Offener Brief

Kaspersky kündigt seine Bitkom-Mitgliedschaft

07.06.2022 von Ronald Wiltscheck
In einem offenen Brief kündigt die deutsche Kaspersky-Niederlassung ihre Firmenmitgliedschaft beim Bitkom. Grund: unüberbrückbare Differenzen.
In einem offenen Brief kündigt Kaspersky seine Bitkom-Mitgliedschaft.
Foto: Kaspersky

Nach Russlands Überfall auf die Ukraine mehrten sich offenbar unter den Bitkom-Mitgliedern die Stimmen, die für einen Ausschluss des russischen IT-Security-Anbieters aus dem Verband plädierten, das geht zumindest aus dem von Jochen Michels, dem Head of Public Affairs bei Kaspersky, verfassten offenen Brief hervor.

Darin kündigt die Kaspersky Lab GmbH ihre Mitgliedschaft beim Bitkom mit sofortiger Wirkung. In dem offenen Brief berichtet Michels ferner, dass ihn der Hauptgeschäftsführer des Bitkom Bernhard Rohleder bereits am 3. März 2022 angerufen und ihm mitgeteilt hätte, dass mehrere Bitkom-Mitglieder den Ausschluss von Kaspersky aus dem Verband gefordert hätten. Daraufhin bat Michels umgehend den Bitkom-Präsidenten Achim Berg um eine Stellungnahme. Diese kam dann - laut Kaspersky - aber erst am 19. April. Darin hätte Bitkom dem russischen IT-Security-Anbieter mitgeteilt, dass seine Mitgliedschaft seit dem 5. April 2022 ruhe.

In dem Zeitraum dazwischen, nämlich am 15. März 2022, warnte der BSI ausdrücklich vor Nutzung der IT-Security-Systeme von Kaspersky. Offenbar hat diese Warnung mit zum Ausschluss des russischen Security-Anbieters aus dem Verband beigetragen. Alle weiteren Details dieser Korrespondenz zwischen Bitkom und Kaspersky finden Sie im offenen Brief von Kaspersky.

Vom Bitkom selbst gab es nur diese dürre Stellungnahme dazu: "Wir nehmen zur Kenntnis, dass Kaspersky die Mitgliedschaft im Bitkom beendet. Darüber hinaus äußern wir uns zu internen Vorgängen nicht."

Offener Brief von Kaspersky an Bitkom vom 7. Juni 2022