Kartellamt: Premiere-Preiserhöhung ohne Einfluss auf arena-Deal

13.07.2007
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Das Bundeskartellamt berücksichtigt in seiner Entscheidung über die künftige Zusammenarbeit zwischen arena und Premiere nicht mögliche Preiserhöhungen des Bezahlfernsehsenders für Bundesliga-Live-Fußball. "Das ist nicht Gegenstand dieses Verfahrens", sagte ein Kartellamtssprecher am Freitag auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Dow Jones.

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Das Bundeskartellamt berücksichtigt in seiner Entscheidung über die künftige Zusammenarbeit zwischen arena und Premiere nicht mögliche Preiserhöhungen des Bezahlfernsehsenders für Bundesliga-Live-Fußball. "Das ist nicht Gegenstand dieses Verfahrens", sagte ein Kartellamtssprecher am Freitag auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Dow Jones.

Die "Süddeutsche Zeitung" hat zuvor in ihrer Freitagausgabe berichtet, dass Premiere als wahrscheinlicher Sublizenznehmer von arena plant, Live-Fußball bereits ab der bevorstehenden Saison für 19,90 EUR pro Monat anzubieten. arena verlangt bislang für Kabelkunden lediglich 14,90 EUR.

Mögliche Preiserhöhungen durch Premiere als Sublizenznehmer für die Bundesliga-Pay-TV-Rechte seien auch "reine Spekulationen" die man nicht kommentieren wolle, so der Kartellamtssprecher weiterhin. Möglich sei allenfalls ein Preismissbrauchsverfahren. "Dieser Fall ist aber rein hypothetisch", sagte der Sprecher der Wettbewerbsbehörde. In einem solchen Verfahren würde dann geprüft, ob Premiere eine marktbeherrschende Stellung innehat und welche Kosten das Angebot von Live-Fußball verursacht.

Kartellamtspräsident Bernhard Heitzer hatte am Dienstag in einer Pressekonferenz die Untersagung der zunächst geplanten Kooperation zwischen arena und Premiere unter anderem damit begründet, dass sie zu einer "weitgehenden Ausschaltung jeglichen Preis- und Qualitätswettbewerbs" geführt hätte. Heitzer hatte gleichwohl auch eingeräumt, dass die sich jetzt abzeichnende Sublizenzierung von Premiere durch arena "wettbewerblich nicht ideal" sei.

Die Umsätze des Bezahlfernsehsenders sind in den vergangenen Quartalen stets zurückgegangen. Durch den Wettbewerb von arena, der Tochter des Kabelnetzbetreibers Unity Media, war Premiere gezwungen, kostengünstigere und vor allem flexiblere Abonnements anzubieten. Ein Premiere-Sprecher wollte eine mögliche Preiserhöhung für ein Live-Fußball-Angebot nicht kommentieren.

Im ersten Quartal hatte Premiere mit einem Nettoergebnis von 4,5 Mio EUR aber schwarze Zahlen erreicht, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 18 Mio EUR angefallen war. Insbesondere die Kosten waren um 77% auf 187 Mio EUR zurückgegangen, nicht zuletzt weil Premiere nach dem Verlust der Bundesliga-Rechte keine Lizenzgebühren mehr an die Deutsche Fußball-Liga zahlen musste.

Aller Voraussicht nach wird Premiere ab der kommenden Saison aber einen Betrag von knapp unter 180 Mio EUR jährlich an arena zahlen müssen und erhält im Gegenzug eine Sublizenz für die nächsten beiden Spielzeiten.

Die Möglichkeiten für Premiere, Fußball wieder teurer anzubieten sind allerdings begrenzt. Vertragsnehmer der Deutschen Fußball-Liga (DFL) bleibt arena. Wie Funktionäre der Liga mehrfach gesagt hatten, sah das arena-Konzept, das Bestandteil des Vertrages mit der DFL ist, auch vor, Live-Fußball für maximal 20 EUR pro Monat anzubieten. Ein DFL-Sprecher lehnte am Freitag einen Kommentar ab, ob dieser Passus nachzubehandeln ist.

Webseiten: http://www.arena.tv

http://www.premiere.de

http://www.bundeskartellamt.de

http://www.bundesliga.de

-Von Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires, +49 (0) 211 138 72 18,

archibald.preuschat@dowjones.com

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