Ingram setzt den ersten Stein

13.12.2007
Am 12. Dezember legte Ingram Micro den Grundstein für das neue 40.000 Quadratmeter umfassende zweite Logistikzentrum. Dadurch soll Mitte kommenden Jahres laut Ingram Micro Geschäftsführer Gerhard Schulz in Straubing das produktivste Ingram Micro Logistikzentrum in Europa entstehen.
Mit diesem Modell übte Ingram Micro seit Monaten den Baustellenbetrieb.

Lokaltermin am Europaring in Straubing: Lokaltermine haben es an sich, dass Geschäftsführer, Firmeninhaber und die Lokalpolitiker sich gegenseitig beglückwünschen und sich mit Dankesreden überschütten, um das Wohlwollen auch für künftig mögliche Projekte zu sichern. Gestern schüttelte Ingram MicroDeutschland-Chef Gerhard Schulz viele Hände und das Wort "danke" wurde in sämtlichen Querverbindungen von Ingram Micro über den Eigentümer des neuen Logistikzentrums, Goodman International Ltd., bis hin zur Stadt- und Landkreispolitik strapaziert. Denn: "Wir legen Grundsteine in einer Regelmäßigkeit von acht bis neun Jahren und würden das auch gerne weiter so machen", eröffnete Alxel Markus Koch, Geschäftsführer Logistik und Service bei, seine Rede zur Grundsteinlegung für das RDC II (Regional Distribution Center) in Straubing.

Zu den bereits bestehenden 40.000 Quadratmetern im RDC I sollen weitere 40.000 Lagerfläche als Ebenbild des bestehenden Logistikcenters in unmittelbarer Nähe entstehen. Über die Kosten wollte weder Ingram Micro noch der Eigentümer Goodman International Angaben machen. "Über Kosten sprechen wir nicht. Nur soviel: es hat sich für beide Seiten rentiert", so die Aussage von Goodman-Managager Knan.

Während sich im Hintergrund schon die Bagger und Raupen durch das Gelände wühlten, erklärte das Ingram-Management die Vorteile, die sich durch den Neubau ergeben. "Nach der Fertigstellen, werden wir hier in Deutschland das produktivste Logistikzentrum haben, das Ingram Micro europaweit – wenn nicht sogar weltweit – bewirtschaften wird", sagt Schulz. Seit der Inbetriebnahme des ersten Lagers in Straubing im Jahr 1998 musste Ingram Micro zwischenzeitlich sechs weitere sogenannte Satellitenlager mit insgesamt rund 40.000 Quadratmetern zusätzlicher Lagerfläche anmieten, was natürlich nicht unbedingt zur Effizienz eines Distributors beiträgt.

Die zukünftig in unmittelbarer Nähe stehenden beiden Zwillingsgebäude werden durch eine zehn Quadratmeter breite Brücke mit einer sechs Quadratmeter breiten Gabelstaplerstraße verbunden sein. Mit dem Neubau wird Ingram einen der momentan großen Engpässe entschärfen. Zu den den bisherigen 46 Verladetoren im RDC I werden im RDC II weitere 48 Entladetore hinzukommen. Die Verwaltung und das Rechenzentrum sollen im bereits bestehenden Logistikzentrum bleiben.

Entscheidung für den Standort Deutschland

Um die Finanzierungszusage des amerikanischen Mutterkonzerns zu erhalten, hat das deutsche Ingram Micro Management das Pro und Contra verschiedener Standorte abgewägt. Das Pro für Osteuropa seien natürlich wesentlich geringere Personalkosten. Einer der ausschlaggebenden Gründe für Deutschland gegenüber osteuropäischen Standorten war dagegen "das hohe Maß an Loyalität von Seiten der Mitarbeiter", so Schulz. Interne Recherchen hätten ergeben, dass der Krankheitsstand in anderen geprüften Ländern bei 30 Tagen und höher läge, während der Durchschnittswert der bisherigen Mitarbeiter in Straubing bei drei bis fünf Tagen läge. Außerdem sei es nicht nötig, für einen neuen Logistikstandort ein neues Management aufzubauen. So plant Logistik-Chef Koch im Herbst 2008 rund weitere 100 Mitarbeiter in Straubing einstellen zu können.

Auch das Mitte nächsten Jahres fertiggestellte neue Logistikzentrum wird, so Schulz, innerhalb von zwei Jahren wieder an seine Grenzen stoßen. Aber laut Andreas Löffert, Geschäftsführer des Zweckverbandes Industriegebiet Straubing-Sand, seien weitere 67.000 Quadratmeter bereits vertraglich optioniert. (bw)