Intel gibt TV-Chip auf

28.10.2004

Vor neun Monaten tönte Intel, es werde mit einem eigenen hochauflösenden TV-Chip "Cayley" in den Markt gehen. "Wir werden die Dynamik der PC-Revolution auf die Unterhaltungselektronik übertragen", hatte Intel-Präsident Paul Otellini auf der Messe für Konsumentenelektronik, Consumer Electronics Show (CES) gesagt. Nun gab das Unternehmen seinen Rückzug aus diesem Bereich bekannt. Nach Angaben von Intel-Sprecher Bill Calder stehen die Investitionen in keinem Verhältnis zu den zu erwartenden Einnahmen. Intel wollte mit der Entwicklung spezieller Chips (LCoS: Liquid Crystal on Silicon) neben Texas Instruments zum wichtigsten Spieler im hoch gehandelten Chip-Markt für digitales Fernsehen auftrumpfen. Doch die Entwickler mussten offensichtlich feststellen, dass sie sich auf ein teures und zeitaufwändiges Abenteuer eingelassen hatten. "Es hat keinen Sinn für uns, diese spezielle Technologie weiterzuverfolgen", so die offizielle Meinung des Chip-Riesen.

Intel hatte die Chips ursprünglich in der zweiten Hälfte dieses Jahres an TV-Hersteller liefern wollen. Doch im August dieses Jahres hatte es die Auslieferung verschoben. Die damalige Begründung: Man arbeite noch an der Verbesserung der Bildqualität.

Konkurrent Texas Instruments, der den erfolgreichen Chip für Fernsehen anbietet, hat einen Rivalen weniger.

Wolfgang Leierseder