"Knuut" zieht nach Augsburg um

09.07.2000
Allen Unkenrufen zum Trotz: Die von der Ibex AG übernommenen User derUunet-Produkt-Linie "Knuut" müssen bei Ibex keinen Miet-PC von Compaq bestellen, um weiterhin ins Internet zu kommen.

Einen Tag vor der offiziellen Bekanntgabe wussten die 55.000 deutschen Uunet-Kunden des Preselection- sowie Internet-by-Call-Angebots Knuut bereits Bescheid: Ab sofort kassiert die Augsburger Ibex AG die Gebühren für ihren Internet-Account und nicht mehr Uunet.

Ängstliche Kunden konnte die Ibex AG, die im Herbst vergangenen Jahres durch die Miet-PCs von Compaq im Bundle mit einem Internet-Zugang Schlagzeilen machte, bereits im Vorfeld zu beruhigen. Die Augsburger versprachen, dass sich nichts ändern werde und auch kein PC gemietet werden müsse, um den angestammten Internet-Zugang weiterhin behalten zu können. Selbst das Hosting der Zugänge bliebe für die nächsten zwei Jahre in den Händen von Uunet in Dortmund. Eine kurzfristige Veränderung plant Ibex mit Sicherheit zur Freude der Endverbraucher aber doch: "Die Preise werden gesenkt und an die günstigere Tarifstruktur von Ibexnet angeglichen. Die Knuut-Kunden können in einem ersten Schritt an einem Bonussystem teilnehmen und erhalten dann sukzessive die Möglichkeit, alle bestehenden und zukünftigen Serviceangebote von Ibex zu nutzen." Ibex-Vorstand Dieter Krauss konkretisiert: "Wir werden uns mit unserem Angebot aber nicht in Richtung 1,5 Pfennig pro Minute bewegen, sondern uns in der Mitte positionieren."

beharrlich über die Höhe des Übernahmepreises aus wie Uunet. Ein zweistelliger Millionenbetrag, hieß es lapidar. Einen neuen Termin für den im Frühjahr verschobenen Börsengang wollte Ibex ebenfalls nicht nennen. Obwohl die ersten Gespräche zwischen Ibex und Uunet im vergangenen Herbst stattfanden, stand ein Ausgleich für den Deal in Form eines Aktienpakets des damals "börsennotierten Unternehmens in spe" offensichtlich nie zur Debatte.

Peter Reifenrath, seit Januar 2000 Country-Manager von Uunet Deutschland, begründet den Verkauf: "Aufgrund der rasanten Veränderungen im Internet-Markt hätte eine weitere erfolgreiche Entwicklung dieser Produktsparte hohe Investitionen in die Vermarktung and anwendergerechte Gestaltung des Dienstes erfordert. Eine solche Ausrichtung auf den Endverbrauchermarkt würde jedoch nicht in die Strategie von Uunet passen und verträgt sich auch nicht mit unseren Wholesale-Aktivitäten." Letztendlich stand Uunet vor der Entscheidung, entweder selbst einem Internet-Anbieter für Consumer zu werden oder die Knuut-Produktlinie an ein anderes Unternehmen abzugeben. (mm)

www.ibex.de