensoren ermöglichen soll. Beide Versionen werden weitere technische Neuerungen zur Verbesserungen des Stromverbrauchs und der Sicherheits beinhalten. Gartner geht davon aus, dass Bluetooth 3 die steigenden Anforderungen an die Bandbreite im B2B- als auch im Consumer-Segment ermöglichen wird (z.B. Downloads von Bildern und Videos auf mobile Geräte). Bluetooth LE wird eine Reihe sensorbasierter Business-Modelle für die Industrie ermöglichen. Beispiele dafür finden sich im Fitness- und Gesundheitssegment, wo mobile Geräte und PC sich automatisch ausschalten könnten, wenn der Anwender sich vom Gerät entfernt.

Mobiles Web
Bis zum Jahr 2010 werden 85 Prozent der weltweit verkauften mobilen Geräte mit einem Browser ausgestattet sein. In etablierten Märkten wie Westeuropa und Japan werden annähernd 60 Prozent der mobilen Geräte internetfähige Smartphones sein. Das Wachstum an Smartphones mit größeren und besseren Displays wird mehr Anwender dazu bewegen, auf diesen Geräten im Web zu surfen. Mobiles Web in Verbindung mit entsprechenden Tools wird eine der führenden Technologien für mobile B2C Applicationen bis zum Jahr 2012 sein.

Mobile Widgets
Widgets sind installierbare Web Applikationen, die Technologien wie JavaScript und HTML nutzen. Viele mobile Kleingeräte enthalten und unterstützen Widgets bereits in ihrem Lieferumfang. Sie stellen eine angenehme und einfache Möglichkeit dar, simple Informationen schnell und einfach abzurufen. Beispiele hierfür sind Real-Time-Dienste wie Wetter, Blogs oder RSS-Feeds. Aufgrund der explosionsartigen Zunahme und der einfachen Bedienung bestehen bei Widgets geringere Nutzerbarrieren als bei komplexen Applikationen.

Plattformunabhängige mobile Administrationsanwendungen
Bis 2012 wird es immer mehr verschiedene mobile Plattformen geben. Eine Konsolidierung wird noch nicht begonnen haben und in einigen Märkten werden fünf oder mehr Plattformen präsent sein. Anwendungen, die in der Lage sind, Software-Applikationen an verschiedene Plattformen auszuliefern werden daher sehr gefragt sein. Platform-independent application development (AD)-Tools können die Kosten für den Support von Multiplattform-Applikationen signifikant reduzieren.

App Stores
App Stores werden der primäre (und in manchen Fällen der einzige) Weg sein, um Applikationen auf Smartphones und andere mobile Devices zu verteilen. App stores unterstützen außerdem diverse Business-Funktionen, wie die Abwicklung von mobilen Zahlprozessen. Gartner geht davon aus, dass App stores immer mehr an Bedeutungen in den B2C und B2E (Business-to-Employee)-Strategien von Unternehmen gewinnen werden. Sie werden zur Belieferung für mobile Applikationen und im kommerziellen Bereich zum Verkauf von Applikationen und Inhalten (vor allem in internationalen Märkten) dienen.

Lokalisierungsdienste
Ende 2011 werden in den Kernmärkten über 75 Prozent der verkauften Geräte mit GPS ausgestattet sein. GPS wird die primäre, aber nicht die einzige Technologie zur Lokalisierung sein. Wi-Vi und Cell-ID-Systeme werden solche Funktionen in Bereichen übernehmen, in denen GPS nicht funktioniert. Unternehmen sollten allerdings bei Lokalisierungsdiensten in Verbindung mit ihren Mitarbeitern darauf achten, sich an die gesetzlichen Bestimmungen bezüglich der Persönlichkeitsrechte zu halten. Es sollte sichergestellt sein, dass Diensten, die eine Person lokalisieren können, vorher von der betreffenden Person zugestimmt werden muss.

Mobiles Breitband
In den Jahre 2010 und 2011 wird die Verfügbarkeit des Multimegabit-Wireless-Breitband-Angebotes weiter wachsen. Der anhaltende Ausbau wird auch die Anzahl verfügbarer mobiler Applikationen in die Höhe treiben. Mobiles Breitband wird immer mehr zu einer alltäglichen Alternative werden, wenn andere Dienste in Gebieten noch nicht ausgebaut sind oder kurzfristig ausfallen. Integriertes UMTS wird Standardausstattung vieler B2B-Laptops werden. Zusätzlich werden Geräte wie E-Books und Media-Player miteinander kommunikzieren können.

Touchscreens
Touchscreens werden mehr und mehr zum bevorzugten User Interface für großformatige mobile Geräte. Im Jahr 2011 werden 60 Prozent der Devices, die in Westeuropa und Nordamerika verkauft werden, mit Touchscreen ausgestattet sein.

Machine to Machine
Viele Netzwerk-Service-Provider haben im vergangenen Jahr ihr Engagement im Bereich M2M (Machine to Machine) ausgebaut. In den kommenden Jahren wird daher sowohl national als auch international ein gutes Angebot an M2M-Services verfügbar sein. Obwohl dieser Markt sehr fragmentiert ist, wächst das Volumen jährlich um 30 Prozent. Interessante Applikationen werden zum Beispiel Smart Grid (intelligente Stromnetze), Meter Reading (intelligente Energieverbrauchsüberwachung) oder Remote Monitoring sein.

Geräteunabhängige Sicherheit
Sicherheits-Tools müssen nicht mehr direkt auf einem Gerät installiert sein. Möglich sind in diesem Zusammenhang Thin-Client-Architekturen, Applications as a service, plattformunabhängige Formen der Netzwerk-Zugangskontrolle, Virtualisierung oder gehostete Sicherheits-Services wie Virenscan "in der Wolke". Geräteunabhängige Sicherheit kann zwar keine fest installierte Security-Landschaft ersetzen, sie jedoch sinnvoll erweitern.

Der ausführliche Bericht "Ten Mobile Technologies to Watch in 2010 and 2011" ist auf der Gartner hier erhältlich. (bw)