Derzeit eine Seltenheit, aber auch das gibt’s noch: eine positive Grundstimmung wie bei der Klicktel GmbH. Das in Dorsten ansässige Unternehmen ist nach eigenen Angaben gut in das neue Geschäftsjahr gestartet. Eine Erleichterung, denn "das vergangene Jahr verlief nur zufrieden stellend", gibt Jan-Steffen Lang, Vertriebs- und Marketingleiter, zu. Vor allem der Business-Bereich macht ihm Freude.
Laut einer Untersuchung des Marktforschungsinstituts Inra besitzt Klicktel mit seinem gleichnamigen Programm bei Unternehmen, die Telefonauskunft mit Software betreiben, einen Marktanteil von 31 Prozent - was die Marktführerschaft bedeutet, deutlich vor Konkurrenten wie De Te Medien (17 Prozent) und D-Info (14 Prozent). In Unternehmen mit über 200 Mitarbeitern kommt die Klicktel-Lösung sogar auf einen Anteil von 44 Prozent.
Das Programm mit etwa 35 Millionen Einträgen soll Anwendern bei der Suche nach Telefon- und Faxnummern sowie postalischen Adressen und Webadressen helfen (siehe Kasten). "Es ist mehr als eine Telefonauskunftsoftware. Es ist ein Informationswerkzeug im Hintergrund: ein stiller Helfer", preist Lang das Aushängeschild der Firma an. Mehr als 23.000 Lizenzen hat Klicktel davon bisher verkauft. Als Einzelplatzversion kostet das Programm 15 Euro, kombiniert mit dem hauseigenen Routenplaner "Klickroute" 25 Euro.
Klicktels Hauptaugenmerk liegt aber auf den Netzwerkversionen seiner Produkte. Von der Telefonauskunftsoftware ist zum Beispiel mehr als ein Dutzend Programmpakete erhältlich - abhängig von der Anzahl der Lizenzen und der gewünschten Aktualisierungshäufigkeit. "Nach Angaben der Deutschen Telekom ändert sich jedes Jahr etwa ein Drittel der Dateneinträge. Wer nur alle zwei Jahre mit neuen Daten arbeitet, kann es gleich sein lassen", weist Lang auf die Bedeutung eines aktuellen Datenbestandes hin. Daher bietet Klicktel die Netzwerkversionen mit monatlicher, vierteljährlicher oder jährlicher Aktualisierung an. Das Programm "Klicktel Net Profi" mit fünf Lizenzen und einer vierteljährlichen Aktualisierung zum Beispiel kostet 112,50 Euro pro Jahr.
Genau dieses Geschäft mit Netzwerkversionen will Klicktel jetzt ausbauen. Am liebsten zusammen mit Vertriebspartnern, obwohl das Unternehmen auch oft und gerne das Direktgeschäft bevorzugt. "Wiederverkäufer können ,Klicktel‘ ohne großen Aufwand in ihr Stammgeschäft einbeziehen", hebt Lang hervor. Mit etwa 300 Händlern, die einen Vertriebspartnervertrag unterzeichnet haben, arbeitet das Unternehmen derzeit zusammen. "Der Händler bekommt dabei eine Vermittlungsprovision für jeden neu gewonnenen Kunden, und wir wickeln das Geschäft mit dem Kunden ab." Für Distributoren ist bei diesem Geschäftsmodell jedenfalls kein Platz. "Würden wir mit einem Distributor zusammenarbeiten, würde das auf Kosten der Aktualität unserer Daten gehen", erklärt Lang.
Für gute Laune innerhalb von Klicktel hat auch der Cebit-Auftritt gesorgt - der erste überhaupt in der zehnjährigen Firmengeschichte. "Der Veranstalter wollte uns bisher nicht haben. Wir haben ihm wohl nicht in die Nomenklatur der Cebit gepasst", fügt Lang süffisant hinzu.
www.klicktel.de
ComputerPartner-Meinung
Das indirekte Vertriebskonzept von Klicktel ist denkbar einfach: Wer als Händler einen gewerblichen Kunden überzeugt, Klicktel in einer Netzwerkversion einzusetzen, bekommt vom Hersteller eine Vermittlungsprovision gutgeschrieben. Und braucht sich dann um nichts weiter zu kümmern. Also locker verdientes Geld - sollte man meinen. Der Haken an der Sache: Klicktel setzt auch auf den Direktvertrieb. (tö)
Geschäftsobjekte
Mit ihrer Telefonauskunftsoftware "Klicktel" und dem Routenplaner "Klickroute" spricht die Klicktel GmbH Privatpersonen, kleine Betriebe und Großkonzerne an. Beide Programme sind als Einzelplatz- und Netzwerkversion erhältlich. Das Unternehmen betreibt ferner eine Telefonauskunft ("Klicktel 11815") sowie ein Auskunftsportal im Internet (www.telefonauskunft.de) und gibt ein Verzeichnis von Firmen-Webadressen ("Klickweb") heraus. (tö)