Digitimes Research

Koreas Riesen geben mächtig Gas mit AMOLEDs

03.03.2011
AMOLED (organische Leuchtdioden mit Aktivmatrix) gilt als die Technologie der Zukunft. Die koreanischen Riesen Samsung und LG investieren Milliarden, Taiwans Hersteller sollten dem Beispiel folgen, sagt Tony Huang von Digitimes Research.

AMOLED (organische Leuchtdioden mit Aktivmatrix) gilt als die Technologie der Zukunft. Die koreanischen Riesen Samsung und LG investieren Milliarden, Taiwans Hersteller sollten dem Beispiel folgen, sagt Tony Huang von Digitimes Research.

Samsung hat auch schon ein biegsames AMOLED-Display vorgestellt.

Huang zufolge war Samsung Mobile Display (SMD), ein Joint Venture zwischen Samsung Electronics und Samsung SDI (unter anderem Produzent von Plasma-Panels), der Hauptgrund, warum Samsungs LCD-Business im vierten Quartal 2010 noch profitabel war.

OLEDs werden schon seit den frühen 1990er Jahren als die überlegene Technologie gehandelt, die einst Plasma und TFT-LCD ablösen soll. Mit der Verbindung von Aktivmatrix wurde die Technologie noch deutlich verbessert, doch ist sie immer noch mehrheitlich kleinen Displays für Smartphones bis Autokonsolen vorbehalten. Biegsam und extrem dünn sind sie auch.

Sony und LG Electronics sind soweit die ersten Hersteller von OLED-Fernsehern, doch mit 11 und 15 Zoll ist bei aller Güte der Bildqualität nun mal kein Staat zu machen.

Auf OLED-info.com findet sich das Gerücht, dass LG Display (die LCD-Sparte der LG Group) eine 8G-OLED-Fabrik in Paju plant. In Panel-Werken der 8. Generation werden 2.200 x 2.500 mm (oder 5,5 qm) große Substrate verarbeitet.

Ziel der neuen Produktionsanlage sollen 30 und 55 Zoll große OLED-Fernseher sein. Mit monatlichen Kapazitäten von angeblich 24.000 Substraten (auch Muttergläser genannt) könnte LG Display damit angesichts des erwarteten gewaltigen Preisunterschieds zu LCD und Plasma sehr hohe Umsätze und Margen erzielen.

Digitimes-Analyst Huang sieht AMOLEDs als die Zukunftstechnologie für 3D-Anwendungen und flexible (im Sinne von biegsame) Displays. Die beiden südkoreanischen Riesen Samsung und LG Display sollen zwischen 2011 und 2014 insgesamt rund 17 Milliarden Dollar in die Technologie investieren. AU Optronics (AUO), zur BenQ Group gehörend, hat zwar für die zweite Jahreshälfte 2011 schon den Start der AMOLED-Produktion angekündigt, aber Huang meint, dass die taiwanesische Panel-Industrie mehr tun sollte, um mit den Koreanern Schritt halten zu können.

Samsung wird im Laufe des Jahres 2011 mit der 5.5G-Produktion von AMOLEDs mit etwa 1,8 qm großen Substraten starten. 2012 und 2o13 sollen die zweite und die dritte Ausbaustufe anrollen, womit Samsung dann die 8,3-fache Produktionskapazität haben wird wie mit den derzeitigen 4.5G-Anlagen. Samsung zielt damit nicht mehr nur auf kleine Displays für Smartphones ab, sondern auch auf mittelgroße bis große (ab 9,1 Zoll) für Tablet-PCs, ein Markt, den Huang als neue Herausforderung, aber auch als neue Chance für Taiwans Panel-Industrie sieht. (kh)