Mit der Version 2.0 des "Marketviewer", den ITscope seit Januar 2007 anbietet, verwirklicht sich das junge badische Start-Up-Unternehmen die eigene Vision: Das Softwarehaus schaffte es, innerhalb von nur einem Jahr den Marketviewer von einer zwar praktischen, in seinem Funktionsumfang aber deutlich beschränkten Client-Software in einen umfangreichen Webservice umzugestalten.
Die Basisleistung des Marketviewer ist zwar nach wie vor die Gleiche - das Tool schafft eine Marktübersicht über so ziemlich alle im Channel gehandelten IT-Produkte, indem es zu einem gewählten Artikel die zugehörigen Distributorenpreise, Versandkosten, Verfügbarkeiten und technische Informationen anzeigt - doch Funktionen, wie Suchmöglichkeiten oder Export, sind nun deutlich vielschichtiger.
ITscope konnte zudem ein Problem lösen: Mit Ingram Micro und Actebis Peacock fehlen zwar nach wie vor zwei der wichtigsten Grossisten in der Liste des Marketviewer, da die beiden Distributoren noch immer die (vollständige) Zusammenarbeit mit dem Unternehmen verweigern. Doch wollen Fachhändler auf die Datensätze dieser beiden Broadliner zurückgreifen, können sie die vorher bei Ingram Micro und Actebis Peacock heruntergeladenen Listen jetzt über eine eigens bereitgestellte Schnittstelle in den Marketviewer einspielen.
300.000 DCI-Datenblätter enthalten
Es sind nicht nur technische Neuerungen, die dem Marketviewer ein neues Gesicht gaben: Auch die Übernahme von ITscope durch den Starnberger Content-Lieferanten DCI im Oktober 2006, die nach Abgaben beider Unternehmen im gegenseitigen Einverständnis stattfand, eröffnete dem Start-up neue Wege.
Der Marketviewer enthält neben den Datensätzen der 124 kooperierenden Distributoren nun auch den rund 300.000 IT-Produkte zählenden und sich dauern aktualisierenden DCI-Katalog. Diesen erstellt DCI wiederum auf Basis der Datenblätter des Dienstleisters C-Net, um die Produktinformationen anschließend abzugleichen und zu kategorisieren.
Neu: Zubehörsuche und Export
Optisch hat sich Marketviewer kaum verändert; das Tool basiert nach wie vor auf einer Suchfunktion: Je nach Wunsch kann der Anwender sich zu einem bestimmten Produkt die zugehörigen Grossisten sowie die jeweiligen HEKs oder Verfügbarkeiten anzeigen lassen. Aktualität verspricht ein "Realtime-Button".
Der DCI-Content, den ITscope mittlerweile standardmäßig beifügt, ermöglicht eine entsprechende Zubehörsuche, auch Produktdatenblätter inklusive Bildern lassen sich damit aufrufen und die Ergebnisse sich anschließend in einen PDF-Editor exportieren.
Damit sich das Tool auch vor Ort beim Kunden einsetzbar ist, kann der Händler gleich seine Margen bestimmten, um im Marketviewer nur Endkundenpreise anzuzeigen.
Der Marketviewer 2.0 bietet nach Angaben von ITscope optional umfangreiche Exportmöglichkeiten für Webshops: Der Anwender bindet die Produkte beispielsweise nach Lieferanten, Preisklassen oder Verfügbarkeiten direkt in seinen Shop ein.
Auch für ERP- und CRM-Software gibt es im Marketviewer neu geschaffene Schnittstellen; sollte der Anwender bei der Integration Schwierigkeiten haben, bietet ITscope nach eigenen Angaben Hilfe an.
Bestellfunktion nicht vorgesehen
Interessant: Eine Bestellmöglichkeit, über die Fachhändler ausgewählte Produkte direkt bei den Grossisten bestellen können, bietet der Marketviewer nicht - obwohl sich eine solche Funktion technisch problemlos einrichten ließe, wie DCI-Geschäftsführer Michael Mohr betont.
Was sich nach seinen Aussagen auch nicht ändern soll: DCI wolle den Wettbewerb mit anderen Dienstleistern wie Ad-fontes oder MKS, die ähnliche Services wie ITscope anbieten und mit denen sein Unternehmen zugleich kooperiere, nicht weiter verschärfen.
Dafür plant Mohr ein "Schmankerl": Noch im Januar 2007 wird der Marketviewer in der Lage sein, Sonderaktionen und -Rabatte von Distributoren zu einem ausgewählten Produkt anzuzeigen.
Der Dienstleister bietet den Service ausschließlich an Wiederverkäufer mit Gewerbeschein an. Nach Angaben von ITscope arbeiten derzeit rund 350 Händler täglich mit dem Marketviewer. Möglich sind zwei Lizenzmodelle, die beide Zugriff auf die gesamten Produkt- und Preislisten aller kooperierenden 120 Distributoren sowie dem DCI-Content gewähren.
Die einfache Variante gilt für zwei Arbeitsplätze und kostet 35 Euro im Monat, erlaubt aber nur beschränkten Export. Die "Expert"-Partnerschaft kostet knapp 70 Euro im Monat, bietet uneingeschränkte Export-Funktionen und erlaubt bis zu fünf Mitarbeitern gleichzeitigen Zugriff. (aro)