Schlips-Ratgeber

Krawattenknoten richtig binden

14.06.2016 von Armin Weiler
Windsor, Hannoveraner oder Four-In-Hand sind die Klassiker. Oder soll es mit Oriental, Kent oder Shelby etwas moderner sein. Verwegene setzen gar auf Onassis, Balthus oder Kelvin.

Windsor, Hannoveraner oder Four-In-Hand sind die Klassiker. Oder soll es mit Oriental, Kent, Trinity oder Shelby etwas moderner sein? Verwegene setzen gar auf Onassis, Balthus oder Kelvin.

Doch nicht jeder Krawattenknoten passt zu jedem Typ. Auch Hemden- und Kragenformen stellen Anforderungen an die Art und Weise, wie man sich den Schlips bindet. Und unterschiedliche Anlässe verlangen nach verschiedenen Knoten. Gerade im Business- und Büroalltag sollte es nicht zu extravagant sein. Bei festlichen Anlässen wie zur Hochzeit sieht es da schon wieder anders aus. Die Krawatte ist ein nahezu unverzichtbarer Bestandteil der üblichen Dresscodes wie Business Attire oder Business Casual. Dabei sollte man aber auch Farbe, Muster oder gar Motiv der Krawatte dem Anlass anpassen.

Eine schmale Krawatte unter einem besonders schmalen Kragen sieht am besten immer noch mit einem Four-in-Hand aus. Unter einem weit gespreizten Haifischkragen aber wirkt so eine Krawatte schnell ein wenig lächerlich. Hier bieten sich Krawatten mit einem breiten Knoten wie dem einfachen oder doppelten Windsorknoten an. Versuchen Sie letzteren allerdings mit einer Krawatte mit schwerem Futter wie es vor allem bei englischen Krawatten verbreitet ist, hängt der Knoten schnell wie eine Kugel am Hals. Auch die Körpergröße spielt eine Rolle: So empfiehlt das Portal Krawattenknoten.org die Krawatte so zu binden, dass das breitere Ende der Krawatte etwas oberhalb des Gürtels endet und das schmale Ende etwa zwei Zentimeter kürzer ist als das breitere. Da die verschiedenen Knoten mal mehr und mal weniger Stoff benötigen, lässt sich durch die Wahl des Knotens die Länge leicht beeinflussen.

Der doppelte Windsor: Er ist die perfekte Wahl zum konservativen Anzug, füllt auch breiteste Cutaway-Kragen und wirkt voluminös und solide. (Grafik: Krawatten-binden.de)
Der Four-in-Hand: Ein solider, schlichter Knoten. Er ist schnell gebunden und passt eigentlich fast immer. Der perfekte Knoten für Einsteiger. (Grafik: Krawatten-binden.de)
Der einfache Windsor: Er sieht gepflegt und gediegen aus, ist auch für breitere Kragen geeignet und gar nicht mal so schwer. (Grafik: Krawatten-binden.de)
Der Hannoveraner: Ein idealer Knoten für besonders breite Kragen oder dünne Krawatten. Seine Gesamtwirkung ist edel und konservativ. (Grafik: Krawatten-binden.de)
Der Oriental: Er ist ein besonders simpler Inside-Out-Knoten, der extrem wenig Krawattenlänge verbraucht und daher vor allem für große Männer ideal ist. (Grafik: Krawatten-binden.de)
Der Kent: Ein besonders einfacher Knoten, der eigentlich nicht schiefgehen kann. (Grafik: Krawatten-binden.de)
Der Shelby: Auch als Pratt-Knoten bekannt, sitzt dieser Knoten stabil und hat ein gutes Volumen. (Grafik: Krawatten-binden.de)
Der Nicky: Dieser Knoten hat eine schöne Dreiecksform, wirkt elegant und verursacht deutlich weniger Knitterfalten als manch anderer Knoten. (Grafik: Krawatten-binden.de)
Der Plattsburgh: In perfekter Dreiecksform passt dieser Allrounder unter jeden Kragen. Seinen großen Auftritt hat er bei festlicher Garderobe. (Grafik: Krawatten-binden.de)
Der Manhattan: Nicht so konservativ wie ein Windsor, nicht so voluminös wie ein Hannoveraner, aber er bringt mit seiner leicht schrägen Form Schwung ins Büro. (Grafik: Krawatten-binden.de)
Der Cavendish: Dieser Knoten ist eigentlich eine Variante des Four-in-Hand. Er wirkt aber etwas länglicher als dieser und ist kompakter. (Grafik: Krawatten-binden.de)
Der Grantchester: Eines ist dieser Knoten sicher nicht: symmetrisch. Und doch macht er sich auch zum Businesshemd hervorragend. (Grafik: Krawatten-binden.de)
Der Onassis: Eine Spur extrovertiert und in jedem Fall ein Hingucker. Dabei ist er eigentlich nur eine andere Art, einen Four-in-Hand zu tragen. (Grafik: Krawatten-binden.de)
Der Balthus: Dieser Knoten kann wie eine Karikatur wirken. Doch richtig gebunden ist er einer der voluminösesten breiten Knoten. (Grafik: Krawatten-binden.de)
Der Christensen: Kein Knoten fürs Büro, aber enorm festlich. Seine überkreuzten Windungen geben ihm einen verspielten Charakter. (Grafik: Krawatten-binden.de)
Der Kelvin: Was diesem Knoten dennoch Pfiff gibt, ist ein zusätzlicher, sichtbarer Ring unterhalb des Knotens. (Grafik: Krawatten-binden.de)

Es gibt unzählige Arten, sich die Krawatte zu binden. So haben Davide Mosconi und Ricardo Villarosa in ihrem Buch "188 Facons de nouer sa cravatte" 188 Knoten zusammengestellt. In der Regel reichen aber einige wenige Knoten, um für alle Anlässe, Kragenformen und Krawattenarten gerüstet zu sein. Damit Sie beim Krawattenbinden den Knoten in den Schlips und nicht in die Finger kriegen, haben wir mit freundlicher Unterstützung von Krawatten-binden.de für Sie gebräuchlichsten und schönsten Krawattenknoten zusammengestellt.

Wer mit der schematischen Darstellung der Knoten seine Schwierigkeiten hat, kann sich auf www.modezirkel.de im Video die richtigen Windungen und Schlingungen beibringen lassen. Und falls jemand auf der Geschäftsreise vergessen hat, wie sein Lieblingsknoten geht: Mit der iPhone-App vTie oder vTie Premium trägt man die Anleitung immer bei sich.