Mini-Prozessoren

Intel gibt neuer Ultra-Mobile-CPU-Serie den Namen Atom

03.03.2008
Intel will unter dem Markennamen "Atom" eine neue Familie kleiner und sparsamer Prozessoren für mobile Geräte vermarkten. Die Chips waren bisher unter den Codenamen "Silverthorne" und "Diamondville" bekannt.

Intel will unter dem Markennamen "Atom" eine neue Familie kleiner und sparsamer Prozessoren für mobile Geräte vermarkten. Die Chips waren bisher unter den Codenamen "Silverthorne" und "Diamondville" bekannt.

Sie sollen unter anderem in einer neuen Klasse von Mini-Computern stecken, die zwischen Notebook und Handy angesiedelt sind. Intel nennt sie Mobile Internet Devices (MID). Die "Atom"-Chips sind auch für günstige kleine Notebooks vor allem zur Internet-Nutzung gedacht, für die Intel den Namen "Netbooks" prägte. "Das sind unsere kleinsten Prozessoren, die mit den kleinsten Transistoren der Welt hergestellt wurden", sagte Intels Vice President Sean Maloney zur Vorstellung der Chips am Sonntag.

Intel Atom: Die besonders kleinen uns sparsamen CPU-Serien „Silverthorne“ und „Diamondville“ mit dem neuen Markennamen „Atom“ erhalten ein eigenes Logo. (Quelle: Intel)

Intel hofft, dass die kleineren und sparsameren 45-nm-Prozessoren Geräten für die mobile Internet-Nutzung einen Schub geben können. Deren Verbreitung wurde bisher unter anderem von zu kurzen Batterielaufzeiten oder zu niedriger Rechenleistung gebremst.

Intel Centrino Atom: Für die komplette Plattform mit Atom-CPU und Poulsbo-Chipsatz gibt es den neuen Markennamen „Centrino Atom Processor Technology“. (Quelle: Intel)

Intels Atom-Prozessoren waren bislang unter dem Code-Namen „Silverthorne“ bekannt. Die Variante für günstige PCs besitzt den Code-Namen „Diamondville“. Bis Mitte 2008 soll Intels Atom „Silverthorne“ zusammen mit der zugehörigen neuen Ultra-Mobile-Plattform „Menlow“ mit dem Chipsatz „Poulsbo“ debütieren. Für die komplette Plattform hat Intel jetzt den Namen „Centrino Atom“ bekannt gegeben.

TDP-Werte von 0,6 bis 2,5 Watt

Der mit Intels 45-nm-High-K-Prozess produzierte Atom-Prozessor benötigt eine Die-Fläche von nur 25 mm². Darauf breiten sich 45 Millionen Transistoren aus. Bei Taktfrequenzen bis hoch zu 1,8 GHz spezifiziert Intel bei den Atom-CPUs TDP-Werte von 0,6 bis 2,5 Watt. Mobile Core 2 Duo besitzen laut Intel TDP-Werte von 35 Watt. Die Performance von Atom ist laut Intel mit aktuellen Ultra-Mobile-PCs vergleichbar. Im typischen Betrieb – gemessen mit MobileMark 2005 - begnügt sich die CPU mit einigen hundert mW, wie der Hersteller weiter angibt.

Atomar: Die im 45-nm-High-K-Prozess gefertigte CPU begnügt sich mit einer Siliziumfläche von 25 mm². (Quelle: Intel)

Intel stattet Atom anstatt mit der bei x86-Prozessoren üblichen Out-of-Order-Pipeline mit einer zwei Instruktionen pro Taktzyklus unterstützenden In-Order-Pipeline aus. Durch die In-Order-Pipeline wird komplexe Logik zur optimalen und Performance-steigernden Reorganisation der eingehenden Befehle gespart. Weniger Logik bedeutet weniger Transistoren und somit ein sparsameres CPU-Design. Bei der In-Order-Pipeline verarbeitet Atom die Befehle in der eingehenden Reihenfolge.

Hyper-Threading in Handys

Dank Hyper-Threading kann die Mobile-CPU zwei Threads gleichzeitig bearbeiten. Laut Intel steigert Hyper-Threading bei der In-Order-Architektur die Performance um 30 Prozent bei einem zusätzlichen Energiebedarf von 15 Prozent. Für flinke Multimedia-Performance soll auch Intels Digital Media Boost mit SSE3-Unterstützung sorgen. Atom ist laut Intel kompatibel mit der Core 2 Duo ISA und beherrscht somit auch den 64-Bit-Support sowie die Virtualisierungstechnologie VT. Neben den L1-Caches von 32 KByte für Befehle und 24 KByte für Daten kann der x86-Prozessor auf einen 512 KByte großen L2-Cache zurück greifen. Mit dem für Atom vorgesehenen Chipsatz „Poulsbo“ kommuniziert die CPU über einen FSB533.

Der Reihe nach: Intels Silverthorne arbeitet mit einer In-Order-Pipeline und unterstützt Hyper-Threading. (Quelle: Intel)

Um den niedrigen Energiebedarf von Atom zu realisieren, gibt es von Intel zusätzlich die neue „Deep Power Down Technology“. Bei diesem Energiesparmodus C6 schaltet sich bis auf ein spezielles 10,5 KByte fassendes C6-Array für den CPU-Status Atom fast komplett aus. Das „Einschlafen“ und „Aufwachen“ des Prozessors soll dabei weniger als 100 µs benötigen.

(tecchannel/bb)