Oracle-Manager Christian Werner

"Komplettsysteme werden das Data Center prägen"

02.01.2014 von Regina Böckle
Welche Trends werden 2014 das Data Center erobern? ChannelPartner hat die Experten befragt. Hier antwortet Christian Werner, Senior Director Alliances & Channels bei Oracle Deutschland.
Christian Werner, Senior Director Alliances & Channels bei Oracle Deutschland
Foto: Oracle

Wie schätzen Sie die Aussichten der ITK-Branche speziell im Bereich Datacenter für 2014 ein?
Christian Werner: Unternehmen haben immer noch Nachholbedarf in punkto Konsolidierung und Innovation. Die Kunst wird es sein, die nahezu gleichbleibenden Budgets so einzusetzen, dass Raum für Innovationen geschaffen wird. Nur so werden Unternehmen mittel- und langfristig wettbewerbsfähig bleiben. Hier geht es maßgeblich darum, Komplexität im Datacenter zu reduzieren - ein perfektes Szenario für integrierte Systeme.
Auch Big Data wird mehr und mehr ein Thema von großer Relevanz, da sich hier echte Wettbewerbsvorteile generieren lassen. Die Herausforderung besteht vor allem darin, die besten Analysten zu finden, die helfen können, aus den Unmengen strukturierter und unstrukturierter Daten die entscheidenden Erkenntnisse zu extrahieren.

Welche Trends und Technologien werden die Architektur und den Betrieb von Rechenzentren 2014 prägen?

Werner: Oracle ist davon überzeugt, dass integrierte Systeme, bei Oracle Engineered Systems genannt, die Zukunft der Rechenzentren prägen werden. Dieser Trend wird auch 2014 unvermindert weiter gehen. Nur optimal aufeinander abgestimmte Systeme bringen den Effizienzgewinn, der nötig ist, um mit bestehenden Ressourcen auch Luft für Innovationsthemen zu bekommen.
Oracle bietet Engineered Systems und Appliances für viele Aufgabenbereiche: von Big Data bis zur Virtualisierungs-Applicance. Themen wie mobile Endgeräte, Sicherheit, aber auch BYOD, sorgen dafür, dass die Aufgaben, die die IT-Abteilung und ihre Systeme bewältigen müssen, nicht gerade kleiner werden. Weiterhin wird das Thema Cloud in viele Unternehmensbereiche vordringen, wo schnell greifbare Vorteile entstehen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass sich Cloud-Anwendungen mit der Unternehmens-IT in Einklang bringen lassen und alle Compliance-Anforderungen erfüllen.

Die besten Systemhäuser 2013 - PC- und Server-Infrastruktur -
Die besten Systemhäuser 2013 - PC- und Server-Infrastruktur
Lesen Sie, wie die besten Systemhäuser 2013 in der Kategorie PC- und Server-Infrastruktur abgeschnitten haben.
Platz 5: ACP Holding
Einzelnoten:<br> o Angebot und Beratung im Vorfeld - Note: 1,3<br> o Projektverlauf - Note: 1,33<br> o Termintreue - Note: 1,41<br> o Preis Leistung - Note: 1,56<br> o Betreuung im Nachfeld - Note: 1,52<br> o Gesamturteil - Note: 1,41 <br><br> <b> Endnote: 1,42</b>
Platz 4: SVA System Vertrieb Alexander
Einzelnoten:<br> o Angebot und Beratung im Vorfeld - Note: 1,31<br> o Projektverlauf - Note: 1,36<br> o Termintreue - Note: 1,28<br> o Preis Leistung - Note: 1,56<br> o Betreuung im Nachfeld - Note: 1,39<br> o Gesamturteil - Note: 1,36 <br><br> <b> Endnote: 1,38</b>
Platz 3: Sysback
Einzelnoten:<br> o Angebot und Beratung im Vorfeld - Note: 1,25<br> o Projektverlauf - Note: 1,33<br> o Termintreue - Note: 1,33<br> o Preis Leistung - Note: 1,33<br> o Betreuung im Nachfeld - Note: 1,42<br> o Gesamturteil - Note: 1,25 <br><br> <b> Endnote: 1,32</b>
Platz 2: IT-Haus
Einzelnoten:<br> o Angebot und Beratung im Vorfeld - Note: 1,18<br> o Projektverlauf - Note: 1,28<br> o Termintreue - Note: 1,23<br> o Preis Leistung - Note: 1,33<br> o Betreuung im Nachfeld - Note: 1,31<br> o Gesamturteil - Note: 1,28 <br><br> <b> Endnote: 1,27</b>
Platz 1: dualutions
Einzelnoten:<br> o Angebot und Beratung im Vorfeld - Note: 1,18<br> o Projektverlauf - Note: 1,24<br> o Termintreue - Note: 1,29<br> o Preis Leistung - Note: 1,41<br> o Betreuung im Nachfeld - Note: 1,24<br> o Gesamturteil - Note: 1,24 <br><br> <b> Endnote: 1,27</b>

Worauf müssen sich Vertriebspartner einstellen, wenn sie 2014 im Geschäft mit Datacenter-Lösungen erfolgreich sein wollen?

Werner: CIOs und ihre Mitarbeiter spüren immer mehr den schnellen Veränderungsdruck, der von den Endkunden und Zielmärkten ausgeht. Neue Angebote müssen schneller und individualisierbar auf den Markt gebracht werden. Zudem sind IT-Abteilungen immer mehr mit konkreten Anforderunge aus den Fachabteilungen konfrontiert, beispielsweise aus dem Vertrieb oder dem Marketing. Entsprechend flexibel müssen die IT-Lösungen der Unternehmen sein.
Die Partner, die über tiefes Technologie- und Lösungs-Know-how verfügen sowie bereit sind, mit Spezialisten aus anderen Disziplinen zusammenzuarbeiten, werden diesen Anforderungen erfolgreich begegnen.
Und es wird noch wichtiger, die Marktsituation seiner Kunden genau zu verstehen. IT wird mehr und mehr ein absoluter Wettbewerbsfaktor. Im Idealfall liefern wir mit unseren Partnern nicht Technologie, sondern Wettbewerbsvorteile und Informationsvorsprünge. Oracle forciert daher mit seinen Spezialisierungen die Ausbildung der Partner und hilft ihnen, sich innerhalb des Oracle Partner Network zu vernetzen und vom Wettbewerb zu differenzieren.

8 Trends bei Servern und Data Center -
8 Trends bei Servern und Data Center
Forrester erwartet für die nächste Zeit Bewegung im Server- und Rechenzentrums-Markt - darunter neue x6 CPU-Angebote und Druck, den Energieverbrauch zu senken.
1. Nächster größerer x86-Server-Zyklus:
Gegen Ende des Jahres rechnet Fichera mit dem einflussreichsten Ereignis: der nächsten Generation an CPUs und Servern, die auf der Ivy Bridge-Architektur von Intel basieren. Es werde zunächst eine Überlappung mit den derzeitigen E5 CPUs geben. Die neuen E7 CPUs hingegen machten voraussichtlich einen Sprung hin zu einer neuen Architektur und einem 22 nm-Prozess. Forrester prognostiziert, dass dabei ein Teil der Ressourcen für eingebaute Beschleuniger wie Kryptographie und Virtual Machine Acceleration sowie in zusätzliche Sicherheitsfeatures, die bereits von anderen Ivy-Bridge-Chips bekannt sind, verwendet werden.
2. Entschleunigung bei den ARM-Servern:
Der ARM-Gegenpol Cortex A53/A57 werde vermutlich erst Ende des Jahres erhältlich sein, die ersten Systeme sogar erst im kommenden Jahr. Für einen Schub sorgten immerhin die Aktivitäten vom AMD, das eine ARM-Architektur-Lizenz angeschafft und SeaMicro übernommen hat.
3. Auch AMD bleibt Nischenspieler:
Wenn AMDs neue Piledriver-CPUs die Vorgänger der Bulldozer-Serie nicht mehr als deutlich übertreffen, tut sich dieser Anbieter laut Forrester im Mainstream-Server-Geschäft schwer. Es verbleibt die Nische der hohen Taktfrequenz bei geringer Power und niedrigem Preis. Unbekannte in dieser Kalkulation bleiben laut Studie vorerst das erwähnte neue ARM-Standbein und die integrierte CPU/GPU-Technologie für Laptop- und Desktop-Produkte.
4. Hybrid Scalar/GPU wird Mainstream:
Nach den ersten Erfolgen von Nvidia und AMD im GPU-Segment mischt Intel hier seit 2012 mit dem Intel Xeon Phi mit. In Sachen Performance hinkt man laut Forrester zwar hinterher, aber der Trumpf ist die Kompatibilität mit x86-Codes. Dieses Scharnier lässt die GPU-Technologie nun wirklich im Mainstream ankommen, insbesondere in der hybriden System-Form mit x86- und GPU-Prozessoren.
5. Konvergente Infrastrukturen entwickeln sich weiter:
Alle Anbieter haben die neue Intel-Technologie in ihr Portfolio an Blade Servern und Converged Infrastructures (CIs) aufgenommen. Laut Forrester wird nach IBMs PureSystems-Produktlinie in diesem Jahr HP im Blade-Bereich nachziehen. Schneller voran soll es aber vor allem auch bei den Storage-zentrierten CIs gehen, die teilweise für virtualisierte Umgebungen optimiert werden, teilweise zur Basis-Technologie für die Private Cloud getrimmt werden. Forrester nennt hierzu als Beispiele die teilweise modularen Angebote von Nutanix, SimplVity und HDS.
6. Mehr DCIM-Lösungen:
Der Anspruch von DCIM-Lösungen ist es, die physische Umwelt im Rechenzentrum ganzheitlich zu erfassen und Zukunftsszenarien fassbar zu machen. Forrester macht Schneider und Emerson als vorerst wichtigste Anbieter aus und nennt einige grundlegende Funktionen für DCIM-Software: Inventory & Discovery, eine fortlaufende Sammlung von Daten, konsolidiertes Display, Trend-Analyse und Modell-Lösungen für die Implementierung.
7. Fortschritte beim modularen Rechenzentrum:
Die herausragenden Vorzüge modularer Rechenzentren bleiben laut Studie vorerst bestehen. Erstens sind sie etwas günstiger als konventionelle Data Center, zweitens sehr viel schneller zu erwerben. Die Hülle gibt es in der Regel binnen sechs bis zwölf Wochen. In höchstens zwei Jahren sollte auch die Infrastruktur eines klassischen Rechenzentrums installiert sein.
8. SDDC gewinnt an Bedeutung:
Das Software-Defined Data Center (SDDC), ursprünglich von VMWare propagiert, gewinnt laut Studie als Organisationskonzept für komplexe virtualisierte Infrastrukturen an Gewicht. Bereitgestellt werde eine komplett Software-basierte Abstraktion des Rechenzentrums, die alle Server, Speicherkapazitäten und Netzwerke beinhalte.

Was plant Oracle für das laufende Jahr, wo werden Sie Schwerpunkte setzen?
Werner: Oracle wird weiterhin seine Cloud-Angebote ausbauen und sein Portfolio an integrierten Systemen erweitern und aktualisieren. Im Bereich der Applications werden uns die Themen Human Capital Management und CRM sicherlich beschäftigen, insbesondere in der Cloud. Zudem stellen wir fest, dass Marketing-Automation immer mehr an Bedeutung gewinnt, und der CMO zunehmende Entscheidungsbefugnisse bei der IT-Beschaffung hat. Diesen Trend werden wir beispielsweise im Customer-Experience-Umfeld gezielt adressieren.

Mit welchen Trendthemen wird sich die ITK-Branche 2014 vorrangig befassen?

Werner: Auf der Technologieseite werden uns sicherlich Cloud, Big Data, Customer Experience, Mobility und Security beschäftigen. Die übergreifenden Kernthemen sehen wir im Umfeld von Konsolidierung, Simplify IT und Compliance.