Neue Version

iOS 10 – Erster Eindruck

04.08.2016 von Claus Becker
Das iPhone ist immer noch Apples Zugpferd. iOS hat deshalb auch die größte Aufmerksamkeit auf der diesjährigen Entwicklerkonferenz erhalten. In Version 10 versucht sich Apple in der großen Öffnung von Siri, Nachrichten und Fotos. Die umfangreicheren Funktionen führen zunächst zu einem durchwachsenen Ergebnis bei der Benutzung.

Update 2.08.: Die vierte Beta bringt neue Emojis

Die offensichtlichste Neuerung in der vierten Beta-Version von iOS 10 sind die neuen Emojis. Apple hat iOS 10 Beta 4 den registrierten Entwicklern der Apple Developer Connection (ADC) gestern Abend zur Verfügung gestellt. Es kann sich nur um Stunden handeln, bis die Public Beta allen freiwilligen Testern freigegeben wird. Zu den auffälligsten Neuerungen gehören die geteilten Bildschirme im Kontrollzentrum, die zusätzlichen Funktionen werden so auf die drei Flächen verteilt. Die Stern-Bewertung in Apple Music ist zurückgekehrt. Schnelle Antwort aus der Mitteilungszentrale kann man auf den Vollbildschirmmodus vergrößern. Was die meisten Nutzer wohl erfreuen wird, sind die neuen und veränderten Emojis in der Piktogramm-Liste. Pünktlich zu den Olympischen Spielen dürfen auch Frauen Sport treiben: Apple hat die Sportart-Emojis mit Frauen-Figuren ergänzt. Das ist kein Zufall: Die Firma arbeitet mit dem Unicode Consortium zusammen und will laut eigener Pressemitteilung ein Zeichen für die Vielfalt setzen. Dazu passen die neue Regenbogen-Flagge und ebenfalls neue Beruf-Piktogramme für Polizistinnen, Architektinnen und mehr.

Die neuen Emojis von Apple kommen pünktlich zu den Olympischen Spielen.

Update 21.7.: Diverse Fehlerbehebungen

Gestern Abend hat Apple nun die zweite öffentliche Version der Beta von iOS 10 zur Verfügung gestellt. Mehrere Fehler sind damit berichtigt, die Unregelmäßigkeiten beim Abspielen der Videos, Verwaltung der Musik in der Apple Music App. Auch der Augmented-Reality-Modus, der in der Vorgänger-Version nicht funktioniert hat, verrichtet seine Dienste wieder, was das Spielen von Pokémon Go unter iOS 10 Beta wieder möglich macht. Neben kleineren Neuerungen wie veränderte Geräusche beim Bedienen von iPhone oder iPad bietet Apple nun das Versenden der Dokumente in den iCloud Drive Ordner aus Safari und Mail. In den Einstellungen für Siri erscheinen nun die Apps, die bereits die Sprachsteuerungs-API eingebunden haben.

Update 13.7.: Die Neuerungen in der Public Beta

Die neuste Version von iOS bringt zahlreiche Änderungen mit sich. Vieles ist versteckt und erst bei längerem Benutzen sichtbar, andere Neuerungen wie zum Beispiel der neue Aktivitätsbildschirm sind da schon offensichtlicher. In der jetzt veröffentlichten zweiten Beta-Version hat Apple kleinere Änderungen vorgenommen, und gibt so einen Ausblick auf die fertige Version im Herbst.

Apple Music

Dem eigenen Musikdienst schenkt Apple viel Zeit und Aufmerksamkeit. Selbst in der zweiten Beta gibt es einige Änderungen. In der Bibliothek können jetzt alle aktiven Downloads angesehen und gestoppt werden. Außerdem lassen sich Musikvideos in Vollbild betrachten, und die Albumansicht präsentiert jetzt “Empfehlungen” für ähnliche Künstler.

Die Veröffentlichungsnotizen weisen darüber hinaus auf kommende Funktionalitäten hin. Unter anderem werden für den Nutzer abgestimmte Mixe kommen, und unter “Für dich” präsentiert. Künstler kann man folgen oder sie entfolgen. Teilweise heruntergeladene Alben lassen sich in der eigenen Bibliothek vervollständigen, und Alben bekommen einen “Popularitäts-Indikator”.

Widgetansicht und Sperrbildschirm

Der Sperrbildschirm beziehungsweise die Benachrichtigungsansicht wird zum großen Highlight von iOS 10. In der Public Beta ist es nun auch möglich von der Benachrichtungsansicht (nach unten wischen) zur Widgetansicht zu navigieren. Ein Wisch nach rechts bringt die vom Nutzer angepasste Ansicht auf den Bildschirm. Hersteller können hier kleinere Versionen der eigenen Anwendung unterbringen.

Damit komplettiert Apple die Erreichbarkeit der Widgetansicht. Diese ist von jetzt an mit nur zwei Gesten von überall im System aus zu erreichen. Die Benachrichtigungen von WhatsApp, Nachrichten und anderen Anwendungen lassen sich außerdem direkt beantworten, ohne die Anwendung selbst zu öffnen. Damit kommuniziert der Nutzer wohl in Zukunft meist nur noch über Widgets und Benachrichtigungen anstatt mit der App selbst.

Nachrichten

Emojis, Sticker und andere Spielereien: Apple hat den Fokus vor allem auf den Hype der Nachrichtendienste gelegt. In der zweiten Beta ist es jetzt möglich, Zusatzpacks zu erwerben. Innerhalb der App können quasi In-App-Käufe getätigt werden. Diese reichen von neuen Symbolen bis hin zu animierten Grafiken. Auch werden nun die animierten und handgezeichneten Nachrichten an die Nutzer versendet, die nicht iOS 10 installiert haben.

Ein weiteres Zeichen dafür, dass die Tastatur bald in den Hintergrund gerät: Dreht der Nutzer das iPhone, erscheint anstatt der Tastatur ein Eingabefeld. Dort lassen sich handschriftliche Nachrichten verfassen. Ob dies nur in der Beta der Fall ist, bleibt ab zu warten. Störend ist dies vor allem für solche, die gerne das iPhone drehen um eine breitere Tastatur zum Schreiben zu haben.

Organspende und neuer Entsperr-Mechanismus

Apple hat sich nicht erst mit der Apple Watch der Gesundheit verschrieben. Mit der zweiten Beta treibt man dieses Vorhaben weiter voran, in dem Nutzer einen digitalen Organspendeausweis erstellen können. Die sogenannte Medical ID erlaubt es, die notwendige Daten einzugeben um im Fall der Fälle als Organspendeausweis zu dienen. Diese Information kann auch ohne Passwort oder Fingerabdruck erreicht werden. Diese Einverständniserklärung zur Organ- oder Gewebespende ist nur in den USA verbindlich, in Deutschland gelten andere Regeln und der ausgedruckte Organspendeausweis bleibt das wichtigste Dokument.

Eine weitere, kleine aber bedeutende Änderung, gibt es beim Entsperren des iPhones. Das berühmte “Swipe to unlock” ist Vergangenheit. In den Einstellungen von iOS 10 lässt sich das Entsperren des iPhones nun per Fingerabdruck entsperren. Anders als unter iOS 9, als noch aktiv gedrückt werden musste, reicht jetzt das einfache Auflegen des Fingers auf den Home Knopf.

Viele kleine Details und Verbesserungen

Icons wurden hier und da verbessert (in der Home Kit App, in den Schnelleinstellungen, die man von unten auf den Bildschirm holt), Siri hat eine feinere Animation bekommen, die Filtersymbole in Mail sind geändert (von einem Filter hin zu einem Kreis mit drei Strichen) und außerdem wurde die Animation zum Öffnen eines Ordners verlangsamt.

In den Verbesserungen finden sich auch automatische Erinnerungen in den Karten für das geparkte Auto. Apple scheint sich sehr viel Mühe mit iOS 10 zu geben. So viel kleine Verbesserungen von Details hat es gefühlt noch in keiner Betaversion gegeben. Apple scheint auf die Nutzer zu hören, und an vielen kleinen Funktionen (Animationen, Icons, Steuerung) zu schrauben.

Fazit

Im Test haben wir iOS 10 bereits im produktiven Einsatz und konnten noch keine Abstürze oder gravierende Probleme verzeichnen. Ein paar Apps stürzen beim ersten Öffnen ab (da diese noch nicht auf iOS 10 angepasst sind), aber alles in allem wirkt das neue mobile Betriebssystem Apples sehr rund und angenehm zu bedienen.

Original vom 30.6.: Die erste "Neuerung" ist sofort der Jailbreaker-Community ins Auge gesprungen: Wie auch in der Vorgänger-Version lässt Apple beinahe den gesamten Quellcode unverschlüsselt. Dies ist dem bekannten Jaillbreak-Profi Musclenerd aufgefallen. Demnach hat Apple mit der zweiten Version noch mehr Bereiche im Code etwas zugänglicher gemacht, auch die Bootloader und RAM-Disks (außer den für Apple TV). Der einzige Bereich, der in der Beta-Version verschlüsselt ist, ist die Secure Enclave, wo die Passcodes sowie die Infos von der Touch ID verarbeitet werden. Dass das unverschlüsselte iOS 10 kein Zufall oder Fehler war, hat Apple bereits kurz nach der Veröffentlichung der ersten Beta bestätigt. Mit der zweiten Beta öffnet der Hersteller noch weitere Bereiche für die neugierigen Blicke der Tüftler-Community. Es lässt sich gewiss nur spekulieren, warum Apple diesen Schritt gemacht hat. Wir tippen darauf, dass bis Herbst jeder mit dem etwas Fachwissen in die tiefsten Tiefen von iOS blicken darf und sämtliche Lücken, Bugs und Fehler finden soll. Nicht jeder Jailbreaker wird die Fundstücke an Apple berichten, wenn dies jedoch zumindest die Hälfte tut, geht die Rechnung für Apple auf: denn so hat die Firma eine tiefgreifende Qualitätsprüfung des Codes fast umsonst. Mit der Golden-Master-Version oder mit der endgültigen Veröffentlichung im Herbst werden die Entwickler rund um Craig Federighi wieder den gesamten Code verschlüsseln. Die möglichen Jailbreaks werden so erheblich erschwert.

Die Details von iOS 10

Eine Vorabversion von iOS 10 steht seit 13. Juni Entwicklern zur Verfügung, im Juli beginnt der öffentliche Beta-Test. Lesen Sie im folgenden, welche Eindrücke Entwickler vom neuen Betriebssystem für iPhone und iPad gewinnen. Wir aktualisieren diesen Artikel fortlaufend, zuletzt am 23. Juni mit dem Absatz "Die neue Offenheit" - der Quellcode des Kernel von iOS 10 ist überraschend nicht verschlüsselt. Lesen Sie aber auch hier: iOS 10 - Was Apple nicht gezeigt hat.

Inkonsistente Designsprache und Komplexität

Ähnlich wie Google Now führt iOS einen eigenen Bildschirm nur für Widgets ein. Anstatt aber die Ergebnisse von der Suchmaschine und Googles Intelligenz zu steuern, erlaubt Apple App-Herstellern das Befüllen dieses Bereiches. Nachrichten, das Wetter und andere Informationen laufen alle links vom Homescreen zusammen. Ein einfacher Wisch nach rechts führt den Nutzer zum neu gegliederten Bereich.

Design ist Geschmackssache, und Apple hat sich bisher für abgerundete Ecken und klare Linien zwischen den einzelnen Widgets entschieden. Auch die neuen Push-Mitteilungen erscheinen nicht mehr rechteckig, sondern abgerundet. Innerhalb der Anwendung Mail ergibt sich ein anderes Bild: Dort nämlich erscheinen Nachrichtenverläufe nun als Karten, rechteckig, und scrollbar. Dies erinnert stark an Google, und wirkt allgemein klarer.

Auffällig ist zudem die Komplexität der neuen Befehle. Aus jeder Anwendung, sei es Nachrichten, Karten oder vom Sperrbildschirm, kann von unten nach oben, oder rechts nach links gewischt werden. Oft ist dies nicht ersichtlich und fühlt sich eher als zu viel des Guten an. Die einstmalige Einfachheit scheint bei Apple mit iOS 10 der Komplexität gewichen.

Die Macht ist spürbar

Anders betrachtet, erlaubt das Interagieren von 3D Touch und mit Gestensteuerungen in jeder App eine neues Gefühl der Macht. Innerhalb der Kartenanwendung hat der Nutzer nicht mehr das Bedürfnis, nach erfolgreichem Finden eines Lokales den Browser öffnen zu müssen. Reichhaltige Informationen und mehr Spielraum lassen Safari geschlossen, die Informationen lassen sich bei Bedarf ein- und wieder ausblenden.

Dem Betastatus des vorliegenden iOS 10 dürfte es geschuldet sein, dass sich eintreffende Mitteilungen etwas schwerfällig anfühlen. Manche E-Mail lässt sich mit 3D Touch aufrufen, aber nach anschließendem Klick auf diese nicht innerhalb der richtigen Anwendung öffnen. Andererseits haben wir festgestellt, dass sich der Mitteilungsbildschirm jetzt hervorragend zum Abarbeiten der eingegangen Benachrichtigungen eignet.

Nachrichten lassen sich mit 3D Touch komplett öffnen und beantworten, oder E-Mails direkt lesen und anschließend löschen. Diese Form der Widgets erlaubt es Entwicklern, eine kleinere Version ihrer Apps bereit zu stellen, in der man schneller auf eintreffende Informationen reagieren kann. Der Ablauf wirkt noch etwas holprig, dürfte aber im späteren Verlauf des Beta-Programms verfeinert werden.

Siri spielt ihre Stärken aus

Neben den Widgets erfährt Siri die größte Neuerungen im Betriebssystem für iPhone und iPad. Dritthersteller können die Sprachassistentin jetzt auch in eigene Apps integrieren, und Nutzersuchanfragen direkt verarbeiten. Apple begrenzt dies aber bislang auf sechs verschiedene App-Kategorien. Diese umfassen:

Entwickler und Nutzer sehen diese Einschränkungen etwas kritisch und wünschen sich eine breitere Öffnung. Apple versucht wohl hier in einem ersten Schritt eine gewisse Qualität zu garantieren. Mit iOS 10.1 oder späteren Versionen ist es aber für die Firma aus Cupertino ein leichtes, Siri weiter zu öffnen. Nur Streamingdienste wie Spotify und Pandora werden davon nicht profitieren, wünscht man sich Musik von Siri, bleibt man auf Apple Music angewiesen.

Aber auch ohne Dritthersteller wirkt Siri während Apples Präsentation intelligenter, sie konnte auf weit komplexere Suchabfragen als bisher antworten. In unseren ersten Tests hatte Siri aber noch erhebliche Probleme und zeigte teilweise leere Ergebnisse bei der Umgebungssuche an. Dies dürfte jedoch der Beta geschuldet sein.

Siri: Die lustigsten Fragen und Easter Eggs

Nachrichten werden persönlicher

Ein weiteres Highlight ist die Emoji-fizierung der Nachrichten. Apple erlaubt in der eigenen Anwendung nun Gifs, Sticker, Herz-Kommentare für einzelne Sätze und andere Interaktionen. Bei Bedarf kann der gesamte Hintergrundbildschirm für einen einzelnen Text verändert werden. Ein neuer Modus erlaubt auch das Zeichnen von Symbolen, Herzschlägen und Selfies mit Kommentaren.

Apple hat hier reichlich von Facebook, Lime, Slack und anderen Diensten abgeschaut. Da aber immer mehr Menschen mit ihren Smartphones untereinander kommunizieren und eine ganz eigene Bildsprache entwickeln, ist dies aber ein guter Schritt. Die Nachrichten wirken persönlicher und individuell angepasster. Daneben können App-Hersteller in Zukunft eigene Erweiterungen für Apples Nachrichten erstellen.

Die feinen Kleinigkeiten

iOS 10 bringt nicht nur die von Apple groß angekündigten Verbesserungen bei Siri und iMessages, sondern auch dutzende kleinere Verbesserungen, die Entwickler erst nach und nach entdecken. Unser Macworld-Kollege Oscar Raymundo erklärt fünf dieser kleinen und nützlichen Tweaks: Maps merkt sich den Parkplatz des abgestellten Autos, um es auch wieder zu finden, im Kontrollzentrum lässt sich die Intensität des Blitzlichts verstellen, die Musik spielt weiter, wenn man die Kamera benutzt, bei Newslettern blättert Mail einen Unsubscribe-Link automatisch oben ein und Apple Music optimiert automatisch den Speicher, in dem es schon lange nicht mehr gehörte Songs vom iPhone löscht. Wir sind gespannt, wer sonst noch alles kleine aber feine Optimierungen im Betriebssystem von iPhone und iPad findet. pm

Fotos und Karten

Google machte es seit Jahren vor, und Apple zieht nun gleich: Die neue Fotoanwendung kann automatisch nach bestimmten Objekten in Bildern oder Orten filtern, und stellt automatisch Slideshows von bestimmten Ereignissen bereit. Die komplette Intelligenz passiert, anders als bei Google, jedoch auf dem iPhone selbst. Die Fotos werden dazu also nicht auf Apples Servern ausgewertet.

Die eigene Kartenanwendung ist, wie bereits angesprochen, wesentlich mächtiger geworden. Lokalitäten bekommen ein neues Symbol, und innerhalb der Lokalinformationen können Nutzer direkt ein Uber (in den USA) bestellen. Ob diese reichhaltigen Funktionen jemals nach Deutschland kommen ist die Frage, jedoch profitieren die Nutzer auch hier zu Lande vom neuen Informationsfluss und Struktur.

Standardanwendungen bedingt löschbar

Auf der Bühne mit keinem Wort erwähnt, von den Blogs und anderen Medien aber hoch gelobt war der Schritt, Standardanwendungen wie Mail, Musik und sogar den iTunes Store deinstallieren zu können. Alle Apple Anwendungen bis auf Nachrichten, Safari, Uhr, App Store, Kamera, Health und die iPhone Suche lassen sich entfernen.

Nach der Konferenz kommt aber ein wenig Ernüchterung auf. Federighi erklärte anschließend, dass die Anwendungen nicht wirklich gelöscht sind, sondern quasi nur das Icon vom Bildschirm verschwindet. Viele Entwickler freuten sich schon, Apple Anwendungen im App Store zu sehen, die getrennt voneinander aktualisiert werden. Ein erneutes Installieren fügt also nur wieder die Verknüpfung zum Dock hinzu. Und neue Versionen gibt es nur mit Betriebssytemupdates, sonst nicht.

Alles passiert auf dem Gerät selbst

Apple war es wichtig zu betonen, dass alle AI (Artificial Intelligence - Künstliche Intelligenz) Berechnungen geschehen auf dem iPhone oder iPad selbst. Das Stichwort lautet “ Differential Privacy” und beschreibt ein Verfahren, in der nur die benötigte Daten zur Auswertung vom Nutzer herangezogen werden. Diese werden anonymisiert und randomisiert. Apple ist der erste Hersteller überhaupt, der diese Theorie in der Praxis umsetzt.

Zu bedenken gibt es jedoch, dass selbst Computerwissenschaftler sich uneins sind, inwieweit nützliche Anwendung sich darauf aufbauen lassen, und ob der Nutzer tatsächlich komplett anonymisiert ist. Ein Schritt in die richtige Richtung ist es aber alle mal.

Was iOS 10 bringt

Das neue iOS fühlt sich spürbar mächtiger an. Wurde 3D Touch noch von den meisten Anwendern vergessen, ist es jetzt die große Interaktionsmethode in iOS 10. Das lässt natürlich Nutzer des iPhone SE und vor allem älterer iPhones zurück. Die Neuerungen sind jedoch nicht nur ein Gimmicks, sondern ergeben Sinn und fühlen sich richtig an. Neben den neuen Widgets und die Öffnung von Siri und weiteren Anwendungen ergibt sich daraus ein richtig mächtiger Begleiter im täglichen Leben.

Eine neue Offenheit

Entwickler, die iOS 10 näher unter die Lupe nehmen, staunen nicht schlecht, dass anders als in Vorversionen der Quellcode des Systemkerns unverschlüsselt vorliegt. Sicherheitsforscher rätseln, was genau Apple damit bezwecke: Die neue Offenheit könne es einerseits leichter machen, Sicherheitslücken zu entdecken und damit schneller zu schließen, auf der anderen Seite könnte es sich aber auch um einen peinlichen Fehler haben und Apple hat den Code nur unabsichtlich offen gelegt. Schließlich könnten auch Jailbreaker davon profitieren, die ebenfalls Sicherheitslücken ausnutzen diese aber eher nicht an Apple berichten. Apple hat zu den Berichten bisher keine Stellung genommen. Man darf gespannt sein, ob auch die für den Juli angekündigte Public Beta derart offen stehen wird. (Macwelt)