Goetzpartners-Studie

IPTV-Nutzermenge soll sich bis 2013 fast verdoppeln

06.05.2010
Heute nutzen rund 15 Millionen Menschen IPTV-Angebote in Deutschland. Das Beratungsunternehmen goetzpartner geht aufgrund einer aktuellen Studie davon aus, dass sich das Internet-TV 2013 mit dann 27 Millionen Kunden durchsetzen wird.

Heute nutzen rund 15 Millionen Menschen IPTV-Angebote in Deutschland. Das Beratungsunternehmen goetzpartner geht aufgrund einer aktuellen Studie mit repräsentativer Befragung davon aus, dass sich das Internet-TV 2013 mit dann 27 Millionen Kunden durchsetzen wird.

Tenor der Studie ist, dass IPTV die Zukunft ist, weil sich das Nutzungsverhalten der Konsumenten rasch gewandelt habe. Knapp zwei Drittel der Befragten im Alter zwischen 14 und 69 Jahren gaben an, dass sie ein hohes Interesse an zeitversetztem Fernsehen hätten.

Nahezu ein Fünftel der Umfrageteilnehmer bekundeten Interesse oder sogar großes Interesse an mobilem Fernsehen.

Eine erstaunlich hohe Akzeptanz von Pay-TV hat die Studie auch zutage gefördert. 50 Prozent der Befragten sind demnach durchaus bereit, für attraktive Inhalte zu bezahlen, 17 Prozent sogar mehr als 3 Euro pro Film. Für eine 1a-Bildqualität (HD) würden 40 Prozent der Befragten einen Zuschlag bezahlen, so die Studie.

So sehr die IPTV-Akzeptanz in der Bevölkerung auch wächst und Anbietern Chancen bietet, würden nicht alle davon profitieren. "Allerdings wird nur eine limitierte Anzahl von ihnen ein ausreichend großes Stück vom Kuchen abbekommen", sagt Marcus Worbs-Remann, Senior Manager bei goetzpartners.

Die hohen Kosten für Beschaffung der Inhalte (Content) und Basisinvestitionen für die technische Infrastruktur würden hauptsächlich die etablierten Anbieter stemmen können.

Neue Player wie Verlage oder Endgerätehersteller würden es dagegen auf absehbare Zeit schwer haben, größere Marktanteile zu erlangen. Wer das Rennen um die Gunst der Kunden macht, werde sich in den nächsten fünf Jahren entscheiden, so goetzpartners.

Für werbungsorientierte Anbieter sei IPTV nur wirtschaftlich und profitabel, wenn es ihnen gelingt, professionelle Inhalte zielgruppenspezifisch zu bündeln und Zusatzerlöse über Paid-Content zu erzielen. Das setzt laut Remann aber voraus, den Werbetreibenden eine hohe Reichweite bieten zu können und möglichst viele Bestandskunden für das Paid-Content-Modell zu begeistern. Das erfordere auch Kreativität bei der Enticklung der Geschäftsmodelle.

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"IPTV-Anbieter, die sich lediglich auf eine einzige Umsatzquelle fokussieren, werden mittelfristig nicht wettbewerbsfähig sein. Stattdessen liegt die Zukunft in der strategisch sinnvollen Kombination verschiedener Geschäftsmodelle", sagt Alexander Henschel, Managing Director des Beratungsunternehmens mit Büros in mehreren europäischen Metropolen sowie Kooperationen in den USA und Indien. (kh)