Interessantes aus der Gerüchteküche 2007 (Teil II)

27.12.2007
Wie jedes Jahr gab es auch 2007 viel Interessantes aus der Gerüchteküche. Einige der Spekulationen haben sich bewahrheitet, andere nicht oder endeten in ganz unerwarteten Konstellationen. ChannelPartner hat einige der interessantesten Gerüchte des Jahres herausgepickt. In Teil II geht es um BenQ und das Hin und Her um seine Pläne, das Marken- und OEM-Geschäft voneinander zu trennen.
Auch um BenQ brodelte es nach dem Mobile-Fiasko wieder kräftig in der Gerüchteküche.
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Wie jedes Jahr gab es auch 2007 viel Interessantes aus der Gerüchteküche. Einige der Spekulationen haben sich bewahrheitet, andere nicht oder endeten in ganz unerwarteten Konstellationen. ChannelPartner hat einige der interessantesten Gerüchte des Jahres herausgepickt. In Teil II geht es um BenQ und das Hin und Her um seine Pläne, das Marken- und OEM-Geschäft voneinander zu trennen.

Rätselraten um BenQ

Für mächtig Gesprächsstoff sorgte 2007 auch die ehemalige Acer-Tochter BenQ, die nach dem gescheiterten Mobile-Abenteuer in Deutschland stark angeschlagen war und sich immer noch nicht völlig davon erholt hat.

Abgesehen vom geschädigten Image durch die BenQ-Mobile-Pleite hatte das Unternehmen auch ein grundsätzliches Problem, das Acer 2000/2001 elegant gelöst hat, indem die Produktionstöchter einschließlich Acer Multimedia & Communications (die spätere BenQ) auf eigene Füße gestellt wurden und Acer nur noch als Marketing- und Vertriebsorganisation firmierte.

Das Problem bei Marken- und OEM-Herstellern ist, dass es immer wieder zu Konflikten mit den Großkunden kommen kann, weshalb auch Asus, einer der Top 5 der Notebook-Hersteller, offen über eine Trennung der beiden Geschäftsbereiche nachgedacht hat. Gerüchte darum gab es ebenfalls zuhauf.

Schon im Vorfeld der Übernahme der Handy-Sparte von Siemens im Frühjahr 2005 sind BenQ einige namhafte Großkunden abgesprungen oder haben ihre Order drastisch reduziert. Darunter auch Motorola und Alcatel. Somit stand die Übernahme von Anfang an unter keinem guten Stern.

Nach der Übernahme der Handy-Sparte von Siemens war vorübergehend das Markengeschäft bei BenQ größer als das mit der Produktion, zu großen Teilen Auftragsfertigung für andere Unternehmen. Deshalb gab es ursprünglich Überlegungen, die Produktion auszulagern oder in die Hände einer anderen BenQ-Tochter zu geben. Im Gespräch war dahingehend immer wieder AU Optronics (AUO), Taiwans größter LCD-Panel-Hersteller, an dem BenQ Anfang 2007 noch einen Anteil von knapp zehn Prozent hatte. Zwischendurch gab es im Frühjahr 2007 auch noch Übernahmegerüchte.

Schließlich kam alles anders. Denn mittlerweile war das OEM-Geschäft, sprich die Produktion, um einiges größer als das mit den eigenen Markenprodukten, die laut den Unternehmensstatuten übrigens nur bei BenQ und den Produktionstöchtern beschafft werden durften. Und so wurde die Marke BenQ als 100-prozentige Tochter auf eigene Füße gestellt, während die Produktionsgesellschaft unter dem neuen Namen Qisda das Unternehmen beerbte.

Unter dem neuen Namen Qisda versucht sich der Hersteller auch von dem Imageschaden durch die Benq-Mobile-Pleite reinzuwaschen und hat dabei auch schon einige Erfolge aufzuweisen. BenQ als Marke scheint sich auch wieder von dem Imageschaden zu erholen, auch wenn der in Deutschland natürlich immer noch mehr nachhallt als in anderen Ländern, wie auch der neue Landeschef Matthias Grumbir ChannelPartner gegenüber einräumen musste. (kh)