Neue Pläne trotz Anklage

Kim Dotcom kündigt sicheren E-Mail-Dienst an

13.08.2013
Die USA wollen Kim Dotcom (geb. Schmitz) den Prozess wegen Urherberrechtsverstößen machen. Der aus Deutschland stammende Internetunternehmer will unterdessen einen Dienst für verschlüsselte E-Mails auf die Beine stellen.
Kim Dotcom (geb. Schmitz), rechts im Bild, mit Mitangeklagten vor einem Gericht 2012 in Neuseeland.

Der umstrittene Internet-Unternehmer Kim Dotcom plant inmitten des Skandals um Internetüberwachung einen Dienst für verschlüsselte E-Mails. Eine Markteinführung sei aber noch Monate entfernt, sagte der Chef von Dotcoms Speicherdienst Mega, Vikram Kumar, dem Onlinedienst "ZDNet".

Es müssten noch einige technische Herausforderungen bewältigt werden, zum Beispiel bei Suchanfragen in verschlüsselten E-Mails. Die Speicher von Doctoms E-Mail-Dienst würden sich allesamt außerhalb der USA befinden, erläuterte Kumar.

Vergangene Woche hatten zwei Anbieter verschlüsselter E-Mail-Dienste abrupt ihre Arbeit eingestellt. Erst ging der angeblich auch vom Informanten Edward Snowden benutzte Anbieter Lavabit unter Hinweis auf Druck der US-Behörden vom Netz. Als Reaktion darauf zog auch der Dienst Silent Circle vorsorglich den Stecker und löschte alle Nutzerdaten.

Bei verschlüsselten Dienste werden die Daten der Nutzer anhand einer mathematischen Formel so durcheinander gewirbelt, dass sie für Außenstehende nicht mehr zu lesen sind. Nur Nutzer selbst können mit ihrem jeweiligen "Schlüssel" den Zeichenwust entwirren und die Nachricht lesbar machen.

Dotcom, der in seinem Heimatland Deutschland noch unter dem Namen Kim Schmitz bekannt geworden war, liegt ohnehin im Clinch mit den USA. Die US-Behörden werfen ihm massive Urheberrechtsverletzungen bei der inzwischen stillgelegten Speicherplattform Megaupload vor und wollen einen Prozess in den Vereinigten Staaten. Dotcom hat seinen Wohnsitz in Neuseeland, das Auslieferungsverfahren dürfte sich noch über Monate hinziehen. (dpa/tö)

Verschlüsselung – so schützen Sie Ihre Daten
Die eingebaute Sicherheit
Seit Windows 200 ist es auf einem NTFS-Dateisystem möglich, mittels EFS (Encrypted File System) Dateien zu verschlüsseln, so dass ein anderer Anwender nicht mehr auf sie zugreifen kann.
Windows warnt den Anwender
Will er nur eine einzelne Datei mittels EFS absichern, so rät das Betriebssystem dazu, auch die darüber liegenden Ordner mit zu verschlüsseln.
Nur so ist die Wiederherstellung wieder möglich
Das Windows-System bietet bei der Verschlüsselung einer Datei mittels EFS an, Zertifikat und Schlüssel auf einem externen Speichermedium zu sichern.
Der Standard bei EFS
Eine Datei mit der Endung *.PFX dient dem sogenannten "privaten Informationsaustausch", ohne dass dabei eine Zertifizierungsstelle zum Einsatz kommen muss.
Das Zertifikat wurde erfolgreich erstellt
Mit seiner Hilfe kann dann eine verschlüsselte Datei auch ohne das Passwort wiederhergestellt werden.
Eigenschaften der Datei bringen es an den Tag
Diese Datei wurde mit dem verschlüsselten Dateisystem EFS gesichert.
Beim Dateizugriff bemerkt ein Anwender nicht, dass er auf eine verschlüsselte Datei zugreift
Hat er bei den Ordneroptionen die entsprechende Einstellung gewählt, so werden ihm diese Dateien aber in einer anderen Farbe angezeigt.
Vielfältige Möglichkeiten, aber nur bei bestimmten Windows-Versionen vorhanden
Die Verschlüsselungstechnik Bitlocker erlaubt es, ganze Partitionen mitsamt dem Betriebssystem zu verschlüsseln.
Der "Bitlocker To-Go"
Diese unter Windows 7 und Windows 8/8.1 zur Verfügung stehende Technik ermöglicht die Verschlüsselung von mobilen Laufwerken. Für den lesenden Zugriff auf diese Geräte kann eine entsprechende Software auch unter Windows XP zum Einsatz kommen.
Auch beim Bitlocker-Einsatz unbedingt wichtig
Der Wiederherstellungsschlüssel kann ausgedruckt oder auf einem externen Laufwerk gespeichert werden, so dass die Daten auch nach dem Verlust des Passwortes noch im Zugriff bleiben.
Mächtige freie Lösung
Eine Open-Source-Lösung, die ganze Partitionen und auch den Bereich des Betriebssystems komplett verschlüsseln kann: DiskCryptor.
VeraCrypt soll die Nachfolge von TrueCrypt antreten
Die Entwickler haben Teile des Source Codes von TrueCrypt übernommen, aber die Sicherheitslücken beseitigt. TrueCrypt-Container lassen sich auch mit diesem Programm öffnen.
Die Freeware Cryptainer LE
Sie ermöglicht es, Dateien, Verzeichnisse und E-Mail-Nachrichten einfach in Datei-Containern bis zu einer Größe von 100 MB abzulegen.
Die Protectorion Encryption Suite
Eine freie Lösung, die viele Funktionen in sich vereint, die Nutzer bereits von TrueCrypt her kennen. Sie steht auch in einer portablen Version bereit.
DirectAccess von Microsoft
Mit diesem Feature hat der Hersteller eine Zugriffstechnologie in das Betriebssystem integriert, die einen sicheren und verschlüsselten Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk ohne zusätzliche Hardware und VPN-Software ermöglicht.
Scribbos von Stonebranch
Die Lösung erlaubt die verschlüsselte Kommunikation über das Internet in einer E-Mail-ähnlichen Form. Sie kann aber auch in Outlook integriert werden und bietet dem Anwender dort auch die entsprechende Verschlüsselung an (Quelle: Stonebranch).