Macs überraschend stark

iPhone 6 treibt Apple zum nächsten Milliardengewinn

21.10.2014
Die neuen iPhone-Modelle verkaufen sich so schnell wie Apple sie bauen kann. Das brachte dem Konzern den nächsten Milliardengewinn ein. Aber auch die Mac-Computer erzielten im notorisch schwächelnden PC-Geschäft überraschend Rekordverkäufe.

Das iPhone 6 ist für Apple vom Start weg zur Geldmaschine geworden. Der kalifornische Konzern verdiente im vergangenen Vierteljahr knapp 8,47 Milliarden Dollar. Das waren 12,7 Prozent mehr als im Vorjahresquartal - das stärkste Wachstum seit fast zwei Jahren. Den Ausschlag gab vor allem der Rekordstart des iPhone 6 knapp zwei Wochen vor dem Ende des vierten Geschäftsquartals im September. Zudem verkaufte Apple so viele Mac-Computer wie noch nie in einem Vierteljahr. Auch für das Weihnachtsquartal rechnet der Konzern mit einem starken Geschäft.

Apple verkaufte rund 39,3 Millionen iPhones. Allein am ersten Verkaufswochenende der zwei Modelle des iPhone 6 waren mehr als zehn Millionen Geräte abgesetzt worden. Im Vorjahresquartal mit dem Start des iPhone 5s hatte Apple 33,8 Millionen Telefone verkauft. Der Umsatz stieg noch deutlich stärker um ein Fünftel - das heißt, es wurden mehr teurere Modelle abgesetzt.

Die Nachfrage nach den neuen iPhones sei deutlich höher als das Angebot, sagte Apple-Chef Tim Cook. "Im Moment verkaufen wir alles, was wir produzieren können." Insbesondere das größeren iPhone 6 Plus sei knapp. Der Absatz habe in allen Regionen zugelegt. In den USA seien die iPhone-Verkäufe um 17 Prozent gestiegen, in Westeuropa um ein Fünftel. Das iPhone macht mehr als die Hälfte des Apple-Geschäfts aus. Beim größten Rivalen Samsung hatte es zuletzt mit Druck auf die Marktanteile sinkende Gewinne gegeben.

Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Das iPhone 6 Plus ist mit seinem 5,5-Zoll-Display in den Abmessungen deutlich gegenüber dem iPhone 5 gewachsen.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Kleiner fällt schon der Unterschied zum iPhone 6 mit 4,7-Zoll-Bildschirm im Vergleich zum 4-Zoll-Vorgänger aus.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Wer vom iPhone 5 (rechts) auf das iPhone 6 Plus wechselt, sollte sich vorher über die Dimensionen Gedanken machen.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Während beispielsweise ein "normles" iPhone 6 in der Türablage durch eine gute Schräglage auch in schnell gefahren Kurven nicht nervig hin- und herkippt...
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
...verhält es sich mit dem iPhone 6 Plus durch die größere Breite schon anders. Das Smartphone liegt weniger schräg in der Ablage und neigt schneller zum hin- und herkippen bei flinken Kurvenfahrten.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Vor dem Kauf eines iPhone 6 Plus sollten überprüft werden, ob lieb gewonnene Ablagen wie in der Mittelkonsole des Autos weiterhin geeignet sind.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Quer passt es im Beispiel des gezeigten Jaguar XK gerade noch so in die Ablage der Mittelkonsole.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Das normale iPhone 6 kann dagegen auch wie im Bild gezeigt verstaut werden; und es geht auch noch der Deckel der Ablagefächer zu.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Das iPhone 6 Plus ragt in den oft nicht allzu üppig dimensionierten Ablagefächern im Auto schnell heraus.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Wichtig für den Alltag ist, wie bequem sich das iPhone in der Hosentasche tragen lässt. Beim iPhone 6 funktioniert das noch ganz gut. Das Gerät drückt nicht zu sehr und es verschwindet in der Tasche.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Das iPhone 6 Plus ragt dagegen aus der Tasche heraus. Nach einiger Zeit drückt es das Smartphone auch leicht ganz aus der Hosentasche - die Gefahr des Verlierens ist hier deutlich größer als beim kleinen 6er iPhone.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Die "kleine" Variante passt auch noch gut in die vordere Hosentasche.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Das iPhone 6 Plus ragt dagegen schnell aus der Hosentasche heraus. Außerdem ist das Gerät durch seine Größe nicht wirklich mehr bequem so zu tragen.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Auch in handelsüblichen Hemden passt das iPhone 6 Plus nicht mehr ganz in die Tasche; so läuft man ungern herum.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Durch das dünne Gehäuse des iPhone 6 und iPhone 6 Plus ragt die Optik der Kamera einen knappen Millimeter aus dem Gehäuse heraus. Dadurch liegt das iPhone mit der Rückseite nicht mehr plan auf einem Tisch auf.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Wird dem iPhone 6 oder iPhone 6 Plus ein Leder- oder Silikonetui spendiert, so lassen sich nicht nur Kratzer vermeiden, auch liegt das Smartphone dann plan auf dem Tisch auf.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Beim iPhone 6 Plus führt Apple erstmals bei seinen Smartphones ebenfalls einen speziellen Quermodus ein. Hierzu zählt zum einen der Homescreen, der sich beim querhalten des iPhones nun an die Lage anpasst.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Sind in einem Ordner mehr als neun Apps platziert, so zeigt das iPhone 6 Plus rechts platziert gleich den nächsten Ordner an. Ohne Wischen wie beim iPad oder den übrigen iPhones sieht man nun schon (je nach Füllgrad) sechs weitere Apps in dem halb angezeigten Ordner.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Über das Feature „Reachability“ lässt sich der komplette Bildschirminhalt ungefähr die Hälfte nach unten Scrollen. Ein Doppeltipp auf die Home-Taste (kein Drücken) holt den ansonsten schwer erreichbaren oberen Bildschirmbereich nach unten. Jetzt kann wieder bequem per Daumen auf den gewünschten Bereich getippt werden.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Die Funktion der sich nach unten verschiebenden Displayanzeige ist in iOS 8 verankert und funktioniert unabhängig von der gerade aktiven App.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Das Feature ist somit sowohl auf dem Homescreen als auch bei Apps von Apple und Drittanbietern verfügbar.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Apple bietet bei den iPhone-6-Modellen die neue Funktion "Anzeigezoom" an. Damit emuliert das 6er iPhone das Display eines kleineren Gerätes und skaliert die Darstellung entsprechend hoch. Die Funktion ist für Nutzer gedacht, die aufgrund einer Sehschwäche Probleme mit den klein dargestellten App-Symbolen und Schriften haben.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Hier sehen Sie die normale Darstellung auf dem iPhone 6 Plus und hier...
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
...die vergrößerte Darstellung.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Im Hochformat bietet die Tastatur des iPhone 6 Plus das gewohnte Layout. Doch im Querformat...
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
... gibt es links und rechts neue Zusatztasten. Sehr praktisch sind die Cursortasten für "links" und "rechts" zum Navigieren im Text.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Beim iPhone 5 ist auch mit iOS 8 im Querformat alles wie gehabt bei der Tastatur.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Beim iPhone 6 gibt es zwar nicht alle neue Tasten wie bei der Plus-Variante, aber immerhin die Cursortasten sowie "Rückgängig".
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Hier sehen Sie nochmals die Tastatur vom iPhone 6 Plus im Querformat in der Notizen-App.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
Apple hat für den großen Bildschirm des iPhone 6 Plus einige seiner Apps speziell für den Quermodus optimiert. So bieten jetzt Mail und Notizen die vom iPad gewohnte Zweispaltenansicht. Bei einem Tipp auf das Pfeilsymbol über der E-Mail...
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
...lassen sich Nachrichten auch im Vollbild darstellen.
Apple iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Praxistest
In der App Kalender gibt es nun im Querformat statt nur einer Wochenansicht wahlweise die Darstellung Tag, Woche, Monat oder Jahr.

Einen überraschend kräftigen Sprung gab es beim Absatz der Mac-Computer. Ihre Verkäufe stiegen von 4,57 Millionen Geräten vor einem Jahr auf 5,52 Millionen. Das war ein Rekord. Besonders gut hätten sich die Notebooks MacBook Air und MacBook Pro verkauft. Der bisherige Bestwert von 5,2 Millionen Mac-Computern in einem Quartal liegt fast drei Jahre zurück. Mit dem Absatzplus von 21 Prozent im Jahresvergleich baute Apple den Marktanteil im immer noch schwächelnden PC-Geschäft stark aus. Es dürfte der höchste Marktanteil seit 1995 sein, sagte Cook. Damals hatte Microsoft sein Betriebssystem Windows 95 gestartet, das dem Konzern den Weg zur Dominanz des PC-Marktes ebnete.

Die Verkäufe der iPad-Tablets schwächelten dagegen im dritten Vierteljahr in Folge. Der iPad-Absatz sank im Jahresvergleich um 12,5 Prozent auf 12,3 Millionen Geräte. Cook betonte abermals, er glaube nach wie vor an die Zukunft der Produktkategorie. In einigen der umsatzstärksten Länder kauften 50 bis 70 Prozent der iPad-Käufer ihr erstes Tablet. "Das ist kein gesättigter Markt." Er räumte zugleich ein, dass sich im vergangenen Quartal manche potenzielle iPad-Käufer für einen Mac oder ein iPhone entschieden haben dürften. Vergangene Woche stellte Apple ein noch dünneres iPad-Modell sowie einen iMac-Schreibtisch-Computer mit einem extrem scharfen Display vor.

Apple iMac mit Retina 5K Display
Apple iMac mit Retina 5K Display
Apple iMac mit Retina 5K Display
Apple iMac mit Retina 5K Display
Apple iMac mit Retina 5K Display
Apple iMac mit Retina 5K Display
Apple iMac mit Retina 5K Display
Apple iMac mit Retina 5K Display
Apple iMac mit Retina 5K Display
Apple iMac mit Retina 5K Display
Apple iMac mit Retina 5K Display
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Apple iMac mit Retina 5K Display

Die Verkäufe des Multimedia-Players iPod wird Apple vom kommenden Quartal an nicht mehr einzeln angeben. Zuletzt brachen sie im Jahresvergleich um fast ein Viertel auf nur noch 2,6 Millionen Geräte ein. Der iPod hatte den Grundstein für Apples Erfolg mit dem iPhone gelegt, inzwischen sind solche Player jedoch von den Smartphones in eine Nische gedrängt worden. Zusammen mit den iPods werden in der Kategorie "andere Geräte" auch die Beats-Kopfhörer und die für kommendes Jahr angekündigte Apple-Uhr in den Quartalsberichten wenig sichtbar sein. Er wolle Rivalen nicht zu viele Details über das Geschäft mit der Apple Watch verraten, sagte Cook.

Der Apple-Umsatz stieg im Jahresvergleich um 12,4 Prozent auf 42,12 Milliarden Dollar, wie der Konzern nach US-Börsenschluss am Montag mitteilte. Die Zahlen übertrafen die Erwartungen des Marktes. Die Aktie legte nachbörslich um 2,22 Prozent zu. Für das laufende Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft erwartet Apple einen Umsatz zwischen 63,5 und 66,5 Milliarden Dollar. Damit könnte der Konzern in einem Quartal mehr erlösen als vor vier Jahren im gesamten Geschäftsjahr 2010.

Die Finanzreserven sanken wegen der Auszahlungen an Anteilseigner um 9,3 Milliarden Dollar auf 155,2 Milliarden. Im gesamten Geschäftsjahr verdiente Apple 39,5 Milliarden Dollar bei einem Umsatz von knapp 183 Milliarden Dollar. (dpa/tc)